Versmold. Es war das Aufreger-Thema beim diesjährigen Haller-Kreisblatt-Cup: Im September verkündete der Fußballkreis während der Auslosung eine Regeländerung, die sowohl im Vorfeld als auch während der drei Turniertage die Gemüter erhitzte. Statt wie bisher auf 5 x 2 Meter große Tore wurde auf die 3 x 2 Meter großen Handballgehäuse geschossen. Was für und gegen diese Entscheidung spricht. Ein Pro und Contra:
„Kleinere Tore fördern Chancengleichheit“
Pro: Zwei Tage ist der Haller-Kreisblatt-Cup jetzt vorbei. Mein Puls hat sich trotzdem noch nicht ganz beruhigt. Denn so spannend wie in diesem Jahr war das Turnier in seiner 25-jährigen Geschichte selten. Und das nicht erst im Finale. Der Jubel des TFC Werther nach seinem sensationellen Endrundeneinzug wird mir lange im Gedächtnis bleiben.
Ebenso die knisternde Atmosphäre am Finaltag, als die TG Hörste ihren Kasten bis zur letzten Minute verteidigte und Topfavorit Peckeloh an den Rand des Ausscheidens brachte. „Auf große Tore hätten wir keine Chance gehabt“, gaben Spieler und Trainer der Außenseiter nachher zu. Kein Widerspruch.
Und genau darum geht es doch: Der Haller-Kreisblatt-Cup ist ein Turnier für alle Vereine im Altkreis. Kleinere Tore fördern die Chancengleichheit. Und wo die Kicker bisher oft durch pure Schusskraft zum Erfolg kamen, ist jetzt Spielwitz gefragt. Also bitte mehr davon. (Christian Helmig)
„Haller-Kreisblatt-Cup verliert an Zugkraft“
Contra: Die Entscheidung ist eine Vollkatastrophe.“ Markus Kleine-Tebbe hatte sein Urteil schon nach dem ersten Vorrundentag gefällt. Der Trainer von Turniersieger SC Peckeloh ist ein klarer Gegner der 2 x 3 Meter großen Handballtore, auf die in diesem Jahr beim „Masters“ geschossen wurde.
Auch viele seiner Kollegen kritisieren die Regeländerung. Und das zu Recht. In Zeiten, in denen Formate wie die „Icon League“ oder die „Baller League“ das vor allem junge Publikum mit Rundumbande und spektakulären Treffern für Kleinfeld-Fußball begeistern, verliert der Haller-Kreisblatt-Cup durch diesen Schritt an Zugkraft.
In 57 Spielen sind heuer 153 Tore gefallen – was einem Schnitt von 2,64 Treffern pro Partie entspricht. Zum Vergleich: In 2023 waren es 6,34 – fast dreimal so viel. Am Ende sind Tore der Grund, warum Fans zum Fußball gehen. Und davon gab es dieses Jahr einfach zu wenig. Punkt. (Dennis Bleck)
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