Wenn es brennt: Hier bekommt Borgholzhausens Feuerwehr das Wasser her

Borgholzhausen. Das Bild ist nah an der Idylle. Auf der Wiese an der Industriestraße stehen Sonnenblumen in voller Blüte. Ein nüchternes rot-weißes Schild mit schwarzer Schrift gemahnt aber daran, dass es hier um etwas Ernstes geht. &bdquo;Löschwasser Entnahmestelle“ steht drauf und darunter der Hinweis, dass in der Erde 150 Kubikmeter Wasser lagern. Die Zisterne unweit der Firma Bostik dient der Löschwasserversorgung in Borgholzhausen. Als eine von zahlreichen Stellen im Stadtgebiet. Steffen Heidmann hat ein ziemlich genaues Bild davon, wie viele es sind. &bdquo;Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Löschwasser an die jeweilige Einsatzstelle kommen kann“, sagt der Teamleiter Ordnung im Borgholzhausener Rathaus. Da sind einmal die Trinkwasserleitungen, an die Hydranten angeschlossen sind. Beim sogenannten Oberflurhydranten - einer von diesen steht gegenüber dem Firmengelände von Bostik - muss lediglich die Kappe aufgeschraubt werden, dann werden die Schläuche anmontiert. Beim Unterflurhydranten wird ein Standrohr aufgesetzt. Brand im Industriegelände? Dann würde es mit nur einem Hydranten knapp werden &bdquo;Das funktioniert im innerstädtischen Bereich sehr gut“, sagt Heidmann. Hier komme im Notfall - beim klassischen Zimmerbrand etwa - genug Wasser zu den Hydranten. Problematisch werde es im Außenbereich mit seinen Industriebauten. Die hätten im Ernstfall eine deutlich höhere Anforderung an den Wasserbedarf. So liege der Löschwasserbedarf für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bei 48 Kubikmeter pro Stunde. Bei Industriegebäuden seien es schon 192 Kubikmeter pro Stunde. Als es vor einigen Jahren bei Schüco brannte, habe die Spitzenabnahme in einer Stunde sogar bei 250 Kubikmeter Wasser gelegen, erinnert sich Heidmann. &bdquo;Das wird bei nur einem Hydranten knapp“, sagt er. Auch wenn die Feuerwehr zu Einsätzen ja auch eigenes Wasser mitbringe: 13 Kubikmeter nämlich. Abhilfe bei Löschwasserknappheit kann im Brandfall die oben genannte Zisterne schaffen. An das Anschlussrohr, das neben dem Hinweisschild aus der Wiese ragt, kann die Feuerwehr eine Pumpe setzen. &bdquo;Die &bdquo;würde das Wasser dann wie mit einem Strohhalm aus der Zisterne saugen“, erklärt Steffen Heidmann. Seen und Teiche sind anzapfbare Quellen Wie viele dieser großen Entnahmestellen hat Borgholzhausen? &bdquo;Zisternen müssten es zwischen fünf und zehn sein“, sagt Heidmann. Auf manchen Höfen findet man zudem gelegentlich noch kleinere Zisternen. Seen, Teiche oder Bäche sind gegebenenfalls auch anzapfbare Quellen. Für deren Entschlammung oder für die Anlage von Löschbrunnen bewilligt die Politik jährlich 50.000 Euro. Heidmann verweist darauf, dass die Firma Fetra Fechtel an der alten B68 einen Löschwasserteich anlegen möchte. Auch einen Teich auf der anderen Seite der Straße wird die Stadt demnächst zum Löschwasserteich ertüchtigen. So viele Hydranten gibt es im Stadtgebiet Die Zersiedelung der Flächenkommune Borgholzhausen sei eine Herausforderung bei der Bereitstellung von Löschwasser, sagt Heidmann. &bdquo;Wenn ich in den Genuss komme, im Außenbereich in Alleinlage zu bauen, muss der Eigentümer selbst für die Löschwasserreserven sorgen. Anders kann es nicht funktionieren.“ Möglich sei das etwa durch private Löschteiche oder Zisternen. Eine Vorstellung über die Zahl der Hydranten im Borgholzhausener Stadtgebiet gibt die Wasserkarte, die Steffen Heidmann mit zum Pressegespräch gebracht hat und die auch der Feuerwehr bei Einsätzen zur Verfügung steht. Per Klick ploppen Fotos der Anzapfstellen auf. 253 Unterflurhydranten sind dort gelistet. Dazu kommen 19 Oberflurhydranten und zwei Löschwasserbrunnen. Aktuell gibt es zudem vier Löschwasserbehälter. &bdquo;Wobei wir nicht immer von allen erfahren“, sagt Heidmann. Eine weitere Möglichkeit: Der Löschwassertransportzug des Kreises Gütersloh Neben den Möglichkeiten, die die Kommune hat, Löschwasser vorzuhalten, gibt es auch noch den Löschwassertransportzug des Kreises Gütersloh. Alle Feuerwehren im Kreis mit größeren Wassertransportfahrzeugen haben sich darin zusammengeschlossen. Bei Alarmierung transportieren sie Wasser zur Einsatzstelle. Die Fahrzeuge fahren dann im Pendelverkehr zum Hydranten, tanken sich auf und bringen das Wasser anschließend zur Einsatzstelle, wo es zur weiteren Verwendung in ein großes Wasserbassin gekippt wird.

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