Umbau der Haller Lindenschule

Viel Raum, wenig Nutzen: Grundschule in Halle soll optimiert werden

Den gestiegenen Anforderungen an den Offenen Ganztag muss auch die Lindenschule Rechnung tragen. Welche baulichen Veränderungen der Schulleiter im Sinn hat.

Der Haller Lindenschule stehen bauliche Veränderungen bevor. | © Marc Uthmann

Tobias Barrelmeyer
04.03.2025 | 04.03.2025, 05:55

Halle. Ab August 2026 wird der Rechtsanspruch auf Betreuung im Offenen Ganztag für Grundschüler ausgeweitet. Darauf muss sich auch die Haller Lindenschule vorbereiten. Bereits jetzt nehmen 220 von 270 Schülerinnen und Schülern den ganztägigen Aufenthalt in der Schule in Anspruch, berichtete nun Schulleiter Maik Evers dem städtischen Ausschuss für Schule und Sport. Ein Umstand, der entsprechendes Personal, aber eben auch entsprechende Räumlichkeiten voraussetzt.

In letzterer Hinsicht bestehe allerdings „Optimierungsbedarf“, sagte Evers. Auf einem Rundgang durch sein Reich erklärte er nun den Ausschussmitgliedern, an welchen Stellen der Schule bauliche Veränderungen vorzunehmen seien. Bürgermeister Thomas Tappe betonte indes, die erhöhten Anforderungen an den Offenen Ganztag seien zwar der Anlass der Besichtigung. Es gehe aber auch darum, die Haller Grundschulen auf einen ähnlichen Standard zu heben, sagte Tappe - und spielte damit auf den Neubau der Grundschule Gartnisch an.

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Lange, breite Flure - kaum Möbel. Die Lindenschule sollte im Kriegsfall als Lazarett dienen können. - © Tobias Barrelmeyer
Lange, breite Flure - kaum Möbel. Die Lindenschule sollte im Kriegsfall als Lazarett dienen können. (© Tobias Barrelmeyer)

Ein solcher Neubau sei im Fall der Lindenschule nicht nötig, beruhigte Evers. Es gehe lediglich um bauliche Maßnahmen, die dazu beitragen, den viel vorhandenen Platz in der Lindenschule besser auszunutzen. Der ist deshalb reichlich vorhanden, weil die Lindenschule baulich so konzipiert ist, dass sie im Kriegsfall als Lazarett verwendet werden kann. Dann nämlich würden die Krankenbetten entlang der breiten Flure aufgereiht.

Abgrabung soll für mehr Licht in Haller Grundschule sorgen

Schulleiter Maik Evers erklärt den Besuchern sein Brandschutz-Problem. - © Tobias Barrelmeyer
Schulleiter Maik Evers erklärt den Besuchern sein Brandschutz-Problem. (© Tobias Barrelmeyer)

Diese Flure sind aus Brandschutzgründen daher kaum möbliert. An einer Stelle, an der doch ein paar Stühle und Tische zu finden sind, blieb Evers stehen. „Das ist die einzige Stelle, wo Möbel stehen dürfen, weil wir hier feste Bänke haben“, sagte Evers und wies dabei auf die in den Boden eingelassenen Sitzgelegenheiten. „Hier wollen wir ein sogenanntes Cluster für einen unserer Jahrgänge einrichten“, fuhr er fort und deutete dabei auf den Flurabschnitt, in dem sich die Besuchermenge gerade eingefunden hatte. Derartige Cluster mit Sitzgruppen sollten dann auch in den anderen Abschnitten entstehen. Außerdem sollen nach Evers Dafürhalten aus drei nebeneinanderliegenden Klassenzimmern zwei gemacht werden, mit einem gemeinsamen Gruppenraum in der Mitte.

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Im Souterrain - Evers ist es wichtig, die unterste Etage der Schule nicht Keller zu nennen - sollten Lernlandschaften für den Offenen Ganztag entstehen. Noch sind die Räume dort teils mit dem Ursprungsmaterial der hier bis Ende der 1950er Jahre befindlichen Realschule ausgestattet. Evers’ Ausführungen zufolge solle hier eine Abgrabung Richtung Schulhof für mehr Licht in den Räumlichkeiten sorgen. Außerdem sei ein weiterer Zugang in Form einer Flügeltür zum Schulhof angedacht.

Noch kommt nicht allzu viel Tageslicht in die unterste Etage der Schule. Eine Abgrabung soll das ändern. - © Tobias Barrelmeyer
Noch kommt nicht allzu viel Tageslicht in die unterste Etage der Schule. Eine Abgrabung soll das ändern. (© Tobias Barrelmeyer)

Zudem solle - auf Anregung von Eltern hin - eine weitere Treppe für eine bessere Erreichbarkeit des Lehrerzimmers im Obergeschoss sorgen. Schlussendlich müssten auch weitere Arbeitsplätze für Lehrer eingerichtet werden, sagte Evers. „Die jungen Kolleginnen und Kollegen arbeiten heutzutage eher in der Schule als zu Hause.“

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