Aus für den So-Tech-Cup: Handball-Spektakel in Halle hat keine Zukunft

Halle. SC Magdeburg und KC Veszprem hießen die ersten beiden Gewinner des zwei Mal in der Haller OWL-Arena ausgetragenen So-Tech-Cups – und sie sind auch die letzten Sieger. Die Organisatoren gaben jetzt bekannt, dass das Vorbereitungsturnier eingestellt wird. Viel Lob von den Stars 2023 und 2024 hatten sich die heimischen Fans über ein Familienfest freuen dürfen, bei dem sich ihre Stars hautnah präsentierten. Jeweils rund 10.000 kleine und große Handball-Freunde waren gleichermaßen begeistert, wie Welthandballer Mikkel Hansen sein Können zeigte, Superstar Mathias Gidsel geduldig für Selfies posierte und Deutschlands Nationaltorwart Andy Wolff am Kabineneingang gefühlt länger Autogramme schrieb, als er zwischen den Pfosten stand. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Die Handball-Elite war vom roten Teppich, den die Loxtener Organisatoren ausrollten, ebenfalls angetan. &bdquo;So viele Fans bei einem Vorbereitungsspiel sind absolut außergewöhnlich“, lobte TBV Lemgos Florian Kehrmann. &bdquo;Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Zuschauer unzufrieden nach Hause geht“, sagte Magdeburgs Meistertrainer Bennet Wiegert. Handball-Ikone Stefan Kretzschmar, als Sportvorstand der Füchse Berlin in Halle dabei, sagte bei der Verabschiedung im August: &bdquo;Hut ab, welches Engagement und welches Herzblut die Organisatoren in das Projekt stecken. Die Bedingungen sind super – wir kommen gerne wieder.“ Weniger Zuschauer als erhofft Doch ein Wiedersehen mit &bdquo;Kretzsche“ und Co. in Halle wird es nicht geben. Die Loxtener haben sich mit Orga-Chef Michael Boy und den 80 Helfenden mächtig ins Zeug gelegt. Teambetreuer Jonas Zwaka etwa begleitete im vergangenen Jahr zwei Veszprem-Spieler, die unter akuten Magen-Darm-Problemen litten, sogar bis ins Krankenhaus. Club-Boss Andy Evers packte beim Waschen der Trikots für die Mannschaften selbst mit an. Jetzt zogen Evers und sein Mitstreiter Fred Seidel, gleichzeitig Kopf und Gesicht des Hauptsponsors So-Tech, für die Veranstaltung den Stecker. &bdquo;Wir haben uns intensiv besprochen und sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass es sich finanziell einfach nicht lohnt“, sagt Andy Evers. Er gibt ohne Umschweife zu: &bdquo;Wir hatten uns mehr Zuschauer erhofft. Die Auslastung der Arena lag bei etwa 50 Prozent, es hätten aber 70 sein müssen. Diese Eintrittsgelder fehlen uns.“ Die Perspektive, in den kommenden Jahren noch deutlich mehr Fans in die Halle zu locken, sahen die Verantwortlichen jetzt nicht. Bei den Werbemaßnahmen hatten sie bereits verschiedene Wege ausprobiert, auch hinsichtlich der Spielerqualität sahen sie nur noch geringe Steigerungsmöglichkeiten. &bdquo;Bessere Mannschaften können wir nicht präsentieren. Es lag wohl auch daran, dass es nur ein Vorbereitungsturnier gewesen ist“, mutmaßt Evers. Umzug in kleinere Halle war angedacht Sein Fazit: &bdquo;Es war ein tolles Projekt, für das wir von allen Seiten super Feedback erhalten haben. Wir können ruhigen Gewissens in den Spiegel gucken und sind stolz darauf, dass wir es probiert haben.“ Einen Umzug in kleinere Hallen, etwa nach Lemgo oder in die Bielefelder Seidensticker-Halle, wo die Hallenmiete deutlich geringer ausfallen würde, hatten Evers und Seidel kurz angedacht, haben diese Idee aber inzwischen wieder verworfen. &bdquo;So-Tech ist ein Unternehmen, das in Versmold seinen Sitz hat und sämtliche Sportvereine in der Stadt unterstützt. Deshalb sollte das Turnier auch im Altkreis Halle bleiben“, erklärt Evers. Ganz ausschließen, dass es irgendwann nochmal zu einer Neuauflage kommt, will er aber nicht: &bdquo;Wer weiß, was in ein paar Jahren passiert.“ Warten auf Spitzen-Handball in der OWL-Arena Die Handball-Fans im Altkreis müssen sich also gedulden, bis sie Weltklasse-Handball wieder vor der Haustür erleben dürfen. 15 Länderspiele haben bisher in der ostwestfälischen Eventarena stattgefunden, darunter eine Partie der DHB-Frauen im Juli 2008 gegen auf Angola und die umjubelten Auftritte der Männer bei der Heimweltmeisterschaft 2007. Nach dem 29:24 in der EM-Qualifikation gegen Polen im April 2019 ist Halle aber nicht mehr als Standort für Länderspiele aufgetaucht. Bei der Handball-Weltmeisterschaft 2027, die wieder in Deutschland ausgetragen wird, spielt die DHB-Auswahl im hochmodernen SAP Garden in München. Halle gehört nicht zu den Spielorten, für die der Verband neben München noch Kiel, Stuttgart, Magdeburg, Hannover und Köln ausgewählt hat.

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