Täter bleiben wohl straffrei

Automatenknacker in Borgholzhausen: Verfahren ist eingestellt

Vor einem Jahr machten sich Unbekannte an Snackautomaten am Borgholzhausener Bahnhof und an der Bielefelder Straße zu schaffen. Juristische Folgen dürfte das nicht mehr haben. Das ist kein Einzelfall.

Der Snackautomat an der Bielefelder Straße wurde im November 2024 Ziel von Automatenknackern. | © Claus Meyer

21.11.2025 | 21.11.2025, 11:02

Borgholzhausen/Versmold. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Automatenknacker in Borgholzhausen ihr Unwesen getrieben haben. Am Totensonntag-Wochenende waren damals zwei Selbstbedienungsboxen am Bahnhof und an der Bielefelder Straße Ziel der Kriminellen. Auch in Werther, Dissen und Halle waren die Täter am beziehungsweise um dieses Datum herum aktiv.

Wie es aussieht, werden die Automatenknacker straffrei davonkommen. „Es konnte niemand ermittelt werden“, teilt der Gütersloher Polizeisprecher Mark Kohnert auf Anfrage des „Haller Kreisblatts“ mit. Wie bei polizeilichen Ermittlungen üblich, wurden deren Ergebnisse der Staatsanwaltschaft übergeben. Die hat das Verfahren eingestellt.

Bei ihren Ermittlungen war die Gütersloher Polizei wegen der zeitlichen und räumlichen Nähe der Taten vor einem Jahr davon ausgegangen, dass die Taten zusammenhängen. Es gab in Dissen sogar Videoaufnahmen von zwei vermummten Personen. An der Bielefelder Straße in Borgholzhausen war damals am frühen Totensonntagmorgen eine Geldkassette am Snackautomaten aufgehebelt worden. Auch der Automat am Bahnhof wurde aufgehebelt.

Betreiber der Borgholzhausener Automaten war schon im Januar skeptisch

Der Betreiber der beiden Borgholzhausener Automaten hat die Geräte längst reparieren, wieder aufbauen und sichern lassen. So läuft jetzt etwa ein Stahlriegel um den Automaten am Bahnhof. Bereits im Januar äußerte sich der Betreiber im HK skeptisch, ob die Taten aufgeklärt werden können. „Ich gehe davon aus, dass das Verfahren eingestellt wird“, sagte er damals. Die Polizei habe ihm, so teilte er mit, wenig Hoffnung in diese Richtung gemacht, die Chance sei gering. Der Automatenbetreiber setzte auch auf die mediale Berichterstattung, um eventuell auf die Spur der Täter zu kommen. Ohne Erfolg.

Der Automat von John-Robert Haselhorst ist ein Beispiel für die vielen aufgebrochenen Snackautomaten - © John-Robert Haselhorst
Der Automat von John-Robert Haselhorst ist ein Beispiel für die vielen aufgebrochenen Snackautomaten (© John-Robert Haselhorst)

Ungewöhnlich ist das nicht. Denn die geringe Aufklärungsquote ist typisch für diese Art von Raubzügen. Diebe werden fast nie gefasst. So präsentierte Kohnert vor Jahresfrist eine - allerdings nach seinen eigenen Worten mit etwas Vorsicht zu genießende - Statistik aus dem Kreis Gütersloh. Demnach seien 2024 bis Mitte November 30 Taten in Zusammenhang mit Snackautomaten im Kreis Gütersloh gemeldet worden. Nur in einem Fall wurden die Täter damals ermittelt.

Grundsätzlich gilt: Je schwerer es Betreibern den Tätern mit Sicherheitsvorkehrungen machen, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese erwischt werden. Ärgerlich ist aber für Betreiber, dass nicht nur der Raub selbst, sondern auch Reparaturen und Sicherheitsmaßnahmen eine Menge Geld kosten. Dem Versmolder John-Robert Haselhorst, der im vergangenen Jahr als Betreiber ebenfalls Opfer von Snackautomanknackern wurde, entstand durch die Tat zum Beispiel ein Schaden von 1.500 Euro. Gekauft hatte er den Automaten, für den er nach der Tat Ersatzteile beschaffen musste, für 11.000 Euro.

Versmolder Automatenbetreiber gab sich kämpferisch

Haselhorst gab sich vor gut einem Jahr im „Haller Kreisblatt“ immerhin kämpferisch. Der Fitnessstudio-Inhaber wollte die Diebe, die ihn bestohlen hatten, nicht davon kommen lassen. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter setzte er eine Belohnung von 500 Euro aus.

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