Bekannter Pädagoge wird zum 1. August neuer Leiter der Haller Gesamtschule

Halle. Die großen Ferien haben bereits begonnen - da gibt es wenig Möglichkeiten, sich seinen künftigen Kolleginnen und Kollegen persönlich vorzustellen. Zumindest, wenn die in einer Schule arbeiten. Deshalb hat Matthias Geukes vorab schon mal eine Videobotschaft gesendet. Und wohnte am Donnerstagabend (11. Juli) obendrein der Sondersitzung des Haller Schulausschusses bei. Wo der Ausschussvorsitzende Jörg Witteborg (SPD) die Personalie öffentlich machte: Der 46-jährige Pädagoge soll zum 1. August neuer Leiter der Haller Gesamtschule werden. &bdquo;Das ist der richtige Weg, um die Schule voranzubringen, sagte Witteborg am Donnerstagabend. &bdquo;Ich kenne das Team schon, bin in Planungen bereits eingebunden. Ich freue mich auf die Herausforderung. Mir war das Szenario vorab bekannt“, erklärte Matthias Geukes in der kurzen Begrüßungsrede in der Sitzung. Ausgerechnet während dieser Sitzung, möchte man meinen, bei der die Politik auf das Ultimatum der Bezirksregierung Detmold reagieren muss und es um nichts weniger als die Existenz der Einrichtung geht: Melden sich zum Schuljahresbeginn 2025 nicht mindestens 100 Kinder für den fünften Jahrgang an, wird die Schule geschlossen. Ein denkbar schlechter Start also? Nein, findet Matthias Geukes. &bdquo;Ich habe ja ein klares Ziel: Ich möchte das schaffen!“ Klarer, schiebt der Pädagoge für Mathematik und Technik hinterher, könne ein Ziel nicht sein. Neuer Leiter der Haller Gesamtschule vom System überzeugt &bdquo;Als ich angesprochen wurde, ob ich mir vorstellen könne, mich auf die Schulleitung zu bewerben, kam ich ins Grübeln“, berichtet der Familienvater aus Bielefeld. Er fühlte sich wohl in Verl, wo er seit 2017 an der städtischen Gesamtschule bis zuletzt als stellvertretender Leiter agierte. &bdquo;Ein toller Schulträger, eine tolle Schule“, stellt er fest. Aber Halle sei auch ein toller Schulstandort, und abseits der schwierigen Startvoraussetzungen der Gesamtschule hier sei die Schule eine besondere Schule mit vielen Stärken und tollen Projekten sowie einem jungen und sehr engagierten Kollegium. Es packten ihn schließlich der Ehrgeiz und der Wille, diese Herausforderung in Halle anzunehmen. Auch das erforderliche Eignungsfeststellungsverfahren in Soest absolvierte er mit Bravour. Und jetzt geht es also in etwa drei Wochen offiziell los. Und der Pädagoge gewährt bereits erste Einblicke in die Pläne der nächsten Zeit: &bdquo;Wir müssen von unserer Arbeit erzählen. Wir müssen unsere wertvolle Arbeit zeigen, eng mit den Grundschulen kooperieren, Kontakt mit den Multiplikatoren halten - Kommunikation ist das A und O.“ Einen Moment denkt er nach, dann sagt Matthias Geukes, der Vater von drei Töchtern ist: &bdquo;Das integrierte System der Gesamtschule hat überaus viele Vorzüge. Die Schullaufbahn nach den eigenen Stärken zu gestalten ist durch die verschiedenen Formen der Neigungs- und Leistungsdifferenzierung sehr viel einfacher. Gesamtschule ist die Schule, wo neben dem Fachunterricht ein sehr großer Wert auf Begleitung und Beratung der Schülerinnen und Schüler durch die Klassenlehrkräfte gelegt wird.“ Zum Thema: Haller Gesamtschule: So sähe Plan B aus, falls die Zahlen nicht stimmen Auch die Durchlässigkeit des Systems habe so viele Vorzüge. &bdquo;Kleines Beispiel: Wo in Klasse vier noch niemand vermutet, dass er oder sie es in die Oberstufe schafft, funktioniert es am Ende in einigen Fällen eben doch - sogar ohne zweite Fremdsprache. Das ist einfach klasse“, sagt Geukes. Vor zehn Jahren nahm Matthias Geukes, der für die TSG Altenhagen-Heepen in der 2. Liga Handball gespielt hat, schon einmal einen Posten in leitender Funktion an - auch in Halle. Damals sollte er die auslaufende Peter-Korschak-Schule bis zu deren Ende im Jahr 2019 abwickeln. Das möchte er mit der Gesamtschule Halle nicht erleben. &bdquo;Nein, das ist nullkommanull ein Thema. Ich möchte, dass wir beim nächsten Anmeldeverfahren mindestens 100 Kinder beziehungsweise Eltern für uns gewinnen können.“ Gemeinsam mit dem Kollegium an der Gesamtschule Halle, so Geukes, sei jetzt die Zeit gekommen, das Ruder rumzureißen. &bdquo;Und das fühlt sich gut an“, sagt er und lächelt, &bdquo;richtig gut.“

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