Borgholzhausener Verein befindet sich „im schwebenden Verfahren“

Borgholzhausen. Am Anfang des Jahres steht auf dem Girokonto vor den meisten Buchungen ein dickes Minus. Anders als Zahlungen an die KfZ-Versicherung, Banken oder das Finanzamt entrichten die meisten Menschen den Beitrag an ihren Sportverein gerne – verspricht er doch für zwölf Monate lang viel Spaß an der Bewegung und gemeinschaftliche Erlebnisse. In Borgholzhausen könnte sich die eine Sportlerin oder der andere Sportler jetzt nur über den Empfänger des Geldes gewundert haben. Denn den gibt es eigentlich gar nicht mehr. Rund 2.400 Mitglieder unter einem Dach Im Mai 2024 hatten die Mitglieder von TuS Ravensberg Borgholzhausen, TV Jahn Borgholzhausen, LC Solbad Ravensberg und TuS Solbad Ravensberg mit großer Mehrheit beschlossen, dass sie künftig gemeinsame Sache machen wollen. &bdquo;Einen historischen Schritt für den Sport in Borgholzhausen“, nennt Jonas Niemeyer, einer von vier Vorsitzenden die Gründung des Ravensberger Sportvereins (RSV), der seit dem 1. Juli rund 2.400 Mitglieder unter einem Dach vereint. Ein halbes Jahr später ist der RSV Ravensberg aber immer noch ein &bdquo;Verein im schwebenden Verfahren“, wie Niemeyer sagt. Denn ein zwar nur formaler, aber entscheidender Schritt fehlt: die Eintragung ins Vereinsregister. &bdquo;Das Amtsgericht Gütersloh hat die Fusion noch nicht bearbeitet“, berichtet Jonas Niemeyer jetzt in einer viralen Neujahrsansprache. Vereinswechsel ist nur mit Fristen möglich Für den neuen Vorstand, zu dem auch Torsten Indiesteln, Antje Strothmann und Bernhard Menne zählen, bringe diese ungeplante Verzögerung &bdquo;große Herausforderungen“ mit sich. Denn ohne den offiziellen Status könne der RSV Borgholzhausen zum Beispiel kein eigenes Bankkonto einrichten. &bdquo;Die Beiträge mussten wir deshalb über die alten Vereine einziehen“, erklärt Niemeyer, der vor der Gründung Vorsitzender von Solbads Fußballern war. Für &bdquo;Verwirrung“, so der 26-Jährige sorgt auch die Tatsache, dass der Name RSV Borgholzhausen bislang in den meisten Tabellen oder Starterlisten noch nicht zu finden ist. Der Grund: Sportlerinnen und Sportler müssen offiziell erst den Verein wechseln. &bdquo;Jeder Fachverband hat dafür seine eigenen Regeln und Fristen“, erklärt Jonas Niemeyer. Läuferinnen und Läufer des LC Solbad Ravensberg zum Beispiel treten seit dem 1. Januar 2025 unter der RSV-Flagge an. Fußballer müssen sich noch bis 1. Juli gedulden. Vereinskollektion zeigt das Motto: &bdquo;Einer für alle“ Am Ende stellt sich jedoch nicht die Frage ob, sondern nur wann der Zusammenschluss bis ins letzte Detail umgesetzt wird. Wie sehr dieser den RSV-Funktionären am Herzen liegt, bewiesen sie jüngst mit dem Start diverser Social-Media-Kanäle und einer neuen Homepage. Unter www.rsv-ravensberg.de können Mitglieder und Freunde des neuen Vereins auch eine eigens kreierte Bekleidungskollektion bestellen. Neben dem Wappen, das die Ravensburg, ein vierblättriges Kleeblatt und die historischen Sparren vereint, ziert Shirts, Trikots und Hoodies auch der treffende Wahlspruch des RSV: &bdquo;Einer für alle.“ Um den Namen und die Idee in den Köpfen und Herzen seiner Mitglieder weiter zu manifestieren, lädt der RSV Ravensberg zu einem Neujahrsempfang am Sonntag, 19. Januar, ins Haus Hagemeyer-Singenstroth ein. Anfang März soll dann die erste Jahreshauptversammlung folgen. Dort wird dann unter anderem die Wahl von mindestens einem neuen Vorstandsmitglied auf der Tagesordnung stehen. Ein Vorsitzender tritt zurück &bdquo;Schweren Herzens“, wie Jonas Niemeyer sagt, erklärte er im Rahmen der Neujahrsansprache seinen Rücktritt. Studium und Job haben seinen Lebensmittelpunkt nach Dortmund und Köln verlagert. &bdquo;Leider kann ich dadurch nicht mehr mit der Zeit und der Präsenz für den Verein tätig sein, wie ich es gerne würde und wie es der Verein jetzt braucht“, sagt er. Jonas Niemeyer hinterlässt den Appell, dass sich künftig möglichst viele Menschen in der Vorstandsarbeit des RSV Ravensberg engagieren. &bdquo;Ein Verein lebt vom Ehrenamt. Und das ändert sich auch nicht, weil wir künftig nur noch einen statt vier Vereine verwalten müssen.“

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