Arminia muss nachlegen – doch der Gegner ist das beste Rückrundenteam | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Es stand viel auf dem Spiel. Für Arminia Bielefeld hätte eine Pleite gegen den 1. FC Saarbrücken wohl das Ende aller Aufstiegsträume bedeutet. Doch der DSC hielt dem enormen Druck stand und feierte im Topspiel einen verdienten 3:1-Heimerfolg über den Tabellenzweiten. Weil auch andere Konkurrenten Federn ließen, sind die Bielefelder vorübergehend wieder dick im Aufstiegsgeschäft. Was der Sieg tatsächlich wert ist, wird sich bereits am Samstag (14 Uhr) zeigen. Dann treten die Arminen zum Derby beim VfL Osnabrück an – dem besten Rückrundenteam. Zumindest aber der 28. Spieltag hätte für die Ostwestfalen nicht besser laufen können. Parallel zum eigenen Sieg über den direkten Rivalen ließ auch der Tabellendritte Cottbus (2:2 gegen Hannover II) Punkte liegen. Am Mittwoch kam Spitzenreiter Dynamo Dresden nicht über ein 0:0 gegen Dortmund II hinaus. Arminias Rückstand auf den Ligaprimus schrumpfte auf sechs Punkte. Nur noch vier Zähler ist der Abstand auf den direkten Aufstiegsplatz zwei, respektive drei auf den Relegationsplatz. Bei den Bielefeldern ist man sich allerdings bewusst, dass das zwar ein Grund zu kurzzeitiger Freude, aber keinesfalls zu allzugroßer Euphorie ist. &bdquo;Es war ein wichtiger Sieg, um oben dran zu bleiben“, betonte Christopher Lannert. &bdquo;Aber es sind noch einige Punkte zu vergeben.“ Ins gleiche Horn stieß Trainer Mitch Kniat. &bdquo;Die letzten fünf Spieltage der Saison werden entscheidend sein. Dann werden Meisterschaften entschieden und dann müssen wir da sein. Bis dahin müssen wir oben dabeibleiben und dürfen nicht abreißen lassen.“ Arminia und der VfL Osnabrück müssen punkten Die Marschroute ist klar: Arminia will und darf sich auf dem Heimsieg auf gar keinen Fall ausruhen. Damit die Lücke zum Spitzentrio nach dem kommenden Spieltag nicht wieder größer, im besten Fall sogar noch kleiner wird, muss der DSC im Derby im Stadion an der Bremer Brücke nachlegen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen. Denn die Niedersachsen – in der Hinrunde noch klarer Abstiegskandidat – haben mit dem Trainerwechsel im Dezember zu Marco Antwerpen die Trendwende geschafft. Seither verlor der VfL nur noch ein Ligaspiel und ist die beste Mannschaft der Rückrunde. In bislang neun Spielen (sechs Siege, zwei Remis, eine Niederlage) holte man mit 20 Punkten bereits jetzt mehr Zähler als nach den 19 Partien der Hinrunde (15). Dass Antwerpen sein Team gegen Arminia dennoch &bdquo;in einer absoluten Außenseiterrolle“ sieht, wirkt in Anbetracht dessen ein wenig eigenartig, ist aber branchenüblich. Es darf getrost als Teil des Plans angesehen werden, den größeren Erfolgsdruck dem Gegner zuzuschieben. Dank der Erfolgsserie haben sich die Osnabrücker ein kleines Polster auf die Abstiegszone erarbeitet. Ein Ruhekissen sind drei Punkte Vorsprung allerdings nicht. Ähnlich wie der DSC oben ist also auch der VfL am anderen Ende der Tabelle auf weitere Erfolge angewiesen. Eine Gemengelage, die dem ohnehin prestigeträchtigen Duell noch einmal zusätzliche Brisanz verleiht. Einsatz von Arminia-Verteidiger Felix ist fraglich Arminia-Stürmer Julian Kania freut sich auf die dichte Atmosphäre im Hexenkessel an der Bremer Brücke. &bdquo;Es wird ein sehr geiles Spiel von der Stimmung her und dem ganzen Drumherum.“ Vizekapitän Christopher Lannert prognostiziert &bdquo;einen harten Kampf“. Damit rechnet auch dessen Trainer. Mitch Kniat erwartet, dass &bdquo;Osnabrück brutal aggressiv sein wird, brutal viele Meter machen und sehr gut eingestellt sein wird“. Das sei vor allem ein Verdienst von Antwerpen. &bdquo;Er schafft es, die Mannschaft immer heiß zu machen. Sie ist immer auf den Punkt da.“ Das sollte – anders als in Verl – auch für Arminia gelten. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass wir die Leistung aus dem Saarbrücken-Spiel auch in Osnabrück zeigen“, ist sich DSC-Coach Kniat sicher. Der 39-Jährige muss beim Auswärtsspiel auf den Tordebütanten Felix Hagmann (Gelbsperre) verzichten. Dafür haben Kapitän Mael Corboz und Verteidiger Maximilian Großer ihre Sperren abgesessen und kehren in das Aufgebot zurück. Insbesondere Großer dürfte wichtig werden, weil der Einsatz von Joel Felix fraglich ist. Der 27-Jährige hatte aufgrund einer Wadenverletzung die bisherigen Begegnungen in der Englischen Woche verpasst. Gegen Saarbrücken saß der Abwehrchef zwar wieder auf der Bank, für einen Einsatz kam er allerdings nicht infrage. &bdquo;Er war kein Kandidat, sondern war im Kader, weil er ein Leader ist“, sagte Kniat. &bdquo;Ich hoffe, dass es für Osnabrück reicht.“

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