
Borgholzhausen. Christoph Müller hatte am Mittwochabend keine gute Nachricht für die Mitglieder des Borgholzhausener Haupt- und Finanzausschusses. Müller ist Mitarbeiter der Kommunalagentur NRW und berät als solcher Städte und Gemeinden bei ihren Aufgaben. Im Borgholzhausener Fall hatte sich Müller die Feuerwehrhäuser vorgenommen. Sein Fazit: „Bei kritischen Einsätzen war die Erreichbarkeit vom Standort Sundernstraße von 2020 bis 2022 mangelhaft.“ Der Standort entspreche trotz verhältnismäßig geringen Alters auch nicht den Vorgaben beim Arbeitsschutz, die An- und Ausfahrtsituation sei zudem beengt.
Das Gerätehaus dort, Heimstatt des Löschzugs Stadt, steht mit anderen Worten nicht ideal. Die Kommunalagentur machte sich daran, alternative Standorte zu erarbeiten. Die südlichste von fünf Optionen: die Löschzüge Stadt und Bahnhof an einem Standort, nämlich Am Stadtgraben, zusammenzuführen. Tatsächlich liegt nämlich dieser theoretische Standort ziemlich mittig für alle Mitglieder der beiden Borgholzhausener Feuerwehren. Diese Lösung soll aber nicht weiter verfolgt werden, unter anderem auch wegen der sich ergebenen Redundanzen am Standort.
Im Einsatz: Informationen zu Feuerwehreinsätzen gibt es hier
Die besten Suchräume für ein mögliches neues Feuerwehrhaus des Löschzugs Stadt sind daher andere: einmal im Bereich Bahnhofstraße/In der Lake und zum anderen im Bereich Bahnhofstraße/Freistraße, auf dem freien Feld gegenüber der Tankstelle. Letztgenannter Standort schnitt in der Analyse sogar noch etwas besser ab. Beide Suchräume decken laut Kommunalagentur weite Teile des Stadtgebiets in Einsatzfällen gut ab.
Zwei Optionen für mögliche Feuerwehrhäuser in Borgholzhausen haben einen Haken
Für beide Suchräume gibt es aber einen erheblichen Haken. „Grundstücke sind derzeit nicht erwerbbar“, sagte Bürgermeister Dirk Speckmann. Das sei Stand der Gespräche. Trotzdem, so der Bürgermeister, verbiete es sich angesichts der Analyse der Kommunalagentur, noch allzu viel Geld in den Standort an der Sundernstraße fließen zu lassen.
„Wir sollten uns erst einmal auf den Standort Bahnhof konzentrieren und ihn ertüchtigen“, sagte Speckmann. Das war auch der Tenor des einstimmig verabschiedeten Beschlussvorschlags, der vorsieht, für den Standort des Löschzugs Bahnhof an der Brinkstraße mit den Planungen zu beginnen und diese zu den Haushaltsberatungen 2026 vorzulegen.
Eklat im Rathaus: Streit um die Feuerwehr
Trotzdem bleibt auch der in den Fokus der Kommunalagentur geratene Standort Sundernstraße nicht außen vor. Schließlich weiß niemand, ob und wann es tatsächlich etwas mit einem neuen Feuerwehrhaus wird. Eine Schwarz-Weiß-Trennung soll hier zumindest nicht ausgeschlossen werden.
Derzeit keine Schwarz-Weiß-Trennung am Standort Sundernstraße
Wer einen Blick in die Fahrzeughalle an der Sundernstraße wirft, erfährt, was damit gemeint ist. Schwarz-Weiß-Trennung besagt grob, aus hygienischen und auch gesundheitlichen Gründen Einsatzkleidung von Alltagskleidung räumlich zu trennen. Hierfür sind bauliche und organisatorische Maßnahmen zu treffen. Am Standort Sundernstraße gibt es derzeit nur eine Umkleide in der Fahrzeughalle für Alltags- und Dienstkleidung.

„Wir würden am Standort Stadt gern auch noch ein Löschfahrzeug parken, mit Fertiggarage oder Carport“, sagte Borgholzhausens Wehrführer Alexander Schlüter bei der Sitzung des Ausschusses. Bürgermeister Dirk Speckmann sagte zu, das eventuell ins kommende Jahr mit aufzunehmen. Was die Zukunft beider Feuerwehrhäuser betrifft, wird ein Arbeitskreis gebildet, der aus der Leitung der Feuerwehr, Vertretern der Verwaltung und je einem Vertreter oder einer Vertreterin der Fraktionen besteht. Der Arbeitskreis berichtet regelmäßig an den Haupt- und Finanzausschuss.
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