Mit „Wow-Gefühl“: Halles erste Cluster-Schule punktet gleich mehrfach

Halle. Ihren ersten Eindruck von der neuen Grundschule Gartnisch beschreibt Schulleiterin Kristina Niemeyer so: &bdquo;Es ist einfach ein Wow-Gefühl.“ Der Umzug der Schüler- und Lehrerschaft vom alten ins neue Gebäude erfolgte im April. 250 Kinder genießen seitdem ein hochmodernes Unterrichtskonzept, das von sogenannten Clustern bestimmt ist. Das Wort Cluster haben die Schüler längst in ihren Wortschatz aufgenommen - im Gegensatz zum Reporter des &bdquo;Haller Kreisblatts“, der zur pädagogischen Bedeutung bei der Schulleitung in Person des Konrektors Moritz Engel nachfragen muss. Demnach ist ein Cluster eine soziale Einheit, in der gelernt und gelebt wird. Dabei tragen die Schüler Verantwortung für sich, die Gemeinschaft und sogar für die Räume - dazu gehört zum Beispiel auch die Sanitäranlage. Das moderne Unterrichtskonzept einer Ganztagsschule sei in die Architektur eingeflossen, sagt Moritz Engel. Viel Glas, viel Holz und viel gelbe Farbe bestimmen das Innere des Gebäudes. Es ist ein Hybridbau mit einer Kombination aus Beton in Decke und Sohle und einer Holzrahmenbauweise. Eines stand dabei sichtbar im Vordergrund: Transparenz. Der Flur als wichtiger Lernort an Halles neuer Grundschule Denn im Gegensatz zu älteren Schulgebäuden sind in der neuen Grundschule Gartnisch alle Klassenräume vom Flur aus einsehbar. Großzügige Glasflächen machen das möglich. Der Flur soll längst mehr als nur ein öder Gang zum Klassenraum sein, er soll stattdessen ein wichtiger Teil des Lernortes Schule sein - Stabparkett und Fußbodenheizung inklusive. Selbst eine neuerliche Pandemie durch Viren könnte das Gebäude locker abfedern: Eine dezentrale Lüftung und großzügige Aufenthaltsräume halten das Risiko einer Ansteckung gering. Vom ersten Gedanken in 2018 über die Planung und dem Baubeginn in 2022 bis hin zur Bauabnahme im März 2024 sind sechs Jahre vergangen. Als Bürgermeister Thomas Tappe bei der Einweihungsfeier im Forum der Schule vor 200 Gästen auf die lange Zeit angesprochen wird, winkt er leicht verschmitzt ab: &bdquo;Darüber müssen wir nicht sprechen.“ Mehrmals verzögerte sich der geplante Umzug. Später fragt ein Schüler den Bürgermeister in einem kurzen, inszenierten Interview, was er jetzt nach dem Abschluss der Arbeiten und der Besichtigung des Neubaus empfinde. &bdquo;Schwere Erleichterung“, antwortet Tappe und erntet wohlwollenden Applaus. Mindestens ebenso schwer erleichtert wird vermutlich Kristina Niemeyer und ihr Kollegium inklusive Sekretariat und Hausmeister gewesen sein, angesichts der schwierigen Arbeitsbedingungen während der Bauphase. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Haller Kreisblatt (@haller_kreisblatt) 53 Gewerke waren am Neubau beteiligt Dabei können sie genauso stolz auf das Geleistete sein, wie Planer, Architekten und Verwalter: 13,8 Millionen Euro lautete die anfängliche Kostenschätzung. 14,6 Millionen Euro hat der Bau gekostet, womit die Kosten im Rahmen blieben - und das in einer Phase horrender Preiserhöhungen vor allem im Baugewerbe. 53 Gewerke waren am Bau beteiligt. Die Nutzfläche der zwei Geschosse beträgt 3.400 Quadratmeter und ist damit größer als der Haller Kirchplatz. Fast die gesamte 2.000 Quadratmeter große Dachfläche ist mit einer Photovoltaikanlage belegt, die 120 Kilowatt Leistung bringt. Erdwärme und Gas aus dem Blockheizkraftwerk der benachbarten Bernsteinschule bringen zusätzliche Energie. Knapp 500 Neugierige haben die Schule während der Einweihungsfeier am Samstag besichtigt. Unter ihnen etwa der Schulleiter des Kreisgymnasiums Halle, Markus Spindler, der Chef des hiesigen Energieversorgers Technische Werke Osning und zahlreiche Vertreter aus Rat und Verwaltung, sowie Lehrer und Lehrerinnen anderer Schulen im Ort. Eine Schülerin indes zuckte mit den Schultern, als sie der Reporter des &bdquo;Haller Kreisblatts“ fragte, wie sie die neue Grundschule Gartnisch finde: &bdquo;Nicht so toll, ist ja immer noch ’ne Schule - wir müssen hier lernen.“

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