1:2-Niederlage auf der Alm

Arminia Bielefeld verliert unglücklich gegen Schalke 04 – Schreckmoment nach Grodowski-Crash

In einer intensiven Partie kassiert der DSC zwei unnötige Tore, kommt zurück, kann aber seine Überlegenheit nicht mehr in Zählbares ummünzen.

Arminias Marius Wörl (r.) im Duell mit Schalkes Mertcan Ayhan. | © KROEGER/RHR-FOTO

Gregor Winkler
05.10.2025 | 05.10.2025, 16:06

Bielefeld. Zwei Gegentore, über die sich die Arminen schwarzärgern müssen. Aber eine Leistung, die irgendwie auch im grünen Bereich lag. Am Ende des Westfalenduells des DSC Arminia Bielefeld gegen den FC Schalke 04 stand ein für die Gäste schmeichelhaftes 1:2.

Die Hoheit über die Farbe hatte der DSC. Während die Arminen in ihrem hauseigenen Blau aufliefen, mussten die „Königsblauen“ vom FC Schalke in orangenen Leibchen antreten. Damit hatten die Gäste zweifellos die aggressivere Kolorierung, was sich auf dem Feld dahingehend bemerkbar machte, dass sie von Beginn an versuchten, die spielerische Hoheit zu erlangen. Christopher Antwi-Adjei prüfte unmittelbar nach Anstoß schon das Außennetz des Bielefelder Tores.

18 Minuten später herrschte beim DSC bereits Alarmstufe Rot. In der 11. hatte Jonas Kersken einen schweren Aussetzer, als er einen Rückpass zu Felix weiterleiten wollte. Sein Zuspiel geriet zu kurz, Antwi-Adjei spritzte dazwischen und schob ins leere Tor ein – 0:1. In der 19. gelang es den Bielefeldern nicht, einen Freistoß von der halbrechten Seite zu klären. Der Ball sprang Hasan Kurucay vor die Füße, der aus elf Metern zum 0:2 versenkte.

Die zwangsweise umgebaute Arminen-Formation versuchte unter Schalker Dauerdruck mühsam, sich zu finden. Maximilian Großer sollte Stefano Russo als Sechser ersetzen und Sam Schreck stand als Ersatz für Marvin Mehlem im Mittelfeld. Die Innenverteidigung besetzten Joel Felix und Leon Schneider.

Corboz und Co. holten sich die Fans zurück

Trotz des desaströsen Beginns für die Hausherren holten sich Corboz und Co. ihre Fans unter den 26.400 zurück. In der 22. lupfte der Kapitän höchstpersönlich den Ball über den weit herausgeeilten Loris Karius, setzte das Leder aber nur aufs Tornetz. In der 33. stürmte Thaddäus Momuluh allein aufs Schalker Gehäuse zu, traf aber nur den Pfosten, eine Minute später blieb Marius Wörl im Eins-gegen-eins im Strafraum an Karius hängen. In der 36. bediente Momuluh Grodowski, dessen Abschlussversuch wohl eher unabsichtlich quer zu Wörl rollte, der drüber drosch.

Schwarz-weiß-blaue Hochkaräter im Minutentakt. Es hätte auch 2:2 stehen können – vielleicht sogar müssen.

In der Pause musste DSC-Coach Mitch Kniat erneut umbauen. Joel Felix ging raus. Linksaußen Isaiah Young kam für ihn. Schreck rückte auf die Sechs, Wörl ging ins Mittelfeld. Arminia mit dem beinahe letzten Aufgebot? Aber einem, das sich weiter zu wehren wusste. Christopher Lannert bot sich in der 49. nach einem kurz ausgeführten Eckball an. Der Vizekapitän servierte genau auf den Kopf von Max Großer, der zum 1:2 einnickte.

Der Schlagabtausch war, anders als vor der Pause, im zweiten Durchgang sofort von beiden Seiten eröffnet. Momuluh verwickelte mit halb abgerissener Rückennummer seine Gegenspieler in permanente Zweikämpfe. Kersken rettete in der 49. aus dem Gewühl heraus zweimal in höchster Not.

Grodowski bleibt nach Zusammenprall liegen

In der 69. dann der Schock. Grodowski prallte im Strafraum aus dem Sprint mit Karius zusammen und ging zu Boden. Offenbar hatte der Bielefelder kurz das Bewusstsein verloren. Ein Gegenspieler riss ihn am Trikot in Seitenlage. Erste Hilfe, die zunächst nach einer Tätlichkeit aussah. Der Stürmer wurde behandelt und wollte sogar weiterspielen, doch Schiri und Ärzte drängten auf eine Auswechselung. Julian Kania kam.

Die Schlussviertelstunde brach an und mit ihr die Frage, ob sich der DSC, der jetzt klar überlegen wirkte, noch Zählbares sichern kann. In der 85. kam mit Benjamin Boakye für Momuluh eine der letzten Offensivoptionen, die Kniat noch auf der Bank hatte. Als dann noch Vincent Ocansey für Wörl kam, ging Kniat in der Schlussphase endgültig all in.

Für eine letzte Ecke ging Kersken mit nach vorne. Großer bekam den Ball noch einmal vor die Füße, sein Schuss blieb aber hängen. Arminia presste in den sieben Minuten Nachspielzeit die letzten Reserven raus. Kania und Ocansey lauerten immer wieder im Strafraum, doch es reichte nicht mehr.