Warum dieser junge Haller (19) seiner Handwerkslehre alles unterordnet

Halle. In der Wahrnehmung der sogenannten &bdquo;Boomer-Generation“ gelten junge Erwachsene oft als nicht belastbar, faul oder antriebslos. Kaum sagen kann man das über den Haller Til Rosendahl. Der 19-Jährige hat sich entgegen dem Trend für eine Handwerkslehre zum Zimmermann entschieden. Die Arbeit auf den Bielefelder Baustellen macht ihm sogar so viel Spaß, dass er dafür einige Opfer in Kauf nimmt. Das HK hat ihn getroffen. &bdquo;Die Begeisterung für praktische Arbeit kommt durch meinen Vater“, sagt Rosendahl. Eben erst ist er nach einem langen Arbeitstag nach Hause gekommen, um den Gast zu empfangen. &bdquo;Der arbeitet als Tischler. Ich habe nebenbei oft etwas bei ihm geholfen“, fährt er fort und beginnt zu schmunzeln: &bdquo;Ich wollte auch erst Tischler werden, aber mir fehlt das nötige Feingefühl. Ich bin eher der Grobmotoriker.“ Zu Schulzeiten dachte Rosendahl daher um und suchte sich einen Hilfsjob auf der Kartbahn in Werther. Ziemlich passend, hat der junge Mann doch eine Schwäche für schnelle Fahrzeuge - nicht nur für Karts, sondern auch für Mopeds und Motorräder. Aktuell spart er, um für Letztere einen Führerschein machen zu können. Lesen Sie auch: Wertheraner eröffnet Kartbahn in Dissen Sein früh ausgeprägter Arbeitseifer zahlte sich aus. Und zwar in Form von Weiterempfehlung. &bdquo;Mein Chef auf der Bahn hat mir den Kontakt zum ZEP-Team vermittelt“, erinnert sich Rosendahl. Das sogenannte &bdquo;ZEP-Team“ ist eine Zimmerei und Dachdeckerei aus Bielefeld. Dessen Gründer lud Rosendahl kurzerhand zwecks Kennenlernen zum Grillen ein. Dann ging alles ganz schnell. Inzwischen befindet sich der Haller im zweiten von drei Lehrjahren. Neben ihm sind noch acht weitere Azubis Teil des Unternehmens. Die Stimmung unter der Belegschaft ist anscheinend sehr gut. Den Eindruck vermittelt zumindest der Instagram-Account des &bdquo;ZEP-Teams“. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Azubitausch 2024 (@azubitausch_handwerk) Arbeitgeber von jungem Haller sehr präsent auf Instagram 842 teils hochwertig produzierte Video- und Fotobeiträge sind dort zu finden. In einigen davon tritt auch Til Rosendahl auf und schildert darin die Vorzüge seiner Arbeit. Die Präsentation in den sozialen Medien zahlt sich offenbar aus: Die Redaktion der &bdquo;ProSieben“-Sendung Galileo ist zuletzt auf das Unternehmen aufmerksam geworden und war für einen Videodreh zu Gast. &bdquo;Wir sind ein junges Team und der Zusammenhalt und die Stimmung sind wirklich sehr gut“, bestätigt Rosendahl. Dabei verlangt einem der Job als Zimmermann und Dachdecker einiges ab. Das Arbeiten in luftigen Höhen ist eben nur etwas für Menschen mit stabilem Nervenkostüm. &bdquo;Wenn man auf dem Gerüst ausrutscht, steht man kurz unter Schock, aber das legt sich schnell wieder“, berichtet Rosendahl. Ihm sind aus Erzählungen durchaus Arbeitsunfälle bekannt, bei denen Arbeiter vom Dach stürzten. Er selbst habe so etwas aber noch nicht erlebt. &bdquo;Wir errichten den kompletten Dachstuhl, erzeugen die richtige Statik, decken und dämmen das Dach“, zählt Rosendahl auf. Diese Arbeit sei natürlich auch körperlich anstrengend, räumt er ein. &bdquo;Unser Chef sorgt aber dafür, dass auf jeder Baustelle ein Kran steht, der uns entlastet. Damit wir nicht mit 30 Jahren wegen starker Rückenschmerzen aufhören müssen“, sagt er augenzwinkernd. Während Rosendahl in der Jugend noch Handball spielte, hat er dieses Hobby nun vorerst aufgegeben. &bdquo;Meine Prioritäten liegen jetzt anders. Ich will im Augenblick 100 Prozent auf der Arbeit zeigen. Das Verletzungsrisiko ist mir beim Handball zu groß.“ Haller ist stolz auf seine Baustellen Til Rosendahl hat sich ganz seiner Ausbildung verschrieben. Für sie nimmt er auch eine halbe Stunde Fahrzeit pro Weg in Kauf. Das Arbeiten bei Wind und Wetter macht ihm ebenfalls nichts aus. Im Gegenteil: &bdquo;Morgens auf dem Dach an frischer Luft den Sonnenaufgang zu erleben, ist schon geil.“ Jeden Tag die erreichten Fortschritte an einer Baustelle und schließlich das vollendete Werk zu sehen, erfülle ihn mit Stolz. &bdquo;Irgendwann will ich meinen Meister und mich vielleicht selbstständig machen“, sagt der 19-Jährige. Das aber stehe noch in den Sternen. Und denen sind Dachdecker von Berufs wegen ja schon besonders nahe. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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