Feuerwehr in Steinhagen

Feuerwehrleute in Steinhagen müssen sich zwischen Löschfahrzeugen umziehen

Der Löschzug Steinhagen benötigt ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Suche nach einem geeigneten Standort hat begonnen.

55 Männer und vier Frauen versehen im Löschzug Steinhagen ihren Dienst. Eine abgetrennte Umkleide haben nur die Frauen. | © Frank Jasper

Frank Jasper
02.04.2025 | 02.04.2025, 09:03

Steinhagen. Das Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Steinhagen ist in den 70er Jahren gebaut worden. Es entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne Feuerwehr und es platzt aus allen Nähten. Darum plant die Gemeinde Steinhagen einen Neubau.

Im Ausschuss für Ordnung und Sicherheit informierte Bürgermeisterin Sarah Süß jetzt darüber, dass eine Kommunalagentur derzeit an einer Standortanalyse arbeitet. „Wir suchen einen geeigneten Standort. Dabei geht es vor allem darum, dass die Feuerwehrleute von dort aus schnell ihren Einsatzort erreichen“, erklärt die Bürgermeisterin. Im Gemeindehaushalt sind für dieses Jahr schon mal 50.000 Euro Planungskosten für das Großprojekt vorgesehen.

Bisher steht nur fest, wo der Neubau eher nicht entstehen soll. Nämlich hinter dem Rathaus, wo sich das Gerätehaus heute befindet. „Die Ausfahrt über die Straße Am Pulverbach ist nicht ideal“, sagt Bürgermeisterin Sarah Süß mit Blick auf die 30er-Zone. Nicht erst beim Ausrücken, bereits bei der Anfahrt verlieren die Einsatzkräfte möglicherweise wichtige Minuten. „Vor allem donnerstags ist es schlimm. Dann ist Markttag; dann ist das Dorf dicht“, berichtet Steinhagens Feuerwehr-Leiter Lutz Mescher.

Feuerwehrgerätehaus in Steinhagen inzwischen zu klein

Steinhagens Feuerwehrchef Lutz Mescher geht davon aus, dass der Löschzug mit der Gemeinde wächst. - © Frank Jasper,HK
Steinhagens Feuerwehrchef Lutz Mescher geht davon aus, dass der Löschzug mit der Gemeinde wächst. (© Frank Jasper,HK)

Gesucht wird deshalb nach einem zentralen Standort. Bei der Suche danach spielen laut Lutz Mescher die Erreichbarkeit der Einsatzorte, die Anfahrtswege der Kameradinnen und Kameraden und die Abstände zu den Gerätehäusern in Amshausen und Brockhagen eine Rolle. Bekanntlich liegen Feuerwehrgerätehäuser oft an großen Zufahrtsstraßen, von wo aus die Löschzüge schnell ausrücken können. Auf die Frage, ob das geplante Gewerbegebiet Langebrede an der Bahnhofstraße eine Option sei, antwortet Bürgermeisterin Sarah Süß: „Darüber könnte man nachdenken. Allerdings befindet sich dort ein Bahnübergang ...“

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Lutz Mescher möchte zunächst die Ergebnisse der Standortanalyse abwarten, bevor er sich öffentlich zu möglichen Grundstücken äußerst. Wichtig ist ihm, dass das neue Gerätehaus mehr Platz für Personal, Fahrzeuge und Geräte hat. „Ich gehe davon aus, dass Steinhagen eher wächst und die Feuerwehr deshalb größer wird. Also sollten wir nicht auf dem Stand von heute planen.“

Aktuell befinden sich im Gerätehaus des Löschzugs Steinhagen – der größte Löschzug in der Gemeinde – sechs Großfahrzeuge, zwei Bullis, zwei Anhänger mit Notstromaggregaten und einer für Ölbekämpfungen. Für so viele Fahrzeuge sei das Gebäude aber gar nicht ausgelegt, erklärt Lutz Mescher. „Darum stehen unser Tanklöschfahrzeug und ein Notstromaggregat in der Waschhalle. Da geht dann schon das Rangieren los.“

Feuerwehrleute ziehen sich zwischen Fahrzeugen um

Das Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Steinhagen ist über 50 Jahre alt und inzwischen zu klein. - © Frank Jasper
Das Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Steinhagen ist über 50 Jahre alt und inzwischen zu klein. (© Frank Jasper)

Auch für die 55 Feuerwehrmänner und ihre vier Kolleginnen ist es eng. Während die Frauen eine Umkleidekabine haben, befinden sich die Umkleiden der Männer in der Fahrzeughalle. „Die ziehen sich hinter den Fahrzeugen um. Das funktioniert, entspricht aber nicht mehr aktuellen Standards“, beschreibt der Feuerwehr-Leiter die Situation. Die sogenannte Schwarz-weiß-Trennung, wonach Einsatzkleidung und Geräte nicht mit Privatkleidung in Kontakt kommen sollen, sei unter solchen Voraussetzungen schwer umsetzbar. Schadstoffe der Einsatzstelle können schlimmstenfalls bis ins heimische Schlafzimmer gelangen. „Gerätehäuser werden deshalb heute unter ganz anderen hygienischen Vorschriften geplant“, sagt Lutz Mescher.

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Bürgermeisterin Sarah Süß geht davon aus, dass die Ergebnisse der Kommunalagentur in diesem Jahr der Politik und der Freiwilligen Feuerwehr vorgestellt werden. Bis zum Bau einer neuen Feuerwehrwache in Steinhagen dürften allerdings noch Jahre vergehen.

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