Diese Haller Fahrplan-Expertin kennt immer die besten Ticketpreise

Halle. &bdquo;Am ersten Tag war hier schon richtig was los, das hat mir richtig Arbeit beschert“, erinnert sich Ulrike Nikel an den 11. Februar. Ohne vorab eine Mitteilung der Nordwestbahn erhalten zu haben, erfuhr die Leiterin der Bahnagentur in Halle am Morgen durch einen Artikel im &bdquo;Haller Kreisblatt“ davon, dass es bis September zu &bdquo;nicht planbaren Ausfällen zwischen Bielefeld und Halle kommen kann“. Dass sie persönlich von erbosten Fahrgästen für Ausfälle oder Verspätungen verantwortlich gemacht wird, ist für sie fast schon Alltagsgeschäft. An jenem Tag prasselten die Beschwerden jedoch verstärkt auf sie ein. &bdquo;Mittlerweile hat sich die Lage aber beruhigt“, sagt die 58-Jährige. Es kämen kaum noch verärgerte Haller-Willem-Reisende, allein schon deswegen, weil es seitdem auch wider Erwarten kaum Ausfälle gegeben hat. &bdquo;Es gibt immer mal wieder einen Stellwerkfehler oder eine Person im Gleis, aber wegen der zwei beschädigten Züge gab es in den vergangenen Tagen keine Ausfälle“, sagt Nikel. Sie weiß es so genau, weil auf ihrem Bildschirm stets alle Abfahrtszeiten aufflimmern, egal ob die von Bussen oder Bahnen. &bdquo;Das habe ich mir selbst so zusammengebastelt“, sagt Nikel und zeigt auf den Monitor mit der weißen Schrift auf blauem Hintergrund. Dort stehen alle öffentlichen Verkehrsmittel, die Halle jetzt oder in den kommenden Minuten verlassen. &bdquo;Dasselbe habe ich auch für Osnabrück und Bielefeld“, sagt Nikel. Am Haller Bahnhof gab es drei Zugausfälle wegen fehlender Triebwagen Dass es bisher kaum zu den angekündigten Ausfällen des Halbstunden-Taktes zwischen Halle und Bielefeld gekommen ist, bestätigt auch Nordwestbahn-Pressesprecher Steffen Högemann. &bdquo;Der bisher letzte Ausfall datiert vom 24. März, da sind zwei Züge ausgefallen. Davor gab es einen Ausfall am 13. März“, stellt Högemann beim Blick in die Datenbank fest. Man habe mit der Mitteilung aus dem Februar niemanden erschrecken wollen, vielmehr sei es darum gegangen, auf eventuell mögliche Ausfälle hinzuweisen. Dem Verkehr der RB 75 kommt es dabei zugute, wenn woanders Strecken nicht befahren werden können. &bdquo;Gibt es etwa wegen Bauarbeiten einen Schienenersatzverkehr, so können dort ja Züge eingespart werden. Diese können wir dann woanders einsetzen“, sagt Högemann. Er empfiehlt, vor Antritt der Reise, auf die Internetseite der Nordwestbahn zu schauen, da dort stets aktuelle Ausfälle angezeigt werden. &bdquo;Derzeit geht das aber wohl nicht“, bestätigt Högemann indes nach einem Hinweis durch das &bdquo;Haller Kreisblatt“. Grund sei offenbar eine Softwareaktualisierung, man werde umgehend daran arbeiten. Und tatsächlich sind die Abfahrtmonitore, aufgeteilt nach Bahnhöfen, schon am Nachmittag wieder verfügbar. Von Halle bis Bielefeld senkt die Haller Fahrplan-Expertin den Preis um 1,30 Euro Technik hin oder her. Selbst in Zeiten von Apps ist es manchmal ratsamer, Ulrike Nikel zu fragen. &bdquo;Jeder kann reinkommen und fragen, ich helfe gerne“, sagt die 58-Jährige, die bis vor gut 20 Jahren bei der Nahverkehrsauskunft in Gütersloh gearbeitet hat. &bdquo;Ich weiß, wie es abläuft, ich habe früher auch Fahrplanbücher erstellt.“ Eine App auf zwei Beinen, aber mit mehr Herz und Fingerspitzengefühl. &bdquo;Ich weiß halt auch, wo man nachschauen muss“, sagt Nikel, die auch Fernreisen und Postdienstleistungen anbietet, bescheiden. Lesen Sie auch: Bankrott-Erklärung für den ÖPNV &bdquo;Ich hoffe, dass ich das noch einige Jahre machen darf“, sagt Nikel. Schließlich endet ihre Zulassung Ende 2026. Dann wird die Dienstleistung neu ausgeschrieben, und es ist nicht sicher, ob es dann auch weiterhin dieses Service-Angebot in Halle geben wird. &bdquo;Wenn es den Zuschlag gibt, geht es zumindest wieder acht Jahre so weiter“, sagt Nikel. Diese Zeit wolle sie auf jeden Fall noch in der Agentur verbringen. &bdquo;Ich bin doch erst 58 Jahre alt“, sagt die Fahrplan-Expertin. Wer aber neben einer Auskunft auch direkt ein Bahnticket kaufen möchte, ist bei Ulrike Nikel ebenfalls bestens aufgehoben. &bdquo;Bei mir gibt es immer den günstigsten Preis“, sagt die Agenturchefin, die kürzlich als Beisitzerin in den Vorstand der Haller Interessen- und Werbegemeinschaft (HIW) gewählt wurde, im Brustton der Überzeugung. Sie kenne die Tücken der verbundübergreifenden Tickets und überprüfe, ob für einen das Deutschlandticket wirklich günstiger ist als eine Monatskarte. &bdquo;Heute Morgen habe ich einer Kundin ein Bahnticket von Halle nach Bielefeld für 6 Euro verkauft. Bei eezy, einer App, welche die Luftlinie als Berechnungsgrundlage nimmt, hätte die Fahrt 7,30 Euro gekostet“, sagt Nikel nicht ohne Stolz. &bdquo;Da hat man immerhin schon mal wieder 1,30 Euro gespart“, sagt die Agenturinhaberin gut gelaunt und flitzt schon rüber zum nächsten Kunden, der am DHL-Schalter ein Paket abgeben möchte. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

Meistgelesen

Zugunfall mit Mähfahrzeug sorgt für Engpässe beim Haller Willem

Nach Entgleisung: Monatelange Bahn-Ausfälle zwischen Halle und Bielefeld

Ausnahmezustand: So erleben die Haller die Suche nach Elisabeth R.

Liebeserklärung an den „Haller Willem“: So wurde ein Song aus OWL zum Kult

Ticker zur Kommunalwahl 2025: Linnemann (CDU) hat in Versmold einen Rauhaardackel gekauft Wer steht in meinem Wahlbezirk auf dem Zettel? Wer könnte Bürgermeister in meiner Kommune werden? Und was muss ich bei der Wahl wissen? Alle Antworten darauf und noch viel mehr gibt es im Liveticker.

Haller Verein verbietet der SPD, am Minigolfplatz zu grillen Die Zusage für den Roten Grill...