Dieses Haller Hotel bringt Stammgäste und Tennis-Profis unter ein Dach

Halle. Autostau auf den Straßen, lange Schlangen am Schwenkgrill und volle Ränge in der OWL-Arena. Rund um das Turniergelände ist während der Terra Wortmann Open der Teufel los. Aber auch andernorts sorgt das Event für eine besondere Woche. Ein solcher Nebenschauplatz ist das Hotel Hollmann. Seit der Corona-Pandemie arbeitet dessen Inhaberin Antje Siekendiek mit dem Court Hotel zusammen und beherbergt seitdem sowohl Tennis-Profis samt Familien und Staff als auch Privatpersonen in ihrem Hotel an der Alleestraße. Diese bunte Mischung aus Besuchern vereint vor allem eines – die Begeisterung für den Sport. Als sich das &bdquo;Haller Kreisblatt“ einen Eindruck vor Ort verschafft, ist gerade Frühstückszeit. Antje Siekendiek wacht über die Rezeption. Jetzt, da ihre vielen Gäste im Frühstückssaal langsam in den Tag starten, nimmt sie sich ein wenig Zeit und setzt sich zu ihrem Gast in die Hotellobby. &bdquo;Wir sind ausgebucht, auch nächste Woche noch.“ Damit einige ihrer Stammgäste auch weiterhin im Hotel unterkommen können, habe sie das Kontingent sogar noch etwas ausgeweitet. &bdquo;Es ist schon die herausforderndste Woche im Jahr“, sagt sie. In Haller Hotel ist während des Turniers Flexibilität gefragt Stress oder Anstrengung ist der Hotel-Chefin allerdings nicht anzumerken – vielmehr wirkt sie tiefenentspannt und gelöst angesichts der Menschen, die nach und nach durch die Lobby in den Speisesaal gehen und dabei freundlich einen guten Morgen wünschen. Ab und zu muss Antje Siekendiek aufspringen, um jemanden auszuchecken. Auch jetzt wieder. Ein Tennisspieler mit allerhand Trainingstaschen steht am Empfang. Für ihn ist das Turnier bereits vorbei. Nachwuchssportler überzeugt bei Terra Wortmann Open in Halle: Top-Talent (16) hat einen großen Traum &bdquo;Man weiß nie so genau, ob ein Spieler noch eine Nacht bleibt oder nicht“, sagt Siekendiek, als sie sich wieder hingesetzt hat. Eine gewisse Flexibilität sei da schlicht und einfach an der Tagesordnung. &bdquo;Manche kündigen sich und ihren Physio an und bringen dann Frau und Kind mit“, fährt Siekendiek lachend fort. Sie habe durchaus auch mal hochgehandelte Spieler im Haus, die allerdings nicht von anderen Gästen belästigt würden, versichert sie. &bdquo;Wir haben hier ja keine Bekloppten“, ist sie überzeugt. Siekendiek muss es wissen, schließlich kennt sie die Gäste, die privat im Hotel unterkommen, mitunter seit vielen Jahren. Dieser Mann sorgt für die Turnier-Sicherheit: So werden Besucher vor Angriffen geschützt Eine von ihnen ist Marianne Reising aus Aachen. &bdquo;Wir haben gekämpft, um hier einen Platz zu kriegen“, berichtet sie augenzwinkernd. Als begeisterter Tennis-Fan besucht Reising das Turnier seit 1997 und übernachtet daher regelmäßig im Hotel Hollmann. Sie und ihre Gastgeberin Antje Siekendiek sind dementsprechend vertraut miteinander. &bdquo;Man begrüßt sich wie eine Familie“, bestätigt Siekendiek und präsentiert den nächsten Stammgast. &bdquo;Marianne Graf-Steuer“, stellt sich die Dame daraufhin vor. &bdquo;Hierher zu kommen, ist wie Urlaub zu machen. Ich freue mich jedes Jahr darauf. Für das Turnier musste ich dieses Mal pünktlich aus den USA abreisen“, erzählt sie. Stammgäste von Haller Hotel kommen seit Jahren zum Turnier Als Nächstes setzt sich Rainer Haas aus Mannheim zum Reporter auf das Hotelmobiliar. Er kommt mittlerweile seit knapp 30 Jahren nach Halle, um sich hier Tennis anzusehen. &bdquo;Ich bin auf sechs bis sieben Turnieren im Jahr“, sagt er. Davon sei allerdings keines so groß wie das in der Lindenstadt. &bdquo;Für Halle ist das sensationell“, fährt er fort. &bdquo;Es ist schon fast eine Art Kult – man trifft hier jedes Jahr die gleichen Leute.“ Allerdings habe das Spektakel mit den Jahren etwas nachgelassen, fügt er hinzu. Schreckmoment auf den Rängen: Unfall bei Terra Wortmann Open in Halle: Platte trifft Frau am Kopf Schließlich ermutigt Antje Siekendiek auch Gabi und Eddy Schäfer, von ihren Erfahrungen mit dem Haller Tennisturnier zu erzählen. Seit zehn Jahren kommen sie mittlerweile her, haben – im Gegensatz zu den meisten anderen Gästen – nie selbst Tennis gespielt. &bdquo;Unsere Begeisterung für den Sport kommt durch Roger Federer“, erzählt Gabi Schäfer. &bdquo;Er ist sehr bodenständig geblieben und unser Idol. Eine Erklärung für die Faszination am Turnier haben sie auch parat: &bdquo;Es ist ein großes Turnier, aber trotzdem gemütlich.“ So seien sie beispielsweise bei einem Spaziergang Andrey Rublev über den Weg gelaufen, einem der Tennisstars, die am Turnier teilnehmen. &bdquo;Als Tennisspieler kann man noch relativ entspannt durch die Stadt gehen“, erklärt Siekendiek. Für den Transport zum Turniergelände steht den Spielern ein Fahrdienst zur Verfügung, der die Spieler morgens vor dem Hotel in Empfang nimmt. Aber auch für die Gäste seien die Wege kurz und die Transporte geregelt. &bdquo;Nach Taxen hat mich schon lange niemand mehr gefragt“, stellt sie fest. Auch Stefan Weeke, früher Taxiunternehmer in Halle und mittlerweile im Mietwagengeschäft, bestätigt diese Tendenz auf HK-Nachfrage. Demnach seien die Zeiten, in denen während des Turniers viele Taxifahrten geordert wurden, vorbei. Haller Tennisturnier wichtig für die ganze Branche Dennoch sei das Turnier wichtig für die ganze Region, vor allem für die Gastronomie, ist Siekendiek überzeugt. Dieses Verdienst um die Stadt rechnet sie Gerhard Weber hoch an. &bdquo;Ich finde es komisch, dass man ihn noch nirgends in der Stadt verewigt hat.“ Zwar bedeutet das Turnier viel Arbeit für die Hotel-Chefin, dennoch genießt sie diese Zeit ganz offensichtlich. &bdquo;Ich freue mich einfach, was aus dem Hotel Hollmann geworden ist“, sagt sie stolz. Nächstes Jahr hat Siekendiek dann sogar doppelten Grund zur Freude. Nicht nur wird sie voraussichtlich erneut ihre Turnier-Stammgäste willkommen heißen – das Hotel Hollmann feiert dann außerdem 150-jähriges Bestehen. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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