Borgholzhausen. Der anstehende Adventszauber vom 5. bis 7. Dezember in Borgholzhausens Innenstadt beschäftigt die Veranstalter vom Verkehrsverein, die Polizei und Feuerwehr sowie die Stadt. Am Donnerstagabend fand ein abschließendes Gespräch zwischen den Beteiligten statt, bei dem es auch um die Sicherheit beim Borgholzhausener Weihnachtsmarkt ging. In diesem Jahr gibt es etwas Neues.
Poller, Betonklötze und IBCS-Container, in denen in der Regel Flüssigkeiten gelagert werden, schützen das Gelände vor Unbefugten. „Dahinter müssen ja noch nicht einmal terroristische Motive stehen“, sagt Steffen Heidmann, Chef des Borgholzhausener Ordnungsamts. Auch aus Versehen könnten sich Fahrzeuge ja über Zufahrten auf das Innenstadtgelände verirren. Das wird durch die Vorrichtungen verhindert.
So leiht sich die Stadt etwa Oktablocks der Firma Hörmann von den Versmolder Nachbarn aus. Die kamen hier bei der Kirmes Sünne Peider im März zum Einsatz. Auch in Borgholzhausen haben sie sich schon bewährt: jüngst beim Kartoffelmarkt im September.
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Die Sicherheitsmaßnahmen für den Adventszauber dürften ohnehin denen beim Kartoffelmarkt gleichen. Denn die Veranstaltungsfläche ist nahezu identisch. „Die Maßnahmen entfalten ihre Schutzwirkung“, ist Heidmann überzeugt, betont aber auch, dass die Adventszauber trotz seiner Beliebtheit nicht die überregionale Strahlkraft besitzt wie etwa das Libori-Fest in Paderborn oder auch Sünne Peider.
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Bislang hat die Stadt auf Warnbaken gesetzt, um das Festgelände zu markieren. Weitergehende Sicherheitsvorrichtungen wie etwa die Oktablocks kamen im vergangenen Jahr noch nicht zum Einsatz. „Da haben wir auf Absperrmaßnahmen weitestgehend noch verzichtet“, sagt Heidmann.
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Jahr 2024 rüstet nun auch Borgholzhausen nach. Beim Attentat in der sächsisch-anhaltinischen Hauptstadt wurden sechs Personen getötet, als ein Mann mit seinem Pkw in die Menschenmenge fuhr. Der Anschlag fand am 20. Dezember des vergangenen Jahres statt, also nach dem Piumer Adventszauber.
Polizeistreifen auf dem Borgholzhausener Weihnachtsmarkt
Eine weitere Säule im Sicherheitskonzept sind Fußstreifen. Persönlich vor Ort sind am Adventszauber-Wochenende Polizei und Ordnungsamt. So hätte die Gäste Ansprechpersonen. Das steigert bei vielen das Sicherheitsgefühl. „Und Leute, die sich nicht benehmen wollen, bauen beim Anblick von Uniformierten Hemmschwellen auf“, ist Heidmann überzeugt. Das Personal wird zu gemischten Zeiten Präsenz zeigen, auch zu später Stunde.
Seine Grundlage hat das Vorgehen beim Adventszauber in einem seit 2016 bestehenden, nicht öffenlichen Sicherheitskonzept. Aufgestellt hat es der ausrichtende Verkehrsverein in Zusammenarbeit mit der Stadt.
Im Vorfeld einer solch großen Veranstaltung wie dem Weihnachtsmarkt finden Treffen mit allen relevanten Akteuren im Bereich Sicherheit statt - Polizei, Ordnungsamt, Verkehrsverein, Feuerwehr und dem eingesetzten Sicherheitsdienst. Es werden dabei auch Punkte besprochen wie zum Beispiel die Anordnung der Stände. Die muss nämlich so aussehen, dass Feuerwehrfahrzeuge und Polizei im Notfall auf das Weihnachtsmarkgelände gelangen können.
Auch das Wetter beim Weihnachtsmarkt will bedacht sein
„Es ist nun mal eine Innenstadtveranstaltung. Und im Fall der Fälle müssen wir das gewährleisten“, sagt Steffen Heidmann. Im vergangenen Jahr etwa musste die Feuerwehr wegen eines Brandes auf das Gelände fahren. Aber auch das prognostizierte Wetter und - häufig davon abhängig - die Zahl der zu erwartenden Besucher und Besucherinnen spielen bei den Gesprächen im Vorfeld eine Rolle.
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