Arminias Russo noch ein paar Meter defensiver: „Hauptsache, die Null steht“ | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Nach dem nächsten Gegner zu fragen, läge natürlich nahe. Doch was soll Stefano Russo schon zum Besten geben, wenn er auf seine eine Saison beim kommenden DSC-Gegner Viktoria Köln (Samstag, 16.30 Uhr) angesprochen wird? Klar, Trainer Mitch Kniat wird sich beim 24-Jährigen in dieser Woche Rat einholen, bevor er seine Mannschaft auf das anstehende Duell gegen die Domstädter einstellt. Viel interessanter als die Vergangenheit scheint jedoch Russos Gegenwart. Ein Sommerzugang, über den der Arminia-Trainer sagt: &bdquo;Stefano ist von der Qualität einer unserer Topspieler.“ Das geht runter wie Öl. Jetzt, wo Kniat angefangen hat, mit der Grundordnung zu experimentieren, braucht er Akteure wie Russo. Im bislang etablierten 4:3:3-System stand der gebürtige Ludwigshafener als Abräumer vor der Kette. Als der Trainer im DFB-Pokal gegen Union Berlin und – etwas überraschend – auch gegen Wehen Wiesbaden mit Ball aus einer Dreier- und gegen den Ball mit Fünferkette spielen ließ, rückte Russo weiter nach hinten zwischen die Innenverteidiger. Für Arminias Russo steht die Mannschaft im Mittelpunkt &bdquo;Dadurch, dass ich meine ganze Jugend als Innenverteidiger gespielt habe, ist die Rolle in der Fünferkette nicht komplett fremd. Klar ist es noch ein paar Meter defensiver. Das hat sich gegen die letzten Gegner so ergeben. Wir haben zu null gespielt – das ist ein gutes Zeichen. Ich bin da, wo ich gebraucht werde. Hauptsache, es ist für die Mannschaft gut“, sagt Arminias Nummer 21. &bdquo;Union und Wiesbaden spielen ähnlich aus einer Fünferkette. Wir wollten, dass die Innenverteidiger an den Stürmern dran bleiben und gleichzeitig Mael Corboz entlasten, damit er nicht das ganze Mittelfeld beackern muss. Wir haben zwei Spiele mit Fünferkette gespielt und kein Tor kassiert. Man kann innerhalb von wenigen Tagen switchen. Die anderen werden es schwer haben, sich auf uns vorzubereiten“, skizzierte Kniat. Arminia ist wieder ein Stück unberechenbarer – und das auch dank eines flexiblen Russo. Ob als Mittelfeldmotor im inzwischen fast schlafwandlerisch sicheren Zusammenspiel mit Corboz, oder als Bindeglied zwischen zwei ohnehin schon gut eingespielten Innenverteidigern. Russo fügt sich neben jedem Mitspieler bestens ein. Er betont: &bdquo;Als defensiver Sechser hatte ich immer schon sehr viel mit den beiden Innenverteidigern zu tun, wenn ich mich in die Kette fallen lasse, um den Ball abzuholen. Das ist nicht fremd für mich.“ Russo fühlt sich mit Ball auf dem Platz wohl Und auch die Mitspieler sehen den Vorteil, wie Leon Schneider hervorhebt: &bdquo;Mit Ball wollen wir, dass Steff mit hochschiebt auf die Sechserposition, und gegen den Ball haben wir gut gestanden zu dritt oder zu fünft. Wenn der Trainer das vorgibt, spielen wir das so. Und es war nicht schlecht. Mit Ball fühlt man sich wohl, dass man immer einen hat, dem man anspielen kann, der auch ballsicher ist.“ Dass bei der neuen Alternative seine gelegentlichen Vorstöße nach vorne seltener werden, stört Russo nicht: &bdquo;Meine Priorität ist die Defensive. Klar versuche ich auch, meine Offensivaktionen zu haben“, sagt er und weist direkt auf die Erfolge hin, die sich nicht an Treffern ablesen lassen: &bdquo;Dass wir gegen Wiesbaden die Null gehalten haben, spricht für uns. Aber da hatte nicht nur die Defensive alleine ihren Anteil dran, sondern die ganze Mannschaft. Das zeigt unsere Qualität.“ Seit seinem Wechsel zum DSC hat Russo seinen vermeintlichen Marktwert um 50.000 Euro gesteigert. Wer denkt da noch an Viktoria Köln? &bdquo;Meine Freundin fühlt sich wohl, ich fühle mich wohl. Ich finde Bielefeld sehr schön. Bis jetzt passt alles. Wenn man sich neben dem Platz wohlfühlt, dann spiegelt sich das auch auf dem Platz wider“, sagt der Neu-Ostwestfale. Ab Tag eins sei er super aufgenommen worden. Und sportlich finde er es überragend. Wichtiges Spiel gegen den Ex-Klub Viktoria Köln Trotzdem – oder gerade deswegen – will und wird Stefano Russo gegen seinen Ex-Klub wieder bei 100 Prozent sein, egal in welchem System und auf welcher Position. Dass der DSC dafür mal wieder eine ganze Woche Vorbereitungszeit hat, sei äußerst willkommen: &bdquo;Eine Englische Woche ist noch gut, aber in der zweiten hat man bei jedem von uns die intensive Belastung gespürt. Es tut uns gut, dass wir nicht in zwei Tagen schon wieder spielen müssen, denn das Spiel am Samstag ist sehr wichtig für uns“, sagt er.

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