Immer noch Ärger beim Borgholzhausener Breitband-Ausbau

Borgholzhausen. Beim Breitbandausbau in Borgholzhausen hakt es. Die Nachricht ist nicht ganz neu. Aber die Geschichte erhielt in dieser Woche frische Nahrung. Bauamtsleiterin Kerstin Otte teilte dem Fachausschuss am Dienstagabend mit, dass es "immer wieder Ärger" beim Breitband gebe. Die Liste ist offenbar lang: Aktuell 57 Fehler seien im Trassenverlauf festgestellt. Die Deutsche Telekom sei von städtischer Seite nun aufgefordert worden, die Mängel zu beseitigen. Wie Gordon Hellweg, im Rathaus für das Projekt verantwortlich, im Gespräch mit dem "Haller Kreisblatt" ausführt, ist die Telekom für den Innenstadtbereich zuständig. Das große Kommunikationsunternehmen beauftragt wiederum andere Firmen mit den Arbeiten, die rund um die Verlegung des Netzes anfallen, zum Beispiel an der Straßenoberfläche. Die Längstrassen, von denen aus die Endkunden und -kundinnen sich das schnelle Internet ins Haus holen können, seien fertig. Doch es gebe auch Mängel. "Zum Teil sind Pflasterarbeiten nicht vernünftig ausgeführt oder die Farbe auf dem Pflaster ist falsch aufgebracht", nennt Hellweg Beispiele. "Kleinigkeiten. Aber sie summieren sich." Diese Mängel müssten nun beseitigt werden, die Telekom müsse dazu auf "ihre" Firmen einwirken. Zum Teil sei das auch schon passiert, nicht auszuschließen sei aber, dass an anderer Stelle wieder andere Fehler auftauchten. Mehr als 100 Kilometer Leitung Insgesamt sind nach Hellwegs Angaben im Außenbereich 82 Kilometer Leitung verlegt und in der Innenstadt 30 Kilometer. Für den Außenbereich in Borgholzhausen ist allerdings die Firma Greenfiber mit ihrem Standort Minden verantwortlich, nicht die Deutsche Telekom. "95 Prozent der Flächen sind hier abgedeckt", sagt Gordon Hellweg. Es handelt sich im Außenbereich um geförderten Ausbau des Breitbands. In der Innenstadt wiederum verlegt die Telekom die Leitungen eigenwirtschaftlich. Greenfiber möchte die Arbeiten in Pium zum Ende des Jahres abgeschlossen haben. Die Telekom hat Ende Oktober als Ziel angepeilt. Kerstin Otte hatte schon im Februar im Stadtrat bemängelt, dass es Bautrupps im Stadtgebiet gebe, die "sehr schlechte Arbeit" machten. Je schneller die arbeiteten, desto mehr Fehler passierten, bestätigte Ratsmitglied Dierk Bollin. Telekom-Projektkoordinator Otmar Beeck räumte in diesem Zusammenhang Probleme ein, weil das Subunternehmen der Ausbaufirma die Qualitätsstandards nicht habe halten können. In diesem Fall sei der Vertrag "umgehend gekündigt" worden. Zu den aktuellen Schwierigkeiten nimmt die Deutsche Telekom Stellung. "Ja, es gab diese Probleme, und sie werden beseitigt", sagt Pressesprecher Maik Exner auf HK-Anfrage. Der Anspruch der Deutschen Telekom sei es, dass die Straßen, an denen gebaut werde, nicht in einem schlechteren Zustand übergeben werden als sie zuvor waren. Telekom bestätigt Zeitrahmen Im Rahmen eines Glasfaserausbaus könne es zu den genannten Schwierigkeiten kommen. Die Deutsche Telekom führe eine erste Abnahmestufe während und nach den Arbeiten durch. Dann könne bereits Nachbesserungsbedarf festgestellt werden. Eine zweite Abnahmestufe werde gemeinsam mit der Stadt durchgeführt. Erst wenn die abgeschlossen sei, gelten die Arbeiten als abgenommen. Den Zeitrahmen bestätigt Exner. Ende Oktober, so die aktuelle Planung, sollen die Arbeiten in der Borgholzhausener Kernstadt abgeschlossen sein. Der Breitbandausbau in Borgholzhausens Innenstadt war im Oktober des vergangenen Jahres von der Telekom gestartet worden. Von den unter dem Pflaster verlegten Bündelleitungen läuft zu jedem angeschlossenen Haus eine davon abzweigende Einzelröhre. Die Glasfaserleitung wird mit Druckluft in diese Einzelröhren eingeblasen. Bund und Land übernehmen 90 Prozent der Kosten im Außenbereich Greenfiber hatte mit dem Ausbau in den Außenbereichen von Borgholzhausen, Werther und Steinhagen im April des vergangenen Jahres begonnen. Die Maßnahme kostet rund 7,6 Millionen Euro, wobei Land und Bund 90 Prozent der Summe übernehmen.Greenfiber-Pressesprecher Hinrich Bernzen hatte im September 2022 im "Haller Kreisblatt" die Glasfaserleitungen als "Teil der ganz normalen Daseinsvorsorge" bezeichnet.

Meistgelesen

Wichtige Straße im Gewerbegebiet von Borgholzhausen und Versmold ist fertig

Werther wird zur Mega-Baustelle: Trotzdem werden sich viele darüber freuen

Gefürchtete Buckelpiste in Borgholzhausen ist schon zum Teil saniert

Wissing: Große Fortschritte bei 5G- und Glasfaserausbau

Hier ist die Kartoffel der Star: Borgholzhausen feiert ausgelassen seinen Kartoffelmarkt Der Kartoffelmarkt in Borgholzhausen entpuppt sich erneut als riesiger Erfolg. An mehr als 50 Ständen werden die Gäste kulinarisch verwöhnt oder dürfen selbst kreativ werden. Ein Rundgang.

The impossible Solo: Borgholzhausener Alpinist startet bei YouTube durch Erstmals lässt Extrem-B...