Warum qualmen im Altkreis Halle manche Osterfeuer Tage später noch?

Borgholzhausen. Viele direkte Anlieger, die im Dunstkreis des Qualms liegen, hat das Feuerwehrgerätehaus am Borgholzhausener Bahnhof nicht. Am Dienstagmorgen kommt der Wind aus westlicher Richtung und erwischt daher hauptsächlich das Gewerbegebiet am Bahnhof und die 400 Meter von der Brandstelle entfernten Wohnhäuser. Ansonsten hätten sich die Verantwortlichen von Feuerwehr und Stadtverwaltung vermutlich auf Gegenwehr einstellen müssen. Denn das Feuer, obwohl bereits am Sonntagabend entzündet, brennt am Dienstagmorgen immer noch. Und hinterlässt eine unübersehbare, mit Feinstaub belastete Rauchsäule. Ist das gestattet? Auch andere Osterfeuer in anderen Orten brennen und qualmen noch, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Warum lässt man die Feuer überhaupt brennen? Wäre es der Umwelt zuliebe nicht besser, sie spätestens am Ostermontag zu löschen? Wenn die Feuerwehren Veranstalter der Osterfeuer sind, dürfte das zu ihren leichtesten Aufgaben zählen. Der meiste Feinstaub entsteht, wenn das Feuer in vollem Ausmaß brennt Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ fragt bei Wehrführer Alexander Schlüter und bei Steffen Heidmann nach, Ordnungsamtschef von Borgholzhausen und in dieser Funktion auch für Feuerwehrangelegenheiten zuständig. Beide sagen, dass das Feuer des Löschzugs Bahnhof eines der größten der Region sei und allein deshalb auch lange brennen würde. &bdquo;Der meiste Feinstaub wird in die Atmosphäre geblasen, wenn das Feuer in vollem Ausmaß brennt, nicht Tage später“, sagt Heidmann. Der Regen, der seit Sonntagabend gefallen ist, habe das Weiterbrennen verlangsamt. &bdquo;Letztendlich ist es immer unser Ziel, dass das Feuer möglichst rückstandslos abbrennt“, betont Alexander Schlüter. Die Asche, die am Ende übrig bleibt, werde auch nicht einfach so untergepflügt. &bdquo;Wir kehren sie zusammen und bringen sie zum Entsorger.“ Am Dienstagmorgen hat die Feuerwehr den Haufen neu aufgeschichtet Nicht, weil sich darin so viele Schadstoffe befinden würden. &bdquo;Aber falls sich doch mal ein Metallteil oder ein Nagel im Holz befunden hat. So etwas will der Landwirt schließlich nicht auf seinem Acker haben.“ Bis zu drei Tage könne es dauern, bis das Feuer komplett heruntergebrannt sei, führt Schlüter aus. Dass es in diesem Jahr besonders viel gequalmt habe, kann er nicht bestätigen: &bdquo;Da hatten wir schon ganz andere Feuer, insbesondere, wenn es vorher viel geregnet hat.“ Das sei dieses Mal nicht der Fall gewesen. Und solange keine Gefahr von den Feuern ausgehe, dürften sie auch nach Ostersonntag weiterbrennen. Lesen Sie auch: Viele Besucher am Osterfeuer – die schönsten Fotos aus dem Altkreis Halle Damit der Prozess sich dennoch nicht über Gebühr in die Länge zieht, berichten sowohl Schlüter als auch Heidmann, dass man am Dienstagmorgen den Haufen mithilfe eines Radladers noch einmal zusammengeschoben und neu aufgeschichtet habe, um den Abbrennprozess zu beschleunigen. Niemals darf Müll in einem Osterfeuer verbrannt werden &bdquo;Den Haufen zu löschen, wäre sicher keine gute Idee“, sagt Steffen Heidmann. Das würde den Boden mehr belasten, als das Feuer abbrennen zu lassen. Geregelt sei das Abbrennen der Osterfeuer über die Ordnungsbehördliche Verordnung der Stadt, so der Verwaltungsmitarbeiter. Osterfeuer dienten klar der Brauchtumspflege, nicht der Abfallentsorgung. Daher dürfe auch nur Strauchschnitt und nichts anderes verbrannt werden. Schon gar kein Müll. Aber ja, gibt der Ordnungsamtschef zu, natürlich seien die Osterfeuer aus rein ökologischen Gründen nicht gerade das Sinnvollste, das sich die Menschen haben einfallen lassen. &bdquo;Und es gibt noch so viel mehr, was wir aus purer Belustigung machen“, nennt er beispielhaft Autorennen und Silvesterfeuerwerk. Lieber einige größere als viele kleine Osterfeuer &bdquo;Wenn Osterfeuer nicht mehr gewollt sind, müsste dieser Vorstoß aus der Politik kommen“, sagt Heidmann und verweist in diesem Zusammenhang auf das Landesimmissionsschutzgesetz. Auch interessant: &bdquo;Feuerteufel“ unterwegs: Die geheimnisvollen Brände von Borgholzhausen In diesem sind neben Aspekten wie dem Schutz der Nachtruhe, dem Laufenlassen von Motoren und dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern auch das Abbrennen von Osterfeuern benannt. Dies sei gestattet, soweit &bdquo;die Nachbarschaft oder die Allgemeinheit hierdurch nicht gefährdet oder erheblich belästigt werden“. Die Gemeinden könnten durch eine Ordnungsbehördliche Verordnung die näheren Einzelheiten bestimmen – wie etwa im Vorfeld der Durchführung eine Anzeigepflicht anordnen. &bdquo;Was bei uns der Fall ist“, so Heidmann. Der es im Übrigen für eine gute Regelung hält, dass es statt vieler kleiner Feuer einige große gebe, wie das des Löschzugs Bahnhof. Seit die Stadt Borgholzhausen vor einigen Jahren eine Veranstaltungsgebühr von 35 Euro eingeführt habe, gebe es ohnehin deutlich weniger Osterfeuer in Borgholzhausen als früher. &bdquo;Wir hatten mal weit über 100“, blickt Heidmann zurück. Inzwischen seien es zwischen 30 und 40. &bdquo;In diesem Jahr hatten wir genau 37“, sagt er abschließend. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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