Koch aus Borgholzhausen berührt mit kulinarischem Road-Trip Herz und Seele

Borgholzhausen. Das Lieblingsgericht der Deutschen ist die Pizza – gefolgt von Pasta mit Bolognese, der Currywurst, dem Schnitzel und der Roulade. Wenn man Winfried Teck nach seinem Leibgericht fragt, antwortet der Profi-Koch aus Borgholzhausen: &bdquo;Gerne deftig und herzhaft.“ Ehe er konkretisiert: &bdquo;Bei einer Linsensuppe oder Reibeplätzchen geht mir mein Herz auf.“ Winfried Teck hat ein neues Kochbuch verfasst. Es beschäftigt sich mit dem Lieblingsessen und den Leibgerichten der Menschen in Deutschland. Die Beweggründe, ein Buch zu diesem Thema zu verfassen, lagen bei dem professionellen Feinschmecker dieses Mal nicht nur irgendwo zwischen Herdplatte und Backofen, sondern vielmehr zwischen Brustbein und Lungenflügeln. Mitten im Herzen. Bei Leibgerichten wird es emotional. Jeder verbindet damit ein Bild oder einen Geruch aus der Vergangenheit. Der 71-jährige Winfried Teck sieht sich sofort in die Küche seiner Großmutter zurückversetzt. &bdquo;Sie stand beinahe unentwegt in der Küche und hatte stets eine Hand am Herd“, erinnert sich Teck. Dennoch sei es immer gemütlich zugegangen, Stress habe es dort nicht gegeben, obwohl die Großmutter beinahe den ganzen Tag Speisen produziert hat. Koch-Experte aus Borgholzhausen schwärmt von seiner Oma Im Hause Teck duftete es samstags in der Regel nach Kuchen. &bdquo;Ein einfacher Blechkuchen mit Kirschen“, schwärmt der Koch auch noch rund 60 Jahre später. Während Winfried Teck diesen Satz ausspricht, kneift er die Augen zusammen und reckt mit einem etwas überstreckten Kopf seine Nase in die Höhe. So als wollte er wie ein Kaninchen Witterung aufnehmen – nach den leckeren Aromen der Süßspeisen von damals. &bdquo;Ein Leibgericht ist wie eine warme Umarmung, es bringt dich immer nach Hause, egal wie weit du dich entfernt hast“, sagt Winfried Teck ebenso genussvoll wie poetisch. Auch interessant: Kochprofi gibt Tipps für leckere Spargel-Rezepte Auf den süßen Samstag folgte im Hause Teck der herzhafte Sonntag. &bdquo;Es roch schon vormittags nach Zwiebeln“, so der heutige Rentner: &bdquo;Mit diesem Duft bin ich in die Kirche gegangen.“ Anschließend tischte seine Großmutter in feiner Regelmäßigkeit einen Braten auf. Aus dieser Zeit rührt auch Tecks Vorliebe für Kartoffeln. &bdquo;Die gab es bei uns eigentlich jeden Tag – in den unterschiedlichsten Varianten“, schildert er: &bdquo;Reis kam nie auf den Tisch, Nudeln ab und zu mal.“ Gemüse und Beilagen wurden im Garten angebaut. Alles regional und saisonal. Borgholzhausener kocht leckere Klassiker ohne Schnörkel Genau dieser Dreiklang zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch des Borgholzhauseners: Land, Leute, Leibgerichte. Oder wie der Untertitel sagt: Lieblingsessen für Herz und Seele – Genuss im Rhythmus der Jahreszeiten. Winfried Teck hat sich auf eine kulinarische Reise durch Deutschland begeben und die Menschen in der jeweiligen Region gefragt: Was sind Ihre Leibgerichte? Aus den Antworten ist der 120 Seiten starke Band entstanden – mit &bdquo;leckeren Klassikern ganz ohne Schnörkel“ (Teck). Zum Thema: Borgholzhausener Koch veredelt Speisekarte mit Autogramm von Willy Brandt Der kulinarische Roadtrip startet in Norddeutschland, wo es Fisch auf den Teller gibt. Anschließend besucht der gebürtige Koblenzer die Mitte Deutschlands, den Westen sowie den Osten und den Süden. Er bereitet Fleisch zu, kocht Suppen, kreiert Nachspeisen und Marmeladen oder richtet liebevoll Gemüse und Salate an. Winfried Teck backt Stollen und formt Klöße. Rentner mit eigenem Instagram-Kanal: #cooksduschon In regelmäßigen Abständen streut Winfried Teck die Rubrik &bdquo;Gut zu wissen“ ein. Er betont: &bdquo;Es war von Anfang an meine Idee, die Leute nicht nur neugierig zu machen, sondern ich wollte ihnen auch etwas Handwerkliches mitgeben.“ So verrät der ehemalige Spitzenkoch, der unter anderem in Washington, auf Korfu und den Bermudas gearbeitet sowie zuletzt die Versuchsküche des Unternehmens Fuchs geleitet hat, wie man Waldpilze richtig zubereitet. Was es mit Feldsalat oder Holunder auf sich hat. Oder wie Beeren zur Marmelade eingekocht werden. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Winfried Teck (@cooksduschon) Weitere Tipps teilt der Rentner seit rund zwei Jahren auf seinem Instagram-Kanal &bdquo;cooksduschon“. Einmal im Monat beschäftigt sich Winfried Teck auf Social Media mit einem eigenen Thema. Dort erfahren die Follower – immerhin sind es schon mehr als 2.200 – viel Wissenswertes über Spargel, Spinat, Brotbacken und so weiter. Einen ganz besonderen Kniff hat der Koch-Profi zum Herstellen von Knödeln. Und plötzlich zitiert er wieder seine Großmutter: &bdquo;Junge, du nimmst die Masse in die Handfläche, deckst sie mit der anderen Hand ab und beginnst, mit ihr zu rotieren.“ Nach ein paar Sekunden entstehe ein fertiger Kloß, der entgegen denen von der Industrie produzierten Klöße nicht ganz rund ist. Der leicht ovale Kloß habe jedoch laut Großmutter Teck einen entscheidenden Vorteil. &bdquo;Er fällt Opa nicht vom Löffel.“ Das Buch &bdquo;Land, Leute, Leibgerichte“ von Winfried Teck ist erhältlich als Print & E-Book – jetzt bei Books on Demand GmbH (BoD), www.bod.de. Ansichtsexemplare gibt es bei &bdquo;Bücher und Geschenke Speckmann“ in Halle. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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