Bielefeld/Darmstadt. Das Team von Trainer Mitch Kniat hat am Samstagabend in Darmstadt bewiesen, dass es viele Widerstände überwinden kann. 120 Minuten Pokalfight in Berlin, Rückreise, Anreise nach Darmstadt, ein selbstbewusster Gegner und ein früher Rückstand. Es dauerte fast 40 Minuten, bis die Arminen im Spiel waren. Am Ende stand ein verdientes 2:2-Unentschieden, das für den DSC ein Punktgewinn war.
Arminias erste Halbzeit
DSC-Coach Kniat war in den ersten 45 Minuten und in der Halbzeitpause gefordert. Die heimstarken Hausherren legten von Beginn an mit viel Tempo und Schwung los und brachten die Bielefelder in so manche Verlegenheit. Vor allem Benjamin Boakye stand auf der rechten Abwehrseite häufig allein und unter Dauerdruck. Die Arminen, die wie zuletzt im Spiel gegen den Ball in einer 5:3:1:1-Formation tiefer standen, bekamen kaum Zugriff auf das variable Offensivspiel der Darmstädter.
Kniat reagierte nach 20 Minuten, schob das Team weiter nach vorn und ließ früher stören. Der DSC verteidigte jetzt im Eins-gegen-eins über den gesamten Platz. Vor allem Florian Micheler und Mael Corboz nahmen die Darmstädter Spielgestalter Klefisch und Akiyama in Manndeckung. In dieser Phase half den Arminen der Ausgleich aus dem Nichts. Nach einem weiten Einwurf von Joel Grodowski setzte sich Noah Sarenren Bazee im Strafraum herrlich durch und erzielte das 1:1.
Doch Spieler und Trainer mussten weiter leiden. Darmstadt ließ nicht locker und erzielte mit einem Assist von Torwart Schuhen das 2:1 in der 33. Minute durch Lidberg. Joel Felix und Boakye sahen dabei nicht gut aus. Die Hausherren versäumten in den ersten 40 Minuten, eine höhere Führung herauszuschießen. Denn dann war die Party am Böllenfalltor vorbei. Mit dem gefährlichsten Angriff über Monju Thaddäus Momuluh in der 45. Minute ging es in die Halbzeitpause, und der DSC war plötzlich im Spiel.
Arminias zweite Halbzeit
Kniat brachte nach der Pause Christopher Lannert und stabilisierte die rechte Abwehrseite. Der DSC stellte die Hausherren bereits am eigenen Strafraum zu und zwang diese zu langen Bällen. Diese oder die zweiten Bälle behaupteten fast immer Corboz, Großer und Co. In der 73. Minute fiel durch den großartig fightenden Maximilian Großer der Ausgleich. Knapp zehn Minuten später verpasste Grodowski nach dem besten Angriff des Spiels über den tief startenden Corboz, Momuluh und Wörl die Führung der Gäste. Die Arminen verteidigten weiter nach vorn und suchten ihre Chance auf einen Sieg. Von den Darmstädtern kam in den zweiten 45 Minuten offensiv fast nichts.
Mentalitätsspieler Maximilian Großer
Maximilian Großer hat derzeit eine herausfordernde Aufgabe, denn er soll die Rolle des verletzten Stefano Russo übernehmen. Im Spiel gegen den Ball gelingt ihm das gut. Mal agiert er vor der letzten Kette, dann wieder zwischen den Innenverteidigern, sodass er einen „schwimmenden“ Sechser verkörpert. Im Spiel mit dem Ball unterlaufen ihm noch zu häufig Fehler. Er lief fast 13 Kilometer, hatte nach den beiden Innenverteidigern die meisten Ballkontakte und sorgte durch seinen beherzten Einsatz für den Ausgleichstreffer. Großer überzeugte wieder einmal durch großartige Mentalität und Energie. Er ist auf Strecke schnell und wirft sich im Strafraum in jeden Schuss. Mit ein wenig mehr Ruhe am Ball würde sich Großer auf ein noch höheres Level bringen.
Fazit zum Arminia-Spiel gegen Darmstadt
Nach der anstrengenden Englischen Woche können die Arminen ein wenig durchatmen. Mit Platz neun in der Tabelle haben sie als Aufsteiger einen sehr passablen Start in die 2. Bundesliga hingelegt. Doch der Abstand zum Relegationsplatz beträgt nur vier Punkte. Am nächsten Samstag kommt der Karlsruher SC in die Schüco-Arena. Dieser gehört zu den spielstarken Teams der Liga und wird dem DSC alles abverlangen. Mit drei Punkten würden sich die Arminen im Tabellenmittelfeld festsetzen.

