Handball im Altkreis Halle

Nach starkem Auftritt: Hörster Rückschlag Sekunden vor Schluss

Das Schlusslicht der Handball-Regionalliga punktet zum zweiten Mal in der laufenden Saison. Große Freude will über das 32:32-Unentschieden gegen Bad Salzuflen aber nicht aufkommen.

Sechs Tore ohne Fehlversuch: Hörstes Rechtsaußen Niklas Dreazzani zeigte in Halbzeit zwei eine Klasseleistung. | © Gunnar Feicht

23.11.2025 | 23.11.2025, 11:43

Hörste. „Die machen immer weiter.“ So hatte Hörstes Trainer Matthias Baier im Vorfeld eine der Stärken des Gegners beschrieben. Und genau mit dieser Tugend schnappte Handball Bad Salzuflen der TGH den greifbar nahen Heimsieg weg. Beim letzten Angriff der Gäste hatte Fabian Stroth einen freien Wurf der Gäste vom Kreis stark pariert, aber der Ball prallte zu Rechtsaußen Rouven Hübner. Und der versenkte ihn mit dem Schlusssignal zum Ausgleich.

Baier wollte die positiven Aspekte nicht verdrängen: „Heute ärgere ich mich darüber, aber wenn ich morgen früh in Ruhe einen Kaffee trinke, werde ich wieder stolz auf die Leistung meiner Mannschaft sein.“ Nach dem 2:3-Rückstand hatte seine Mannschaft ab dem 4:3 (10.) das Heft in die Hand genommen und – abgesehen vom 17:17 (35.) und 28:28 (53.) – bis drei Sekunden vor Schluss immer geführt. Als Jasper Steinlechner drei Minuten vor Spielende einen Siebenmeter zum 31:28 verwandelte, schienen die Rothosen die Ernte ihrer starken Leistung einzufahren.

Aber ein weiterer Treffer von Henry Wölfel war zu wenig, während Salzuflen noch zweimal über den Kreis und per Gegenstoß traf – ehe Hübner ein Geschenk des Spielglücks zum Endstand nutzte. „Ich ärgere mich über die technischen Fehler, die wir in den letzten fünf Minuten machen“, sagte Hörstes Coach und dachte dabei zum Beispiel an zwei Pässe im Spielaufbau, die im Seitenaus landeten.

Hörster Kapitän sieht die Rote Karte

Unglücklich und folgenschwer auch die Rote Karte gegen Kapitän Timon Lepper in der 48. Minute: Niklas Dreazzani hatte beim Angriff-Abwehr-Wechsel einen Moment zu lange gezögert, Lepper stürzte aufs Feld, wollte einen Treffer von linksaußen verhindern, erwischte den Gegenspieler aber schon in der Wurfaktion. Eine vertretbare Disqualifikation, die nach dem Ausfall des verletzten Jonathan Schröder ein weiteres Loch in die Abwehrmitte riss.

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Zuvor hatten die Hörster den starken Aufsteiger über weite Strecken beherrscht. Und das, obwohl der gegen Herne überragende Silvan Tarner diesmal nach Rückenbeschwerden keine Rolle spielte. „In der Schlussphase ist einiges unglücklich gelaufen. Aber ich habe insgesamt viele supergute Sachen gesehen“, hob Baier hervor. Das Zusammenspiel von Keeper Fabian Stroth mit der aufmerksamen Deckung funktionierte streckenweise hervorragend.

Rechtsaußen glänzt mit Traumquote

Davon zehrten die Hausherren auch in ihrer stärksten Phase während der zweiten Hälfte: Da störten sie die auf schnelle Abschlüsse ausgerichteten Gäste-Angriffe erfolgreich, profitierten von einigen Stroth-Paraden und bauten ihr Plus zum 23:17 und 25:19 (44.) aus. Die Traumquote von Rechtsaußen Dreazzani (sechs Tore ohne Fehlversuch in Hälfte zwei) und starke Aktionen des für diese Partie reaktivierten Daniel Barrelmeyer gaben mächtig Rückenwind. Den der Gegner mit Glück und Cleverness noch mal einbremste.

Hörste: Stroth, Joswig (nur bei 7m); Schäper (8), Dreazzani (6), Burstädt (5), Barrelmeyer (3), Hagemann (3), Wölfel (2), Steinlechner (2/2), Herschel (1), Lepper (1), Zöllner (1), Niemann, Schuster, Tarner.

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