Comeback in Versmold ist ein kleines medizinisches Wunder

Versmold-Peckeloh. Knapp 400 Meter – so weit ist das Haus, in dem Dimitrios Nemtsis wohnt, von dem Sportplatz in Brake entfernt. &bdquo;Quasi ein Katzensprung“, sagt er schulterzuckend. Den Weg zum Pokalspiel am Mittwochabend hat der Peckeloher Fußballer dementsprechend zu Fuß zurückgelegt. Ein Spaziergang, der vor einigen Wochen noch undenkbar gewesen wäre. Anfang März bekommt der 28-Jährige über Nacht plötzlich Fieber. Sein Hausarzt diagnostiziert eine Grippe und schreibt ihn erst einmal krank. Besser wird Nemtsis Gesundheitszustand in den Tagen danach trotz der verordneten Ruhe allerdings nicht. Im Gegenteil. &bdquo;Ich hatte so einen starken Husten wie noch niemals in meinem Leben zuvor“, sagt er: &bdquo;Außerdem schmerzte mein ganzer Körper, dass ich mich gefühlt kaum bewegen konnte.“ Seine Partnerin bringt ihn daraufhin ins Krankenhaus. Doch ohne Befund schicken ihn die Mediziner wieder nach Hause. Erst als der Deutsch-Grieche kurze Zeit später wieder vorstellig wird, weil sich die Situation nochmal verschlimmert hat, führen sie weitergehende Untersuchungen durch. Als dabei herauskommt, dass der Entzündungswert fast hundert Mal so hoch wie normal ist, geht alles ganz schnell. Lebensrettende OP ist nötig &bdquo;Ich wurde sofort stationär aufgenommen und zum Spezialisten überwiesen“, sagt er. Der macht ein Röntgenbild der Lunge, das Aufschluss über die Schwere der Krankheit gibt. &bdquo;Alles war entzündet, es wurde ganz viel Eiter entdeckt - eine Operation war lebensnotwendig“, sagt Dimitrios Nemtsis. Trotzdem: Ein Teil des Organs ist nicht mehr zu retten und muss entfernt werden. &bdquo;Das zu hören war natürlich erst einmal ein großer Schock.“ Dass es noch schlimmer kommen wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht – erfährt es aber bald. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sport-Club Peckeloh 1960 e.V. (@scpeckeloh) Schnell nämlich wird klar, dass eine OP nicht ausreichen wird. Zwei weitere Eingriffe sind nötig, die binnen weniger Tage erfolgen. Insgesamt verbringt der junge Mann mehr als vier Wochen in der Klinik. Er verliert zehn Kilogramm Gewicht und macht sich nicht nur einmal Gedanken um die Zukunft. Gerade erst hat er eine Immobilie gekauft, die er größtenteils in Eigenarbeit selbst saniert. Im Sommer will er zudem kirchlich in Griechenland heiraten. &bdquo;Ich hab jetzt nicht um mein Leben gebangt“, sagt Nemtsis: &bdquo;Aber Angst hatte ich schon, weil die Lage für mich komplett neu und unbekannt war.“ Comeback in Versmold kleines Wunder Mit schweren Krankheiten hatte der Kicker bislang schließlich keine Erfahrungen gemacht. Weder selbst noch im engsten Familienkreis. &bdquo;Ich wusste also nicht, wie lange das alles dauert, und ob ich überhaupt wieder ganz gesund werden würde“, sagt er. Mut sprechen ihm in dieser Zeit vor allem seine engsten Vertrauten zu. Zuallererst seiner jetzigen Ehefrau ist er sehr dankbar, wie er sagt. &bdquo;Sie ist praktisch nicht von meiner Seite gewichen und hat mir auch in Reha-Zeit mächtig unter die Arme gegriffen.“ .responsive23-3BSOjXh68oI9AW7u-table-peckeloh-statistik { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3BSOjXh68oI9AW7u-table-peckeloh-statistik { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3BSOjXh68oI9AW7u-table-peckeloh-statistik { padding-top: 142.86%; } } In den ersten Wochen nach dem Krankenhaus-Aufenthalt strengen Dimitrios Nemtsis schon alltägliche Dinge an: das Duschen zum Beispiel. Nach wenigen Treppen muss er sich zudem erst einmal für einige Zeit hinlegen. &bdquo;Die Ausdauer war komplett weg - ich musste von ganz vorne beginnen“, sagt er. Etwa ein Jahr, das prognostizieren die Ärzte, soll es dauern, bis er wieder vollständig hergestellt ist. Als kleines medizinisches Wunder darf deshalb die Tatsache betrachtet werden, dass der Stürmer sich schon am vergangenen Sonntag wieder im Kader des Sechstligisten befand und sogar eine knappe halbe Stunde spielt. Beim Pokalsieg in Brake steht Nemtsis sogar in der Startelf und trifft doppelt. &bdquo;Ich bin einfach unglaublich froh, dass es mir wieder gut geht“, sagt er. 28-Jähriger lernt Leben neu schätzen Mit kurzen Läufen hat er im Frühsommer angefangen, seinen Körper wieder an die Belastung zu gewöhnen. Er steigert sich von Woche zu Woche – nicht nur, weil er unbedingt wieder gegen den Ball treten will, sondern auch wegen der Trauung in seinem Heimatland. &bdquo;Ich wollte unbedingt gesund genug sein, um das Ganze dort zu genießen“, meint er: &bdquo;Der Tag sollte so schön werden, wie wir ihn uns immer vorgestellt hatten – wurde er dann auch!“ Bevor er sein Comeback auf dem Fußballplatz geben konnte, besuchte er zunächst noch seinen Arzt. &bdquo;Auf keinen Fall wollte ich etwas überstürzen“, sagt er. Als alle Tests positiv verlaufen und der Mediziner grünes Licht erteilt, kennt die Freude bei Dimitrios Nemtsis keine Grenzen mehr. &bdquo;Ich hatte Gänsehaut“, gibt er zu: &bdquo;Auch wenn ich ganz lange Zeit gar nicht an Sport gedacht habe.“ Das Leben, sagt er, habe er neu schätzen gelernt. &bdquo;Gesundheit ist nicht selbstverständlich.“ 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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