Problem mit enormen Dimensionen: Bezahlbarer Wohnraum in Werther Mangelware

Werther. Sicherlich wird sich die Situation durch die Bebauung des Blotenbergs entspannen. Zumal im prominenten Baugebiet auch sozialer Wohnungsbau geplant ist. Dennoch: Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Werther bleibt angespannt. Es gibt weiterhin viel mehr Interessenten als freie Wohnungen. Schon gar für Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen. &bdquo;Aktuell gibt es keine aktiven Inserate zur Miete.“ So heißt es auf der Immobilienseite der Kreiswohnstättengenossenschaft Halle. Sie ist mit mehr als 1.700 eigenen Wohnungen größter Vermieter im Norden des Kreises Gütersloh. In Werther betreibt sie unter anderem die betreute Wohnanlage an der Mühlenstraße mit vier großen Wohnkomplexen. Wer hier einziehen will, braucht einen Wohnberechtigungsschein. Nur damit kann man sich an die Stadt wenden, die in diesem Fall Mittler zwischen Vermieter und Mieter ist. Wird eine Sozialwohnung frei, meldet sich der Vermieter bei der Stadt, die wiederum entsprechend der Warteliste einen Mieter benennt. Und die Warteliste ist lang. Bezahlbarer Wohnraum in Werther ist Mangelware Wie sich die aktuelle Situation auf dem Sozialen Wohnungsmarkt darstellt, erläutert Sozialamtsleiterin Ulrike Miesen auf Anfrage des &bdquo;Haller Kreisblatts“. Sie sagt: &bdquo;Nach wie vor ist der Wohnungsmarkt in Werther sehr angespannt. Bezahlbarer Wohnraum ist, wie fast überall, Mangelware.“ Die Nachfrage nach einer öffentlich geförderten Wohnung sei deutlich höher als das tatsächliche Angebot. Wie viele Menschen aktuell auf der Suche nach einer Wohnung in Werther sind, macht die Dimension des Problems deutlich. Auch wenn Ulrike Miesen sagt, dass die im Sozialamt geführte Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe, so führt sie doch auf, dass für das Betreute Wohnen derzeit 126 Einzelpersonen auf der Liste registriert seien, davon 68 aus Werther. Bei den Zwei-Personen-Haushalten seien es 55, 28 davon aus Werther. Mehr als 233 Menschen sind aktuell auf der Suche nach einer Sozialwohnung Und auch bei den ganz normalen Sozialwohnungen ist die Nachfrage enorm. Auf der Suche seien aktuell 47 Einzelpersonen, 27 aus Werther. Dazu 18 Zwei-Personen-Haushalte, davon zwölf aus Werther, sieben Drei-Personen-Haushalte, alle aus Werther, 21 Vier-Personen-Haushalte, davon 15 aus Werther, und noch einmal neun Haushalte mit fünf Personen und mehr, davon sechs aus Werther. Macht zusammen die unglaubliche Zahl von mehr als 233 Menschen, die allein in diesem Bereich auf Wohnungssuche sind. Um diesen Bedarf zu decken, müsste Werther diverse neue Baugebiete ausweisen. Zumal ja noch all diejenigen hinzukommen, die nicht nach einer Sozialwohnung, sondern nach ganz normalem Wohnraum Ausschau halten. Und auch der ist bekanntlich extrem knapp in Werther. Zu attraktiv der Ort mit seiner schönen Lage und gleichzeitiger Nähe zu Bielefeld. Lesen Sie auch: Mehr Wohngeld-Empfänger in OWL: Welcher Kreis die meisten Anträge stellt Was die aktuelle Zahl der Sozialwohnungen angeht, verweist Ulrike Miesen auf den Kreis Gütersloh, der für die Wohnraumförderung zuständig ist. Demnach gab es zum Stand 31. Dezember 2023 in Werther 188 geförderte