Nach fast 60 Jahren: Spvg. Steinhagen spielt nicht mehr im Cronsbachstadion

Steinhagen. Die Uhr tickt. &bdquo;Einmal möchte ich mit der Mannschaft aufsteigen“, hatte Andreas Brandwein gesagt, als er vor zwei Jahren einen Trainervertrag beim Fußball-Bezirksligisten Spvg. Steinhagen bis 2026 unterschrieb. Über ein Happyend im nächsten Sommer würde sich der 51-Jährige freilich freuen. Torschlusspanik verspürt Brandwein vor seiner letzten Saison am Cronsbach aber nicht. Etat der Spvg. Steinhagen ist unverändert &bdquo;Die Bedingungen in Steinhagen haben sich anders entwickelt, als es mir Vorstand und Sportliche Leitung damals zugesagt haben“, relativiert der erfahrene Coach seine Aussage. &bdquo;Ohne Vorwurf“ spielt Brandwein vor allem auf das Thema Geld an, das Erfolg und Misserfolg auch in der viertniedrigsten Amateurliga maßgeblich beeinflusst. &bdquo;Unser Etat ist heute der gleiche wie vor zwei Jahren. Finanziell sind wir damit nicht in der Lage, die Spieler zu holen, die für den Aufstieg notwendig wären“, sagt er. Wo das Steinhagener Manko liegt, wird beim Blick auf die Kaderliste deutlich. Sie dürfte im Ligavergleich erneut eine der kürzesten sein. Aus 17 Feldspielern können Brandwein und sein Co-Trainer und designierter Nachfolger Tobias Kreutzer wählen – unter ihnen Rekonvaleszent Niko Brosig, der nach einer Seuchensaison erst später zum Team stößt. Wie fragil dieses Konstrukt ist, wenn sich Spieler – wie David Brayley beim Turnier in Kachtenhausen am vergangenen Wochenende – verletzen oder im Urlaub sind, zeigt die Absage des Testspiels gegen Preußen Espelkamp am 20. Juli. Trainer Brandwein setzt auf Klasse statt Masse Verstecken müssen sich die Steinhagener aber nicht, wenn sie am 10. August in die Meisterschaft starten. Denn wenig Masse steht nach Brandweins Einschätzung noch mehr Klasse gegenüber als in seinen ersten beiden Jahren. Die endeten immerhin auf Platz fünf und drei. &bdquo;Bei der Qualität der Spieler haben wir uns verbessert“, glaubt der Trainer mit Blick auf die vier Kicker, die beim Start der Vorbereitung jetzt erstmals den Spvg.-Dress anzogen. Michael Zech hat sein Können in höheren Spielklassen hinlänglich bewiesen. Zuletzt schoss der 35 Jahre alte Stürmer für TuS Brake in der Parallelstaffel 16 Tore. Auch Noah Engelmann (17 Treffer für A-Ligist TuS Langenheide in der Saison 24/25) hat laut Brandwein &bdquo;auf jeden Fall Bezirksliga-Niveau“. Stürmer der Spvg. Steinhagen liebäugelten mit Vereinswechsel Mit dem Liga-Rekord von 103 Toren war die Offensive schon in der vergangenen Saison das Steinhagener Prunkstück. Handlungsbedarf war entstanden, weil in David Brayley und Vitali Wolf zwei Stammkräfte lange Zeit mit einer neuen Herausforderung liebäugelten. Beide entschieden sich letztlich gegen einen Vereinswechsel. Das vermeintliche Überangebot im Angriff macht Brandwein aber die wenigsten Sorgen. &bdquo;Felix Köhne wird uns wegen eines Auslandssemesters in der Hinrunde schmerzlich fehlen. Und Daniel Schröder können wir auch sehr gut weiter hinten einsetzen“, sagt der Coach. In der Defensive kehrt Mattis Brüntrup nach drei Jahren in Asemissen mit der Erfahrung von knapp 40 Bezirksliga-Einsätzen zurück. Tobias Winter kommt als Nummer zwei vom SC Peckeloh, der 23-Jährige soll als Nachfolger von Stammkeeper Florian Ernst aufgebaut werden. &bdquo;Tobi wird seine Einsätze bekommen“, verspricht Brandwein. Spvg. Steinhagen trägt alle Heimspiele auf Kunstrasen aus Eine Entscheidung von historischem Ausmaß hat derweil der Abteilungsvorstand der Spvg. getroffen: Das altehrwürdige Cronsbachstadion, seit 1967 Heimspielstätte der ersten Mannschaft, lassen die Steinhagener ab der neuen Saison buchstäblich links liegen und empfangen ihre Gegner nur noch auf dem benachbarten Kunstrasen. &bdquo;Dort sind die Sponsorenbanden angebracht und der Verkauf organisiert“, erklärt Brandwein, der sich von dem Umzug auch sportliche Vorteile erhofft: &bdquo;Der Ball kann im Aus jetzt nicht mehr so weit wegfliegen. Die Netto-Spielzeit erhöht sich dadurch um fünf bis sechs Minuten. Das kommt unserer Laufstärke entgegen.“ So traut Andreas Brandwein seiner Mannschaft auch zu, lange oben mitzuspielen – &bdquo;wenn wir von gravierenden Ausfällen verschont bleiben“. Als Aufstiegsfavorit Nummer eins erwartet der Trainer den TuS Lipperreihe. Der kann nach dem Zusammenschluss mit Landesliga-Absteiger TSV Oerlinghausen personell aus dem Vollen schöpfen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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