„Hut ab für Herzblut und Engagement“: So lief der 2. So-Tech-Cup in Halle

Halle. THW Kiels Rückkehrer Andreas Wolff hat beim So-Tech-Cup alle Hände voll zu tun. &bdquo;Nicht drängeln, alle kommen dran“, sagt der Torhüter der Handball-Nationalmannschaft, vor der Kabine umringt von einer Traube jugendlicher Fans, die Autogramme oder Fotos haben wollen. Sicherheitspersonal benötigt Wolff nicht. Er hat die Lage im Griff und klingt wie ein besonnener Grundschullehrer. Dass er mit der Berufswahl &bdquo;Handball-Torwart“ nicht falschgelegen hat, zeigt er auf dem Spielfeld. Im Halbfinale am Samstag gegen HBC Nantes teilt er sich die Spielzeit mit Gespannpartner Samir Bellahcene und gehört in den Schlussminuten mit einem gehaltenen Gegenstoß sowie einem abgewehrten Siebenmeter beim 32:31 (17:18) zu den Matchwinnern. In Abwesenheit der verletzten Eckpfeiler Hendrik Pekeler, Harald Reinkind und Elias Skipagøtu überzeugt THW-Neuzugang Emil Madsen mit acht Toren. Im Finale gegen HC Veszprém beginnt Wolff ebenfalls stark, die Kieler führen 12:8 (13.) und 18:12 (25.), verschlafen dann aber den Start in die zweite Halbzeit komplett. Der Gegner aus Ungarn hat ebenfalls zahlreiche Stars mit Weltklasseformat im Kader, wie den spanischen Spielmacher Agustín Casado, die französische Achse Nedim Remili/Ludovic Fabregas oder den Schweden Lukas Sandell. 10.000 Besucher sehen das zweitägige Handball-Spektakel in Halle Veszprem legt einen 7:1-Lauf zum 23:20 hin (37.) und transportiert den Vorsprung souverän in die Schlussphase. Als der ehemalige Lemgoer Lukas Zerbe den möglichen 30:32-Anschluss freistehend verpasst (52.), ist das Spiel vorzeitig zugunsten von Veszprem entschieden. Die Füchse Berlin, das zweite deutsche Team, präsentiert sich 14 Tage vor dem Start der Bundesliga-Saison derweil noch nicht in Topform. Gegen Veszprem verliert die Mannschaft um Olympiasieger Mathias Gidsel deutlich mit 32:41 (14:20), das Spiel um Platz 3 gegen Nantes entscheidet sie nach dem 33:33 (16:16) in regulärer Spielzeit immerhin im Siebenmeterwerfen mit 38:27 für sich. 10.000 Besucher sehen das zweitägige Handball-Spektakel in Halle, 4.500 am Samstag, 5000 am Sonntag. Andy Evers von den veranstaltenden Loxten ist mit dem Verlauf bestens zufrieden: &bdquo;Alle Mannschaften haben uns für die Organisation in höchsten Tönen gelobt.“ Das bestätigt Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar gerne: &bdquo;Dass mehr als 5000 Zuschauer bei einem Vorbereitungsspiel zuschauen, ist großartig und außergewöhnlich. Wir haben die Tage in Halle sehr genossen.“ Stimmen zum So-Tech-Cup: Andy Evers (Turnierveranstalter und Sponsor): &bdquo;Aus unserer Sicht hat organisatorisch rundum alles gepasst. Zuschauermäßig haben wir uns leicht gesteigert, aber natürlich hätten wir uns über noch mehr gefreut. OWL ist eben kein Ballungszentrum, wo man vielleicht schneller 10.000 Leute zusammenbekommt. “ Fred Seidel (Turnierveranstalter und Sponsor): &bdquo;Die Stimmung war noch besser als im vergangenen Jahr, für ein Vorbereitungsturnier ist das schon richtig gut. Alle Leute, mit denen ich gesprochen habe, waren begeistert.“ Michael Boy (Turnierorganisator): &bdquo;Unser Aufwand war wieder enorm. Aber es hat Spaß gemacht.“ Patrick Wiencek (Kapitän THW Kiel): &bdquo;Der Schluss, den wir ziehen können, ist, dass wir mit Top-Mannschaften mithalten können. Obwohl wir von Verletzungen gebeutelt sind.“ Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin): &bdquo;Super Organisation, super Rahmenprogramm – so kann man Leute für den Handball begeistern. Mit unserem Spiel am Samstag können wir nicht zufrieden sein, der Sonntag war in vielen Belangen besser, wobei wir das Spiel in regulärer Spielzeit für uns entscheiden müssen.“ Stefan Kretzschmar (Sportvorstand Füchse Berlin): &bdquo;Die Organisatoren betreiben einen unfassbaren Aufwand. Hut ab, welches Herzblut und Engagement sie in das Projekt stecken. Dass so viele Zuschauer zu einem Vorbereitungsspiel kommen, ist höchst ungewöhnlich. Die Bedingungen sind mit dem Hotel super, das Teilnehmerfeld ist super – wir kommen sehr gerne wieder.“ Mathias Gidsel (Füchse Berlin): &bdquo;Das Siebenmeterschießen war eine spannende Situation, für uns aber auch für die Zuschauer in der Halle. Wir haben heute gezeigt, dass wir eine starke Truppe für die kommende Saison haben und freuen uns auf den Supercup in der nächsten Woche.“ Das Finale: THW Kiel – HC Veszprem 34:38 (16:19); Spiel um Platz 3: Füchse Berlin – HBC Nantes 38:37 (33:33, 16:16); Halbfinale: HBC Nantes – THW Kiel 31:32 (17:18), Füchse Berlin – HC Veszprem 32:41 (14:20).

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