Anblick dieses Haller Hauses sorgt für eine große Überraschung

Halle. &bdquo;Die Glasfassade ist schon der Hammer“, sagt Andreas Kelle und schaut auf die Außenwand des zweigeschossigen Neubaus an der Poststraße, auf der sich gerade der blaue Himmel widerspiegelt. Der Chef des Generalbauunternehmens Kelle Konzept Bau aus Schloß Holte-Stukenbrock hat hier im Auftrag der städtischen Postweg-Genossenschaft für gut drei Millionen Euro ein Mehrfamilienhaus mit neun Parteien gebaut, das allen optischen Erwartungen widersprechend zur Kategorie &bdquo;Sozialer Wohnungsbau“ gehört. Am 1. Mai sind Mieter in die ersten beiden Wohnungen eingezogen, bis zum Sommer folgen die anderen neuen Bewohner. Kurz zuvor öffnet die Stadt noch einmal für Presse und Ratsmitglieder die Türen des, so Bürgermeister Thomas Tappe, &bdquo;Vorzeigeobjekts im Sozialen Wohnungsbau“. &bdquo;Ich freue mich, dass wir gut in der Zeit sind und nun die ersten Mieter dieses Pilotprojekts begrüßen dürfen“, sagt Tappe. Offiziell sind dann ab dem Maifeiertag die ersten beiden von neun Wohnungen auf drei Ebenen belegt. Insgesamt habe es, so verrät Kämmerer Björn Hüllbrock, rund 50 Bewerbungen für diese Wohnungen am Rande der Innenstadt gegeben. Grundvoraussetzung war, dass man im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins ist, hinzu kamen Kriterien wie Wohnort, bisherige Wohnsituation und Anzahl an Kindern. &bdquo;Dabei muss man sich immer wieder klarmachen, dass die Personengruppe, die solch einen Schein erhalten kann, größer ist, als man denkt. So steht beispielsweise einem Paar mit zwei Kindern ein Wohnberechtigungsschein zu, wenn das jährliche Brutto-Einkommen bei rund 85.000 Euro liegt. Der Mietpreis liegt bei beeindruckend niedrigen 6,20 Euro pro Quadratmeter für die sechs Wohnungen zu je 70 Quadratmeter und die drei Wohnungen mit jeweils 90 Quadratmetern. Damit liegt er deutlich unter dem, was sonst so üblich ist. &bdquo;Verbrauchskosten gibt es zudem nur wenige, das dürfte maximal ein Euro pro Jahr und Quadratmeter sein“, sagt Kelle über das Nullenergiehaus mit PV-Anlage und Wärmepumpe. Günstige Sozialwohnungen in Halle geschaffen &bdquo;Es ist ein mutiger Schritt der Stadt Halle“, lobt Kelle das Projekt, das auch dank hoher Fördermittel realisiert werden konnte. Hier ist dank des Genossenschaftsmodells dringend benötigter Wohnraum mit kleinem Mietpreis entstanden. &bdquo;Die Mieten sind günstig, aber wir haben hier eigentlich alles, was auch in einer High-Class-Wohnung drin wäre“, sagt Kelle. Mehr zum Thema: Halle schafft bezahlbaren Wohnraum in bester Lage Helle Räume, braunes Laminat, zahlreiche Steckdosen und WLAN-Anschlüsse sowie SAT-TV überzeugen im Inneren, der rote Klinkerbau weiß von der Ausstattung her zu gefallen. Sowohl im Inneren als auch rund um das Gebäude, wo es neun Pkw-Stellplätze mit vorbereiteten Anschlüssen für den Aufbau einer Elektroladesäule gibt. Hinzu kommt ein robuster Unterstand mit Seitenwänden, eine Art Bike-Port, in dem Fahrräder und Kinderwagen wetterfest abgestellt werden können. Gewöhnungsbedürftig könnten einige Küchenräume sein. Da deren Fenster zum Laubengang liegen, können diese aus Gründen des Brandschutzes nicht geöffnet werden. Es fehlt somit jeglicher Fenstergriff. Wir dürfen hier auch keine Dunstabzugshaube installieren, da wir für die Abluft ein Loch in die Wand bohren müssten“, erklärt Kelle. Damit wäre dann der Status des Null-Energie-Hauses, das in allen Räumen über eine Fußbodenheizung verfügt, gebrochen. 24 weitere Sozialwohnungen im Haller Baugebiet Masch geplant &bdquo;Wir haben eine gute Mischung bei den Mietern. Senioren, Familien und Menschen mit Einschränkungen“, erklärt Kämmerer Björn Hüllbrock. Die Gesamtwohnfläche liegt bei 630 Quadratmetern. Die drei rollstuhlgerechten Wohnungen sind derzeit noch nicht vergeben, aber auch hier sind nur noch Formalitäten abzuklären. Prinzipiell stünden diese Wohnungen auch Menschen ohne Einschränkungen offen – die Lichtschalter sind allerdings viel tiefer angebracht als normal. Im Vorfeld hatte sich der Sozialausschuss der Stadt einstimmig auf die Festlegung von Vergaberichtlinien verständigt. Nach einem Punktesystem wurden die Bewerber bewertet, und es wurde eine Vorauswahl getroffen. Die letztgültige Entscheidung über die Vergabe trafen dann die Mitglieder des Aufsichtsrates der Postweg eG, die 2023 von der Stadt Halle, deren Tochterunternehmen Technische Werke Osning (TWO) und dem Münsteraner Immobilienspezialisten Pyramis gegründet wurde. Für dieses Jahr ist der Bau von 24 weiteren Sozialwohnungen im Neubaugebiet Masch geplant. Auch dort wäre dann die Postweggenossenschaft der Bauherr, und vermutlich würden für die Auswahl die gleichen Vergabekriterien herangezogen werden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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