Familienvater sucht in Steinhagen eine neue Herausforderung - mit 36 Jahren

Steinhagen. Wenn Michael Zech zum Training in die Kabine des Fußball-Bezirksligisten Spvg. Steinhagen kommt, muss er sich manchmal Sprüche von seinen Mitspielern anhören. &bdquo;Die Jungs fragen dann scherzhaft nach, wie es mir geht, wenn wir am Sonntag davor ein Spiel hatten“, erzählt der 36-Jährige und lacht dabei. Die Antwort fällt in der Regel positiv aus, denn für sein hohes Fußballalter ist Michael Zech beneidenswert gut auf den Beinen. So gut sogar, dass er am Cronsbach jetzt noch einmal eine neue sportliche Herausforderung sucht. Vom TuS Brake ist der Stürmer in diesem Sommer zur Sportvereinigung gewechselt. &bdquo;Meine Motivation war es, die Karriere so zu beenden, wie sie begonnen hat“, erklärt Michael Zech – und spielt damit auf seine gemeinsame Geschichte mit Andreas Brandwein an. Steinhagens aktueller Trainer war es, der vor mehr als 15 Jahren das Potenzial des Blondschopfes erkannte und ihn vom B-Ligisten TuS 08 Senne I zum VfL Theesen in die Landesliga lotste. &bdquo;Ohne Andi hätte ich Senne vielleicht nie verlassen“, sinniert Michael Zech. Erfolgsbilanz wie nur wenige Amateurfußballer Heute blickt der Familienvater auf eine Erfolgsbilanz zurück, wie sie nur wenige heimische Amateurkicker vorweisen können. 2011 trug Zech zum ersten Aufstieg des VfL in die Westfalenliga bei, mehrfach gewann er mit Theesen die Stadtmeisterschaft in der Halle. Zwei Jahre später ging es für ihn noch höher hinaus: Mit der zweiten Mannschaft von Arminia Bielefeld feierte Zech 2013/14 die Oberligameisterschaft. &bdquo;Leider hat der dramatische Abstieg der Profis in der Relegation gegen Darmstadt damals unseren Aufstieg in die Regionalliga verhindert“, blickt er zurück. Nach einem Kreuzbandriss ging es für ihn zunächst zurück nach Theesen. Unglücklich verlief auch das Gastspiel beim SC Herford, wo der erfolgsverwöhnte Stürmer in drei Jahren (2017 bis 2020) nicht über die Mitläufer-Rolle hinauskam. &bdquo;Ich hatte zu der Zeit etwas die Lust am Fußball verloren“, gibt er zu. 16 Tore in 29 Spielen der Vorsaison Erst beim TuS Brake blühte Michael Zech wieder auf. Trainer Carsten Johanning, heute Abteilungsleiter der Spvg. Steinhagen, schenkte ihm viel Vertrauen, Zech zahlte mit Toren zurück. Fünf Bezirksliga-Jahre in Folge traf er zweistellig; 16 Mal allein in 29 Spielen der vergangenen Saison. Eine ähnliche Quote peilt er jetzt auch im Steinhagener Trikot an. Zech, der als kaufmännischer Angestellter für einen bekannten Bielefelder Textilvertrieb arbeitet, stellt klar, dass er noch nicht bereit ist, seine Laufbahn gemütlich ausklingen zu lassen. &bdquo;Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich auch Leistung bringen und mir selbst zeigen, dass immer noch was geht“, sagt er. Nach fast 60 Jahren: Spvg. Steinhagen spielt nicht mehr im Cronsbachstadion Dass er von Teamkollegen, die gerade ihre ersten Schritte im Seniorenfußball machen, ob seiner Erfahrung zuweilen besonders beäugt wird, ist ihm bewusst. Aber es stört ihn nicht. Im Gegenteil. &bdquo;Ich bin in der Mannschaft super aufgenommen worden. Der Altersunterschied ist überhaupt kein Problem“, betont er. Neuzugang traut Steinhagen den Aufstieg zu Auch Andreas Brandwein schreibt seinem Neuzugang eine Vorbildfunktion zu. &bdquo;Michael gibt im Training und Spiel immer hundert Prozent. Von seiner Einstellung können sich viele Jüngere noch eine Scheibe abschneiden“, sagt der Coach. Dass Zech trotz der unzähligen Kilometer, die ihn seine Fußballschuhe schon getragen haben, immer noch &bdquo;schnell und unbequem“ (Brandwein) ist, bewies er im Auftaktspiel gegen Wiedenbrück II. Mit seiner Balleroberung bereitete der Routinier den 3:2-Siegtreffer von Erdem Yilmaz vor. &bdquo;Damit haben wir direkt mal eine kleine Ansage an die Liga gesendet“, freut sich der Offensivmann. Aus Sicht von Michael Zech verfügen die Steinhagener über eine der bestbesetzten Mannschaften der Liga. &bdquo;Gegen den Aufstieg“, sagt er daher, &bdquo;würde ich mich nicht wehren.“ Gut möglich, dass Michael Zech nach dieser Saison seine Schuhe an den berühmten Nagel hängt. Die Kabinensprüche seiner Teamkollegen würde er in diesem Fall aber sicher vermissen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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