Halle. Zu unserem Artikel über das Angebot des Kreises Gütersloh, der Stadt Halle die Fläche am Berufskolleg zu Baulandpreisen zum Kauf anbieten zu wollen, haben uns Gisela Bültmann, Hartmut Lüker und Kai Thöne geschrieben. Die drei Vertreter der Stadtparkinitiative Halle kommentieren das Tauziehen um die Fläche wie folgt:
"Was längst in den Köpfen der Haller Politik angekommen ist, das scheint auf Kreisebene keine Rolle zu spielen: der örtliche Naturschutz im Klimawandel. Denn in Gütersloh scheint das städtische Mikroklima von Halle leider keine Bedeutung zu haben. Höchstes Gut dort sind die Spekulationsgewinne aus dem Grundstücksverkauf der letzten unbebauten Grünfläche der Haller Innenstadt (Berufskolleg).
Seit sechs Jahren versucht die Stadtparkinitiative das Gelände hinter dem Berufskolleg zu öffnen, um den Bürgern eine grüne Oase zu bieten. Mit einstimmigem Beschluss vom 18. September 2018 wurde die Verwaltung der Stadt Halle von den Mitgliedern des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses beauftragt, den Kreis Gütersloh aufzufordern, den Zaun zu beseitigen und einen Gestaltungsvorschlag für die Fläche zu unterbreiten.
Dem Kreis Gütersloh fällt dazu nichts Besseres ein als der Stadt Halle ein überteuertes Angebot zum Ankauf der Fläche (1,3 Hektar) zu machen.
Zur Geschichte des Geländes: Anfang der 1980er Jahre hat der Kreis das Gelände zu einem Preis von umgerechnet 25,60 Mark pro Quadratmeter gekauft. Inflationsbereinigt entspricht dies heute 51 Euro pro Quadratmeter. Der Kreis hätte aber gerne einen Preis, der sich an den aktuellen Bodenrichtwerten orientiert, zirka 180 Euro pro Quadratmeter. Alles, was über die 51 Euro hinausgeht, sind Spekulationsgewinne und Preistreiberei. Das Geld scheint dem Kreis wichtiger, als „in Verantwortung für die zukünftigen Generationen" zu handeln. Wozu der Kreis nach geltendem Recht verpflichtet ist.
Die nächsten Sitzungen werden zeigen, wie hoch die Glaubwürdigkeit und Standhaftigkeit der Politiker in Halle ist, diesem Gebaren Einhalt zu gebieten. Nach den positiven Bekundungen der Grünen (Winter, Stoppenbrink) und der CDU (Schulz: „Wir können das unterstützen.") hat es Wolfgang Bölling (SPD) auf den Punkt gebracht: „Am Berufskolleg sollte eine Grünfläche für alle Generationen entstehen!" (Haller Kreisblatt, 20.4.2018) Unsere Kinder werden genau beobachten, was wir tun, um ihre Zukunft zu gestalten."
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