Beschluss zurückgenommen

Aus geplantem Radweg von Borgholzhausen in Richtung Melle wird nichts

Die Beratung für eine Verbindung nach Melle war schon weit gediehen. Eine neue Zahl macht jetzt einen Strich durch die Überlegungen.

30 Jahre Planungszeit gingen dem Radweg voraus, der nun vom Meller Zentrum bis zur Landesgrenze führt. Die geplante Radwegeverbindung in Borgholzhausen hätte einen Lückenschluss bedeutet. | © Alexander Heim

Claus Meyer
09.09.2025 | 09.09.2025, 12:28

Borgholzhausen. Fred Peters vom städtischen Bauamt wirkte zerknirscht. Seit der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hätten sich neue Erkenntnisse ergeben. Und zwar zur geplanten Radwegeverbindung nach Melle zwischen dem Landweg in Borgholzhausen und dem Lütkemühlenweg auf Meller Gebiet. Anfang April hatte sich der Fachausschuss zuletzt mit dem Thema beschäftigt. Damals war eine Variante präferiert worden, die 36.000 Euro kosten sollte und eine doppelte Oberflächenbehandlung vorsah. „Die Kostensteigerung ist massiv“, musste Peters nun den Mitgliedern mitteilen. Genau genommen gibt es einen unangenehmen Zahlendreher. Statt 36.000 Euro würde die Maßnahme wohl 63.000 Euro kosten.

„Das ist ein Schluck aus der Pulle“, kommentierte der Ausschussvorsitzende Arnold Weßling (CDU) die aktuelle Zahl. Glücklicherweise, so Weßling, habe die Verwaltung das Vorhaben noch nicht ausgeschrieben. „Möchten wir das?“, fragte Weßling - nicht ohne zu erwähnen, dass der Ausschuss im April dem CDU-Vorschlag nicht gefolgt sei. Die Christdemokraten hatten sich seinerzeit für eine 62.000 Euro teure Variante ausgesprochen, für die aber Fördergelder von Bund und Land in Aussicht gestanden hätten. Mehrheitsfähig war dieser Vorschlag vor fünf Monaten nicht.

Die Antwort auf Weßlings Frage fiel nun einstimmig aus. Die Politik möchte den Radweg für 63.000 Euro nicht bauen lassen. „Ich war schon vorher eine Gegnerin“, unterstrich Sabine Lieske (BU). „Lasst uns die 600 Meter Schotter so lassen und das Geld woanders einsetzen“, sagte sie. Der Weg hoch nach Melle sei eine Freizeitroute, keine für den Alltag. Hintergrund der angedachten Radwegeverbindung ist auch, dass ein Radweg die Serpentinen an der Meller Straße hoch in absehbarer Zeit nicht kommen wird.

Borgholzhausener Grüne bedauern: Radweg ist zu teuer

„Wir haben damals „Nein“ gesagt, weil wir eine andere Förderung angepeilt haben, nicht weil wir gegen den Radweg sind“, sagte Michael Kalisch (CDU). Jetzt bleibe es aus Kostengründen beim „Nein“. „Schade, aber das ist zu teuer“, kommentierte Markus Kemper (Grüne) die neue Erkenntnis zum Preis. Da half auch der Appell einer Anwohnerin nichts mehr, die sagte, dass die Verbindung für viele Radfahrende sehr wichtig sei. Einstimmig hob der Ausschuss den Beschluss aus dem April auf.

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