Kurz bewusstlos: Bange Sekunden für Arminia Bielefeld nach Grodowskis Horror-Crash | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Es hatte ganz, ganz böse ausgesehen. Doch für Arminia Bielefelds Angreifer Joel Grodowski ist der Zusammenprall mit Schalkes Torwart Loris Karius glimpflich ausgegangen. &bdquo;Joel geht es wieder gut“, gab DSC-Trainer Mitch Kniat zu Beginn der Pressekonferenz am Sonntag nach dem Zweitligaspiel Entwarnung: &bdquo;Wenn man ihn gefragt hat, dann war er nicht weg. Aber wir haben alle gesehen, dass er sehr wohl weg war. Deswegen war es für uns auch keine Option, den Jungen auf dem Platz zu lassen. Das Risiko wäre viel zu groß gewesen.“ Grodowski hatte nach dem Crash in der 69. Minute kurz das Bewusstsein verloren. Mit allen Vieren von sich gestreckt blieb der 27 Jahre alte Familienvater reglos auf dem Rasen liegen. Geistesgegenwärtig brachte Gegenspieler Nikola Katic, der ebenfalls in den Dreier-Zusammenstoß verwickelt war, ihn in die stabile Seitenlage. Sofort eilten die medizinischen Helfer aufs Spielfeld. Arminia Bielefeld vermeidet jedes Risiko Wenige Augenblicke später saß der Arminia-Angreifer schon wieder aufrecht, dann erhob er sich unter dem Applaus des Publikums. Es folgte eine innige Umarmung mit Keeper Karius. Schiedsrichter Florian Badstübner schickte Grodowski erst einmal vom Feld. Eigentlich hatte der Stürmer direkt wieder eingreifen wollen. Doch Kniat ließ ihn nicht. Man habe via Video &bdquo;geprüft, ob er das Bewusstsein verloren hatte. Und so war es“, begründete Kniat. Zwar habe Grodowski wiederholt gesagt &bdquo;es geht“. Doch man habe &bdquo;null Risiko“ eingehen wollen, betonte der 39-Jährige und verwies auf das Urteil der Mediziner. Für Fälle wie diesen gebe es &bdquo;Fachmänner. Der Arzt hat gesagt, nimm ihn raus. In diesem Moment ist der Arzt der Chef und nicht ich. Deshalb war das eine ganz klare Sache“, so Kniat. Grodowski ärgerte sich zwar auf dem Weg zur Bank noch sehr über die aus seiner Sicht offenbar unnötige Auswechslung. Doch spätestens, wenn er sich die Bilder des Horror-Crashs noch einmal am Fernseher ansieht, wird er feststellen müssen, dass es unangemessen, ja sogar unverantwortlich gewesen wäre, ihn weiterspielen zu lassen. &bdquo;Ich habe gesehen, dass alle hingeeilt sind, aber auch, dass er sich relativ schnell wieder bewegen konnte und aufgestanden ist. Er wollte sich schütteln und noch mal Gas geben“, sagte Teamkollege Christopher Lannert über Grodowski. Doch &bdquo;es war richtig, dass er nicht mehr auf dem Feld geblieben ist, denn man weiß ja nie, was in so einer Situation passiert sein kann. Es sind viele Entscheidungen in der Szene richtig getroffen worden, aber nicht alle“, ergänzte Lannert. Fehlentscheidung von Schiedsrichter Badstübner? Damit spielte der Außenverteidiger auf eine mögliche Fehlentscheidung von Schiri Badstübner und den Video Assistant Referee (VAR) an. Denn für Lannert hatte es &bdquo;ausgesehen, als habe Grodowski die Faust von Karius abbekommen. Aber ich will mich nicht groß äußern, bevor ich es nicht am Fernseher gesehen habe.“ Dafür äußerte sich Trainer Kniat. &bdquo;Ich habe den Schiedsrichter gefragt, was im Kölner Keller entschieden worden ist, und er hat mir geantwortet, dass Grodowski den Torwart umgerannt hat. Ich habe es etwas anders gesehen.“ Da sich die Szene im Strafraum der Schalker abgespielt hatte, wäre im Falle eines Foulspiels des Schalker Schlussmanns ein Elfmeter die Folge gewesen. Kniat biss sich auf die Zunge. &bdquo;Mir gefiel heute ganz viel nicht“, entgegnete er angesprochen auf die Schiedsrichterleistung und meinte: &bdquo;Wir hatten noch andere Themen, aber die sind nichts für die Öffentlichkeit.“ Und was sagt Schalkes Trainer Miron Muslic über die Szene mit Grodowski? &bdquo;Ich kann es aus 60 Metern Entfernung nicht beurteilen. Aber das Wichtigste ist, dass es dem Jungen gut geht.“ Wohl wahr.

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