Borgholzhausen. „Man kann die Straße nicht wiedererkennen“, sagt Kerstin Otte, und wer sich die Gegebenheiten an der Südstraße anschaut, gibt Borgholzhausens Bauamtsleiterin sofort recht. Aus einer Buckelpiste mit schreckenerregenden Schlaglöchern ist ein grundsanierter Weg geworden. Es ist aber erst der erste Schritt zu einer neuen Straße an dieser Stelle. Ab dieser Woche geht es an Südstraße und anschließend In der Lake weiter.
Für Arnold Weßling war der alte Zustand keine Überraschung. „Diese Straße war dringend sanierungsbedürftig“, sagt der Vorsitzende des Borgholzhausener Bauausschusses. Aus den 1960er Jahren stammte die Südstraße, die am ehemaligen Firmensitz von Schüco vorbeiführt. „Mittlerweile sind die Achslasten viel größer und der Verkehr viel mehr“, sagt Weßling. Der Unterschied zwischen alt und neu fällt im Gewerbegebiet besonders deswegen ins Auge, weil sich aktuell das bereits sanierte Teilstück unmittelbar an den noch maroden Abschnitt anschließt.
In sechs bis sieben Wochen, so schätzt Sven Althoff vom Planungsbüro „plan.b“ aus Bielefeld, werden auch das zweite Teilstück der Südstraße von der Kurve vor der ehemaligen Firma Schüco bis zur Firma Latsch sowie die Straße In der Lake grundhaft erneuert sein. Der Bereich wird für diese Zeit gesperrt. Die grundhafte Erneuerung, so der Fachmann, werde wegen des sehr schlechten Zustands der Straßen sowie der nicht mehr ausreichenden Dimensionierung erforderlich. Auch Schäden in der Kanalisation werden gleich mit behoben. Die Gehwege bleiben allerdings weitestgehend erhalten.
Maßnahme in Borgholzhausen kostet annähernd 600.000 Euro
Die Straßenbaufirma Unverfehrt hat bereits in den vergangenen Wochen ganze Arbeit geleistet, jetzt geht es auf die zweite Etappe. Circa 2.200 Quadratmeter Asphaltfläche werden insgesamt verbaut. Die wasserführende Rinne hat eine Gesamtlänge von 600 Metern, Bordsteine und Randeinfassung sind insgesamt circa 200 Meter lang und die Pflasterflächen rund 100 Quadratmeter groß, um nur ein paar Zahlen zu nennen. Die Gesamtkosten inklusive Ingenieurkosten betragen brutto 580.000 Euro. Gordon Hellweg vom Bauamt der Stadt lobt die gute Absprache mit den Gewerbetreibenden im Sanierungsgebiet. Ihnen sei man entgegengekommen, indem man die gesamte Maßnahme in drei Bauabschnitte geteilt habe.
Für Nutzer des ÖPNV ist wichtig, dass in der Zeit der weiteren Sanierung bis circa Ende September die Haltestelle Ravensberger Straße (Schützenhaus) nicht angefahren wird. Ersatzweise steht die Haltestelle Masurenweg an der L785 zur Verfügung. Sie ist auch weiterhin zu Fuß über die Südstraße und In der Lake erreichbar, da die Gehwege von der Baumaßnahme nicht betroffen sind. Während der Bauphase besteht für Kfz eine Durchfahrtsmöglichkeit vom Stadtgraben bis zum Barenbergweg. „Aber auch nur dann“, unterstreicht Bürgermeister Dirk Speckmann.
Thema Straßenbau: L785 am Ortsausgang wieder befahrbar
Arnold Weßling und er haben derweil bereits die nächste Straßensanierung in der Nähe im Blick. 2026, da sind sich Bürgermeister und Ausschussvorsitzender einig, soll es an den Endausbau des Barenbergwegs zwischen Südstraße und Ravensberger Straße gehen. „Der ist dran“, findet Weßling.
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