Werthers Schwarzbach wird mit Spielinsel und Tretbecken zum Erlebnisort

Werther. Bekletterbare Spielinseln, Dschungelbrücke, Wassertretbecken, Erlebnispfad - auf dem Papier hört es sich richtig gut an, was sich die Planerinnen der beauftragten Büros für die Nutzung des Schwarzbachs überlegt haben. Und auch - beziehungsweise vor allem - die Natur erfährt mit Blühwiesen, Baumpflanzungen und unterschiedlichen Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten ein nachhaltiges Upgrade. Dass die Schwarzbach-Renaturierung und -Entwicklung auch tatsächlich so umgesetzt wird wie geplant, dem ist Werther in der jüngsten Sitzung des zuständigen Ausschusses für Klimaschutz und Umwelt einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Denn erstmals konnten die Planerinnen des Landschaftsarchitekturbüros Kortemeier Brokmann und des Ingenieurbüros Bokermann Fritzen die konkreten Kosten der Baumaßnahmen nennen. Die gute Nachricht: Alles bleibt im vorgesehenen Kostenrahmen. In vier Teilprojekte ist das Großprojekt, das insgesamt 3,5 Millionen Euro kosten soll, gegliedert. 2,8 Millionen Euro der Kosten werden mit öffentlichen Mitteln gefördert, der Rest geht zulasten der Stadtkasse Werthers. Erlebnisort: Fertigstellung ist für 2027 geplant Und da es für Fördergelder auch immer eine Frist gibt, innerhalb derer sie spätestens ausgegeben werden müssen, setzen die Planungsbüros alles daran, dass der Schwarzbach bis Mitte des Jahres 2027 in dem Bett fließen und mäandern darf, das sie ihm zugedacht haben. Dabei zieht sich das sogenannte Teilprojekt 0 durchgehend auf dem Trockenen entlang des Baches. Eine Erlebnisroute beziehungsweise ein Lehrpfad, auf dem eine Sensibilisierung für das Thema Klima und Gewässerschutz erfolgen soll, wird in Zusammenarbeit mit der Uni Bielefeld entwickelt. Am Teutoburger-Wald-Weg (Teilprojekt 1) zwischen Hof Overbeck und Freibad wird der Bach die größte Veränderung erfahren. Das aktuell recht gerade verlaufende Gewässer bekommt dort ein kurviges Bett, das sich sogar aufspaltet und so ein paar Inseln entstehen lässt. Aus geradem Schwarzbach wird bogenförmiges Gewässer Eigens aufgeschüttete Böschungen am Rand des an dieser Stelle auf über 15 Metern Breite angelegten Bachterrains sorgen dafür, dass der Schwarzbach sich bei Starkregen ausbreiten kann und so Hochwasser in tieferen Gebieten vermieden wird. Eine Wassertretstelle im Bach, eine Spielbrücke, eine Insel mit naturnahen Spielgeräten verleihen dem Bach an dieser Stelle, die ganz in der Nähe des Baugebiets Blotenberg liegt, Aufenthaltsqualität. Das zweite Teilprojekt befasst sich mit dem Pappelwäldchen, das an der Siegfriedstraße hin zur Kläranlage liegt. Der schnurgerade Bach soll dort zukünftig in leichten Schlangenlinien fließen. Kiesflächen, Inseln und Totholz sollen an dieser Stelle als Strömungslenker fungieren. Verschiedene Wassertiefen sollen den Bach ebenfalls beleben. Durch Anlage einer Sekundäraue hat der Bach auch hier die Möglichkeit, sich entsprechend des Wasserstandes auszuweiten. Die Anpflanzung von Erlen sorgt für Schatten. Schwarzbach in Werther wird um 27 Meter verlängert Die dritte größere Baumaßnahme wird am Sudheideweg stattfinden. Dort wird das Bachbett ebenfalls in Schlangenlinien fließen und dadurch an dieser Stelle von 183 Metern auf 210 Metern verlängert. Strömungslenker wie Totholz und Steine sollen eigendynamische Prozesse des Baches fördern. Drei große Flutmulden, die bei Hochwasser wie kleine Tümpel aussehen, werden als zusätzlicher Hochwasserschutz ausgehoben. Die Anpflanzungen und Wasserflächen sollen zudem für ein besseres Klima und größere Biodiversität sorgen. Nachdem nun die Kalkulation für das Großprojekt vorliegt und abgesegnet wurde, werden im nächsten Schritt die genaue Ausführung geplant sowie die Ausschreibung vorbereitet, die dann im Frühjahr 2026 erfolgen soll. Beginn der Arbeiten ist im Juni 2026 geplant. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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