Von der Sparkasse ins Rathaus? Steinhagener will Bürgermeister werden

Steinhagen. In einem Pressegespräch hat die Steinhagener CDU am Donnerstag die Katze aus dem Sack gelassen: Bei der Kommunalwahl im September soll René Seidel als Bürgermeisterkandidat gegen Amtsinhaberin Sarah Süß (SPD) antreten. Erst vor wenigen Tagen hatte der 54-Jährige den Vorsitz des CDU-Ortsverbandes übernommen. Wer ist René Seidel? Seit 1995 lebt der gebürtige Bielefelder in Steinhagen. Zunächst mit seiner Frau und später als alleinerziehender Vater mit den Kindern, die heute 18, 20 und 23 Jahre alt sind. &bdquo;Die Herausforderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist mir daher bestens vertraut“, sag René Seidel. Durch seine Mitarbeit im Förderverein der Grundschule Amshausen und als Seelsorger und Chormitglied in der neuapostolischen Kirche Steinhagen-Quelle kennt er seine Heimatgemeinde aus unterschiedlichen Perspektiven. René Seidel arbeitet seit 35 Jahren bei der Sparkasse Bielefeld, wo er Erfahrungen in der Kundenbetreuung und Vermögensberatung sammelte. Als Filialleiter entwickelte er dort aber auch Führungskompetenz. CDU sieht sich für Wahlkampf gut aufgestellt 2019 trat René Seidel in den Steinhagener CDU-Ortsverband ein und ließ sich bereits ein Jahr darauf als Wahlkreiskandidat bei der Kommunalwahl aufstellen. Seit der Wahl arbeitet er für die Christdemokraten im Gemeinderat und im Haupt- und Finanzausschuss mit. In der vergangenen Woche wählten ihn die CDU-Mitglieder einstimmig zum Ortsverbandsvorsitzenden. Bereits vor einem Jahr sei man an ihn herangetreten, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen. Letztlich habe ihn der Rückhalt seiner Partei und innerhalb der Familie überzeugt, sich nominieren zu lassen. Mit seiner Mischung aus beruflichem Fachwissen, Führungserfahrungen und ehrenamtlichem Engagement sieht sich der CDU-Mann gut aufgestellt. &bdquo;Ich denke, ich kann mich mit meinen Fähigkeiten bestens in einer Verwaltung einbringen“, ist René Seidel überzeugt. Und auch diese Eigenschaft sei ihm wichtig: &bdquo;Ich mag Menschen, und das sollte man auch, wenn man Führung übernehmen möchte.“ Zu viele Projekte liegen in Steinhagen auf Eis Auf die Unterstützung seiner Partei kann der Kandidat zählen. &bdquo;René Seidel ist eine Person, die unserer Überzeugung nach 1.000-prozentig als Bürgermeister geeignet ist“, stellte CDU-Fraktionsvorsitzende Mechthild Frentrup fest. Im Frühjahr soll René Seidel im Rahmen einer Mitgliederversammlung offiziell zum Bürgermeisterkandidat gekürt werden. Der Wahlkampf dürfte aber längst begonnen haben. &bdquo;Als Bürgermeister möchte ich in Steinhagen mehr gestalten und nicht nur verwalten“ - diese Formulierung brachte René Seidel am Donnerstag während des Pressegesprächs gleich mehrmals an und teilte damit schon mal gegen Amtsinhaberin Sarah Süß aus. Zu viele Projekte und Pläne liegen seiner Meinung nach in Steinhagen zu lange auf Eis. Als Beispiele nannte er die Schaffung von neuem Wohnraum, die Umsetzung des Gewerbegebietes Langebrede, den Bau der Rettungswache, einen Jugend-Treffpunkt und die Absicherung der ärztlichen Versorgung. &bdquo;Viele Dinge, für die es sogar politische Beschlüsse gibt, werden einfach nicht umgesetzt. Das kann ich besser“, so Seidels Kampfansage. In der CDU herrscht nicht nur angesichts der jetzt öffentlich gemachten Personalie fürs Bürgermeisteramt Aufbruchstimmung. &bdquo;Ich spüre einen tollen Teamspirit in der Partei. Da sind ganz viele, die etwas bewegen möchten“, lobt René Seidel seinen Ortsverband. Wie Mechthild Frentrup ergänzt, sei es angesichts von aktuell 30 Mitgliedern in der Fraktion auch überhaupt kein Problem, die Wahlkreise im kommenden Jahr zu besetzen und einen starken Wahlkampf zu führen. Wirtschaftsförderung soll Chefsache werden Aktuell führt die CDU eine Umfrage unter den Steinhagenerinnen und Steinhagenern durch, um herauszufinden, welche Sorgen die Bevölkerung umtreibt. Derzeit liegen 108 Rückmeldungen vor. Die Ergebnisse der Umfrage dürften auch Einfluss auf den Kommunalwahlkampf haben. Die Themen Sicherheit und Wirtschaftsförderung dürften dabei ganz bestimmt eine Rolle spielen, ließ die Parteispitze am Donnerstag durchblicken. &bdquo;Wirtschaftsförderung wird auf jeden Fall Chefsache“, stellte René Seidel klar. Sarah Süß hatte bereits im Juni mitgeteilt, dass sie Bürgermeisterin bleiben möchte und bei der Kommunalwahl im September erneut für die SPD kandidiert. Im Jahr 2020 hatte sie sich mit 61,38 Prozent der Stimmen gegen ihren Herausforderer Hans-Heino Bante-Ortega von der CDU (38,62 Prozent) durchgesetzt.

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