Haller (20) ersteigert Haus in Versmold und will es selbst umbauen

Halle/Versmold. An der Knetterhauser Straße ist es ruhig. Doch die Stille wird unterbrochen – aus einem Haus sind Geräusche zu hören. Die Türe steht offen, im Inneren arbeitet jemand. Ab und an kommt ein junger Mann aus dem Gebäude, um allerhand Zeug von hier nach da zu räumen. Dieser Anblick ist in letzter Zeit zum Alltag in der Versmolder Nebenstraße geworden. Der fleißige Arbeiter heißt Malte Achelpöhler, ist 20 Jahre alt und hat einen Teil seines Erbes in besagtes Haus investiert, das er vor Kurzem bei einer Zwangsversteigerung erstanden hat. Dem HK hat der Hörster von seinem neuen Projekt erzählt. &bdquo;Es bringt nichts, das Geld liegenzulassen“, sagt Achelpöhler nüchtern, als er dem Gast seine neue Baustelle vorführt. &bdquo;Man sagt nicht ohne Grund Betongold.“ Der 20-Jährige sieht das gekaufte Haus als Anlage. Eine, die ihm noch dazu ermöglicht, sich nach seinem Belieben und seiner Zeiteinteilung auszupowern. &bdquo;Arbeit ist für mich das Höchste im Leben. Wenn ich abends völlig fertig ins Bett sinke und richtig was geschafft habe, ist das ein großes Glücksgefühl.“ Angehender Maurer aus Halle sechs Tage die Woche auf Baustelle in Versmold Die abendliche Erschöpfung ist bei Malte Achelpöhlers Lebensführung zwangsläufig. Der junge Mann befindet sich im zweiten Lehrjahr seiner Maurer-Ausbildung bei der Haller Baufirma Lohöfer-Marotz. Nach einem langen Arbeitstag, der bereits um sieben Uhr morgens beginnt, geht es für Achelpöhler nun immer weiter auf die eigene Baustelle. &bdquo;Ich versuche, sechs Tage die Woche herzukommen. Einen Tag hebe ich mir auf, um zu Hause etwas zu schaffen“, sagt er. Zu Hause ist Achelpöhler auf einem ehemaligen Bauernhof im Haller Ortsteil Hörste. Auch wenn er keine Landwirtschaft mehr betreibt, so hat Achelpöhler doch einiges an Arbeit mit seinem Wohnsitz. &bdquo;So ein Hof will instand gehalten werden“, weiß er nur zu gut. &bdquo;Ich habe manchmal das Gefühl, das wird ein bisschen belächelt, weil ich ja keine Tiere habe.“ Trotzdem sei die Pflege des Hofes aufwendig – auch weil er den selbst gesetzten Ansprüchen des Hörsters genügen muss. &bdquo;Es soll irgendwann mal so schön sein, wie ich es mir jetzt ausmale.“ Noch ein Hörster mit Hof: Haller betreibt mit viel Herzblut einen Bauernhof – als Hobby neben dem Job Wer Malte Achelpöhler kennenlernt, dem wird schnell klar: Der junge Mann vereint Ehrgeiz und Selbstständigkeit. Dementsprechend unabhängig geht er auch sein neuestes Projekt an. So hat sich Achelpöhler vorgenommen, das Haus an der Knetterhauser Straße in Eigenregie zu sanieren. &bdquo;Ich mache das gerne selbst, weil ich dann weiß, dass es so wird, wie ich es mir vorstelle“, sagt er. Nur die Arbeit an der Elektrik und der Heizungsanlage wolle er anderen überlassen: &bdquo;Das sollen mal lieber Leute machen, die das gelernt haben.“ Junger Haller hat konkrete Pläne zur Gebäude-Sanierung Ansonsten hat Achelpöhler allerdings schon konkrete Vorstellungen, wie vorzugehen ist. &bdquo;Der Estrich muss raus, der lose Putz von den Wänden. Es gibt neue Fenster und ein Wärmedämmverbundsystem“, zählt der Handwerker auf. Mit Wärmeverbundsystem ist eine Fassadendämmung an der Außenseite des Hauses gemeint. &bdquo;Das Haus wird erst mal eingepackt, schließlich will ich die Raumfläche nicht verkleinern“, begründet Achelpöhler sein Vorhaben. &bdquo;Man muss dann ausreichend lüften und das mit dem Heizen raushaben“, weiß er. Außerdem wolle er die Raumaufteilung an ein bis zwei Stellen des Hauses, das zwei Wohnungen auf zwei Etagen umfasst, verändern und dafür nichttragende Wände durchbrechen. Zum Thema: So laufen Energie-Beratungen im Altkreis Halle ab &bdquo;Das hier macht mir noch ein wenig Kopfschmerzen“, sagt Achelpöhler, als er seinem Besucher den Treppenaufgang eines Nebeneingangs zeigt. Er verdeutlicht sein Problem, indem er so tut, als würde er sich seinen Kopf an der tiefen Deckenkante anstoßen. &bdquo;Entweder muss die Treppe oben höher gelegt oder diese hier abgeflacht werden“, überlegt er. Aber auch derartige Probleme traut er sich zu lösen. Die erste von den zwei Wohnungen, wolle er bis Herbst fertig saniert haben, fährt Achelpöhler fort. &bdquo;Ich will mich dann auch auf mein drittes Lehrjahr und meine Abschlussprüfung konzentrieren.“ Schließlich ist der Rundgang durchs Haus beendet. Auf dem Balkon auf der Rückseite des Hauses begutachtet Achelpöhler gemeinsam mit seinem Gast den Versmolder Sonnenuntergang. &bdquo;Ich freue mich schon darauf, wenn sich meine Freunde aus Versmold hier eine Bratwurst und ein Bier abholen“, sagt er und lächelt. Der 20-Jährige wird noch einige Zeit auf dieser Baustelle verbringen. Und sieben Tage die Woche körperlich hart zu arbeiten, erfordert die Einhaltung von Pausen – auch für den nimmermüden Malte Achelpöhler. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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