Haller Kultkneipe sichert sich Zuschlag: Häuserverkauf an der Langen Straße

Halle. Für Thisa Vijayakumar gab es am Donnerstag gleich mehrere gute Gründe zum Feiern. Pünktlich zu ihrem 34. Geburtstag hatte sich auch Bürgermeister Thomas Tappe angekündigt. Er verkündete offiziell, wer sich im von einer Submissionsstelle des Kreises Gütersloh geleiteten Konzeptverfahren durchgesetzt hat und zukünftiger Eigentümer der Häuser Lange Straße 28 (ehemalige Schankwirtschaft des Haller Fuhrmanns Wilhelm Stukemeier) und 30 (Taverne) ist. &bdquo;Die Taverne hat überzeugt und den Zuschlag bekommen. Ich freue mich für Halle, dass dieses besondere Angebot bestehen bleibt“, sagte Tappe wenig überraschend angesichts des ausgesuchten Treffpunkts für das Pressegespräch. Verraten wurde jedoch nicht, ob sich die Inhaber der Taverne, Thisa Vijayakumar (34) und ihr Ehemann Jalatheepan Thirunavukkarasu (39), gegen Konkurrenz durchsetzen mussten. &bdquo;Ob es weitere Angebote gab, ist unerheblich für das Verfahren und gehört in den nichtöffentlichen Bereich“, sagte Bauamtsleiter Manfred Bonensteffen. Angesichts der Vorgeschichte wäre diese Information allerdings interessant gewesen. Im ursprünglichen Bieterverfahren waren die Betreiber der Taverne Anfang 2023 um 500 Euro überboten worden. Möglicherweise reiner Zufall, allerdings mit einem sehr faden Beigeschmack, da zumindest den Ratsmitgliedern die Angebote der erste Runde zuvor schon vorgelegen hatten. Die Betreiber der urigen Kneipe legten, unterstützt von Anwältin Sandra Rostek, Einspruch ein und die Stadt stoppte das Bieterverfahren und startete stattdessen im vergangenen September ein Konzeptverfahren, in dem die beste Idee zum fixen Preis den Zuschlag erhalten sollte. Nachbarhäuser an der Langen Straße finden keinen Käufer Keine Vergabeentscheidung hat es hinsichtlich der beiden Nachbarhäuser Lange Straße 24 und 26 gegeben. &bdquo;Das Verfahren wurde aufgehoben“, sagte Bürgermeister Thomas Tappe. Ob dies mangels abgegebener Angebote geschah, oder ob die Angebote nicht den Anforderungen entsprachen, wurde nicht näher erläutert. &bdquo;Hier werden wir nun weitermachen. Es gibt ja noch einen Antrag der UWG zum Sozialen Wohnungsbau durch die Postweg-Genossenschaft“, sagte Tappe. Diesen werde man nun abarbeiten und schauen, ob dies wirtschaftlich sinnvoll wäre. &bdquo;Möglicherweise gibt es dann ein anderes Veräußerungsverfahren, aber das liegt noch zu weit in der Zukunft“, hielt sich Tappe bedeckt. Die beiden Häuser werden auf jeden Fall &bdquo;politisch weiterbehandelt werden“. &bdquo;Es wird nun in Kürze einen Kaufvertrag geben, und ich bin guter Dinge, dass wir das zeitnah hinbekommen“, sagte Bonensteffen mit Blick auf die Taverne und dessen Nachbargebäude. Dieses wird, so war schon vorab klar, abgerissen. An dessen Stelle wird der Biergarten der Taverne entstehen. Lesen Sie auch: Kultkneipen-Betreiber geben Angebot ab &bdquo;Wir werden mit dem Biergarten starten und hoffen, dass wir ihn am 1. Mai 2026 eröffnen können“, sagte Thisa Vijayakumar. Es werde ein historischer Biergarten mit einem Spielplatz und Ladestationen für E-Bikes sein, der die Vorgeschichte des Hauses aufgreift. &bdquo;Wasser soll ein wichtiges Element in diesem Biergarten sein“, erklärte Anwältin Sandra Rostek. Eine alte Pferdetränke sollen zu einem Brunnen umgestaltet werden, eine Schwengelpumpe soll Wasser nach oben befördern und die Eingangstore sollen aus altem Fachwerkgebälk angefertigt werden. Zudem soll eine Bodenmarkierung die alten Umrisse des Hauses abbilden. Haller Taverne bleibt während der Bauarbeiten geöffnet Die Taverne an sich wird ihren Charakter behalten und sich vom Ambiente her kaum verändern. &bdquo;Hier geht es in erster Linie um eine energetische Sanierung, Arbeiten an der Fassade und den Fenstern oder an den Sanitäranlagen. Die Taverne bleibt während der Arbeiten weitestgehend geöffnet, wir müssen höchstens mal für ein paar Tage schließen“, erklärte Thisa Vijayakumar. Im Obergeschoss wird es auch zukünftig zwei Wohnungen geben, das Betreiberehepaar selbst wohnt auch dort. &bdquo;Wir planen, eine der Wohnungen für Mitarbeiter freizuhalten, die weiter entfernt wohnen“, sagte Vijayakumar, die in der Taverne alle nur Thisa nennen. &bdquo;Bei uns geht es familiär zu, hier wird jeder geduzt“, erklärt die Jubilarin. Jalatheepan Thirunavukkarasu arbeitet bereits seit 2009 in der Taverne und übernahm sie 2013. Thisa Vijayakumar studierte zu dem Zeitpunkt noch Informationswirtschaft in Karlsruhe. 2016 kam sie nach Halle, am 21. April 2023 heirateten die beiden und kümmern sich seitdem gemeinsam um die Taverne. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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