Hätten Sie es gewusst? Hier im Altkreis Halle ist Wohnen am teuersten

Altkreis Halle. Der frühere Kreis Halle bestand aus fünf Kommunen: Steinhagen, Halle, Versmold, Borgholzhausen und Werther. 1973 wurde er bei der NRW-Gebietsreform aufgelöst. Die fünf Kommunen wuchsen in den vergangenen Jahrzehnten trotzdem kräftig weiter, vor allem durch die Gründung neuer Wohngebiete. Je nach Lage sind die Kommunen und ihre Straßenzüge unterschiedlich beliebt und daher auch unterschiedlich teuer. Wer in einer der fünf Städte und Gemeinden ein Grundstück (mit oder ohne Immobilie) kaufen oder verkaufen möchte, will natürlich wissen, wie der angemessene Preis aussieht. Dafür erarbeitet der Kreis Gütersloh mit Hilfe der Immobilienpreise die sogenannten &bdquo;Bodenrichtwerte“. Aber auch bei Schenkungen, im Erbfall, bei Scheidungen und für Statistiken sowie die Besteuerung hat der Wert große Bedeutung. Die Experten erheben dafür vor allem die tatsächlich gezahlten Kaufpreise für Immobilien und Grundstücke und rechnen sie auf die Quadratmeter um. Notare sind verpflichtet, alle Verkäufe zu melden. Zusätzlich finden gebietsspezifische Merkmale wie die individuelle Wohnlage Berücksichtigung. Außerdem hängen die Bodenrichtwerte von der durch den Bebauungsplan geregelten Geschosshöhe und Nutzung der Immobilien ab. Wohnen in Borgholzhausen Bodenrichtwert: 125 bis 235 Euro pro Quadratmeter Das Preisgefüge aller fünf Altkreiskommunen ist etwas unterschiedlich. In Borgholzhausen sind Grundstücke und Immobilien tendenziell noch am bezahlbarsten. Mit Quadratmeterpreisen ab 145 Euro direkt an der Bahnhofstraße bis 180 Euro in den beliebteren Lagen rund um den Kampgarten oder am Großen Moor bleibt Pium erschwinglich. Im vergangenen Jahr stiegen die Werte nur noch leicht. Im mehrgeschossigen Stadtkern werden bis zu 235 Euro erreicht. Das günstigste Viertel des ganzen Altkreises ist demnach Borgholzhausen Bahnhof mit 125 Euro pro Quadratmeter. Grundsätzlich erläutert der zuständige Gutachterausschuss des Kreises Gütersloh, dass sich die Bodenrichtwerte - ähnlich wie der Immobilienmarkt generell - stabilisieren. Der Vorsitzende des Experten-Gremiums sprach im vergangenen Jahr von einer &bdquo;Trendumkehr“. Die Anzahl der verkauften Wohnbaugrundstücke ist 2023 mit 144 Fällen im Kreisgebiet auf den Tiefststand seit über 25 Jahren gefallen. Während aber die Immobilienpreise - nach jahrelangen Höhenflügen - teilweise schon zu Fallen beginnen, steigen die Bodenpreise noch leicht. Wohnen in Halle Bodenrichtwert: 160 bis 360 Euro pro Quadratmeter Wo die Preisspanne im Lebkuchendorf endet, geht sie in Steinhagen, Halle und Werther gerade erst richtig los. Am Haller Teuto-Südhang, nahe der Wertheraner Schloßstraße und in den Gebieten rund um den Steinhagener Ortskern liegen die Preise grundsätzlich weit jenseits der 200 Euro pro Quadratmeter. Besonders beliebt ist der Haller Schützenberg: Für den Spitzenkamp, den Grenzweg und für die Hagedornstraße hat der Gutachterausschuss regionale Höchstpreise von 310 Euro pro Quadratmeter ausgerechnet. Zum Vergleich: In Borgholzhausens schwächeren Lagen bekäme man dafür mehr als die doppelte Fläche. Die teuersten Straßenzüge sind aber die, an denen mehrgeschossig gebaut werden darf – im Normalfall also die Stadtkerne. Deshalb sind die Straßenzüge im Ortskern rund um die Kirchplätze die jeweils teuersten Bereiche der fünf Kommunen. Die allerteuersten Straßen im Altkreis liegen so ebenfalls in Halle. Die frühere Kreisstadt legte sowohl in den Top-Wohnbezirken, als auch im Zentrum in den vergangenen Jahren kräftig zu - stärker als die Nachbarkommunen. Mit 360 Euro rund um das Haller Herz fährt Halle bei den aktuellen Richtwerten einen Altkreis-Rekord ein. Ein so teures Viertel existierte hier zuvor nicht. Wohnen in Steinhagen Bodenrichtwert: 150 bis 270 Euro pro Quadratmeter Am Steinhagener Südhang liegen die Preise da noch etwas moderater. In Waldnähe bleibt die Gemeinde immer im Bereich der 200 Euro pro Quadratmeter. An den teuersten Flecken in Steinhagen gehen die Werte nur bis rund 240 Euro pro Quadratmeter hoch, zum Beispiel rund um die Rostocker Straße oder am Hilter Weg mit Blick auf die Wälder der Patthorst. Zur besseren Lage gehören auch die Wohngebiete hinter dem Combi-Markt, westlich der Queller Straße. Rund um die Dorfkirche werden bis zu 270 Euro erreicht - im Vergleich zu Halle ein relativ günstiges Zentrum. Wohnen in Versmold Bodenrichtwert: 135 bis 340 Euro pro Quadratmeter Die Arbeiterstadt Versmold gehört ähnlich wie Borgholzhausen zum günstigen Pflaster. Vor allem in den weit verstreuten Ortsteilen wie Hesselteich sind mit 135 Euro noch echte Schnäppchen möglich. Am teuersten wird es bei klassischen Ein- und Zweifamilienhäusern rund um den Schwedengarten unweit des Ortskerns mit 220 Euro pro Quadratmeter. Das Zentrum selbst liegt mit 340 Euro immer noch auf den Top-Plätzen im Altkreis, musste den ersten Platz aber an Halle abgeben. Wohnen in Werther Bodenrichtwert: 185 bis 310 Euro pro Quadratmeter Werther orientiert sich am großen Nachbarn Bielefeld und erreicht immerhin Preise bis 260 Euro pro Quadratmeter in den Wohngebieten rund um das Schwarzbachtal und den Flachskamp. Der Stadtkern liegt bei 310 Euro. Auch für Häger gilt, dass ausgelagerte Ortsteile günstiger sind, in diesem Fall 185 Euro pro Quadratmeter. Wirklich günstige Wohngegenden gibt es in der Böckstiegel-Stadt indes nicht, am niedrigsten liegen die Richtwerte mit 190 Euro noch an der viel befahrenen Borgholzhausener Straße und der Haller Straße. Dass die Preise im Altkreis trotz der Wertsteigerungen der vergangenen Jahre noch bezahlbar sind, zeigt der Blick über die Grenze. In Bielefeld und Gütersloh werden schon in den Wohngebieten im Randbereich teils mehr als 300 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, zentrale Lagen kosten oft vierstellig. Lesen Sie mehr: Zwangsversteigerungen im Altkreis - die neuen Angebote

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