Plötzliche Wende im großen Streit zwischen Ralf Weber und dem TC BW Halle

Halle. &bdquo;Vorstand schießt gegen Ralf Weber" lautete die Überschrift vor sieben Wochen in dieser Zeitung. Der Vorstand des TC BW Halle hatte da gerade in einem Brief die Mitglieder über seinem Rücktritt informiert Unter anderem sah man sich von Ralf Weber unter Druck gesetzt. Der hatte zuvor unter anderem die Trainingsmöglichkeiten des Breakpoint-Teams im Sportpark eingeschränkt. Grund des Streites war Thorsten Liebich und seine Agentur DaLi. Jetzt die plötzliche Wende. Liebich hatte sein Amt als Vereinsvorsitzender niedergelegt, nachdem ihm vorgeworfen worden war, in doppelter Funktion als Vorsitzender und Inhaber der den TC BW vermarktenden Agentur DaLi dem Verein Schaden zugefügt zu haben. Ralf Weber sprach in diesem Zusammenhang von &bdquo;Betrug an der Clubkasse". Er stellte Strafanzeige gegen Liebich und forderte den Vorstand auf, Schadensersatzforderungen gegen DaLi zu veranlassen und Liebich aus dem Verein auszuschließen. Als das abgelehnt wurde, machte Weber als Grund dafür private Freundschaften innerhalb des Vorstandes aus und strich Hallenzeiten. Der Vorstand des TC BW sprach hingegen von einer privaten Fehde zwischen Ralf Weber und Thorsten Liebich. Sieben Wochen später ist plötzlich alles wieder gut. Was im Juli noch unversöhnlich war, klingt nun so: &bdquo;Wir sind jetzt alle auf einer Wellenlänge und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit vier Wochen", erklärte der kommissarische Vorsitzende Jan Werkis. Von verhärteten Fronten wollte er nichts mehr wissen. Man sei von Anfang an bereit gewesen, das Gespräch zu suchen und habe immer mit Ralf Weber zusammenarbeiten wollen. Ralf Weber &bdquo;unterstützt und hilft, wo er kann" &bdquo;Alles, was uns verwehrt worden ist, die Ausführung von Winterrundenspielen in der Halle oder Breakpoint-Trainingsstunden, ist von heute auf morgen wieder geändert worden", so Werkis. Der Vorstand sei bereit, weiterzuarbeiten. Auf drei Positionen werde es Veränderungen geben, noch aber müsse ein Amt neu besetzt werden. Bis Ende Oktober solle alles vom Tisch sein. Dann gebe es eine Mitgliederversammlung. Demnächst, so Werkis, werde eine Vereinbarung mit der OWL Sport & Event Verwaltungs GmbH unterschrieben. &bdquo;Ralf Weber wird sich um Sponsoren kümmern. Er unterstützt und hilft, wo er kann", sagt Werkis. Verträge mit DaLi laufen aus Auf die Frage, woher dieser plötzliche Sinneswandel komme, verweist Werkis an Weber. Der erklärt, dass DaLi zukünftig nicht mehr für den TC BW Halle tätig sein werde. &bdquo;Es war wichtig, dass der Vorstand die Distanz zu Thorsten Liebich und seiner Agentur geschaffen hat. Dass der Weg freigemacht wurde. Die Verträge mit DaLi laufen aus", sagt Ralf Weber und fügt hinzu: &bdquo;Aus meiner Sicht kehrt das Management nun in bewährte Hände zurück. Ich habe es 25 Jahre gemacht. Es war ein Erfolgsrezept über zweieinhalb Jahrzehnte. Ich strebe keine Position im Vorstand an, sondern werde dem Club finanziell und wirtschaftlich unter die Arme greifen." Auch die sportliche Ausrichtung werde er begleiten. Das Breakpoint-Team sei dafür ein ganz wichtiger Baustein. &bdquo;Wir ziehen alle an einem Strang. Das macht im Moment richtig Spaß. Wir wollen, dass im Club Ruhe einkehrt und ihn fit machen sowohl in finanzieller als auch sportlicher Hinsicht", so Weber. Ein Happy End also für alle Seiten? Ermittlungen gegen Liebich dauern an Thorsten Liebich sieht das nicht so. Für ihn bedeutet diese Entwicklung viel mehr als den Verlust eines Kunden. &bdquo;Meine Zukunft findet ohne Halle statt. Geschäftlich wie privat", sagt der 49-Jährige. Seit 35 Jahren ist er Mitglied im TC Blau-Weiß, seit etwa 25 Jahren mit Vorstandsarbeit betraut. &bdquo;Ich habe diesen Verein mit allem, was mir möglich war, über viele Jahre unterstützt und mit aufgebaut. Wenn ich dann in Anführungsstrichen so herausgekegelt werde, ist es doch klar, dass ich dort nicht mehr gerne meine Zeit verbringen möchte." Ob er daher Mitglied bleiben wird, stehe noch nicht fest. Für die Agentur DaLi ist der TC BW Halle nur ein Kunde. &bdquo;Wenn der wegfällt, muss man sich halt anders aufstellen", sagt Liebich. Es gebe genügend Anfragen. &bdquo;Wir haben ja schließlich einen guten Job gemacht", sagt er. Zukünftig sei mehr Zeit, sich anderen Projekten zu widmen. Auch, &bdquo;weil die Zusammenarbeit mit Herrn Weber und mir beim Turnier beendet ist", erklärt er. Erstmals war Thorsten Liebich im Sommer nicht mehr ins Turniergeschehen der Terra Wortmann Open involviert. Über ein Vierteljahrhundert hatte er zuvor eine zentrale Rolle in vielen Funktionen gespielt. Vom Chef der Turnierleitung über die Organisation der Spieleraktivitäten, Betreuung der Sportartikelstände bis hin zur Kommunikation mit der ATP. Die letzten Monate seien emotional nicht leicht gewesen, sagt Thorsten Liebich. Und es könnte noch schwieriger werden. Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage erklärte, dauern die Ermittlungen in der Sache an. Die Akte sei derzeit an die Polizei zwecks Durchführung weiterer Ermittlungen übersandt worden. Thorsten Liebich ist dazu noch nicht angehört worden.

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