Mietwohnungen. &bdquo;Da nach unseren Erhebungen in 2024 keine Wohnungen gefördert wurden, aber auch keine aus der Bindung entfallen sind, bleibt es auch zum Stichtag 31. Dezember 2024 bei der Zahl von 188“, erläutert Ulrike Miesen. Mieter müssen lange auf eine freie Wohnung warten Und die Zukunft sieht nur bedingt vielversprechend aus. Wie Ulrike Miesen ausführt, werde sich nach den Prognosen der NRW.BANK der geförderte Mietwohnungsbestand in Werther bis 2030 auf 70 und bis 2035 auf 60 reduzieren. &bdquo;Das ist allerdings eine Entwicklung, die sich ähnlich im gesamten Land NRW und auch im Kreis Gütersloh wiederfindet.“ Wer in der glücklichen Lage ist, eine Wohnung gefunden zu haben, gibt sie so schnell nicht wieder her. Entsprechend lang sind die Wartezeiten für alle, die eine Wohnung suchen. Ulrike Miesen nennt die Zahlen für 2024, wo von der Kreiswohnstättengenossenschaft in Werther gerade einmal drei geförderte Wohnungen neu vermietet wurden, zwei davon in der Wohnanlage Mühlenstraße. Etwas Entspannung auf dem Wohnungsmarkt – auch auf dem Mietwohnungsmarkt – verspricht allerdings die Realisierung des Baugebiets Blotenberg. Gerade auch, was sozialen Wohnungsbau angeht. Dass es diesen überhaupt auf dem Gelände geben wird, dafür hatten sich Politik und Verwaltung stets starkgemacht. Am Blotenberg werden rund 73 neue Sozialwohnungen geschaffen Sarah Huxohl vom städtischen Bauamt erläutert, dass am Blotenberg einschließlich des Hofs Overbeck in den nächsten Monaten etwa 177 neue Wohneinheiten entstehen würden. 28 Einfamilienhäuser, teils mit Einliegerwohnung, also zusammen etwa 35 Wohneinheiten. Dazu 18 Doppelhaushälften, 16 Reihenhäuser und sieben Mehrfamilienhäuser. Letztere mit allein rund 108 Wohnungen. Davon würden etwa 35 frei vermietet. &bdquo;Und die übrigen 73 stehen als Sozialwohnungen zur Verfügung“, so Sarah Huxohl. Neben dem Blotenberg seien darüber hinaus weitere Neubauten und Umnutzungen von Bestandsgebäuden in Werther und Häger in Planung. &bdquo;Dadurch wird insgesamt eine nennenswerte Anzahl neuer Wohnungen geschaffen“, freut sie sich. Auch interessant: 27 Bauplätze sind vergeben, jetzt bringt Werther weitere auf den Markt Auch Bürgermeister Veith Lemmen registriert dies mit Erleichterung. Zwar sagt er, dass die Situation des sozialen Wohnungsbaus in Werther ähnlich herausfordernd sei wie anderswo auch. Insbesondere, weil zunehmend Wohnungen aus der Mietpreisbindung fallen würden. &bdquo;Aber wir haben dies bereits vor Jahren erkannt und so viele Wohneinheiten geschaffen wie seit Jahren nicht mehr – insgesamt knapp 300“, zählt der Bürgermeister auf. Ein weiterer massiver Zubau sei geplant, speziell auch Sozialwohnungen, &bdquo;sodass wir langfristig so viele Wohnungen in diesem Segment neu schaffen, wie wir derzeit insgesamt haben“. Ziel: Senioren finden kleineren Wohnraum, in ihre Häuser ziehen junge Familien Besondere Berücksichtigung fänden dabei bezahlbare, seniorengerechte Wohnungen im Zentrum der Stadt. &bdquo;Hier liegt die Zukunft“, sagt Lemmen. Denn so könnten ältere Menschen innerhalb Werthers umziehen und leben, und für Familien würden Immobilien neu zur Verfügung stehen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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