Wertheraner Familie geht volles Risiko und übernimmt 4.000 Obstbäume

Werther. Was ist die beliebteste Apfelsorte der Wertheraner? Da braucht Malin Linhorst nicht lange zu überlegen: &bdquo;Elstar“, lautet die eindeutige Antwort der Juniorchefin vom Hof Linhorst, der an der Wellenstraße den Apfelgarten betreibt. Wobei ... Garten: Auf dem zweieinhalb Hektar großen Areal gegenüber dem Hof wachsen 5.000 Spalierobstbäume. Und die tragen gut in diesem Jahr, sagt ihr Schwiegervater Hartwig Linhorst. Was nicht zu übersehen ist, denn schon auf dem Weg zum Hof sticht das leuchtende Rot der Früchte ins Auge. Die Erntesaison hat begonnen, und ab sofort öffnen Linhorsts wieder ihren Apfelgarten für Selbstpflücker. Das kommt bei den Kundinnen und Kunden gut an: &bdquo;Viele kommen mit ihren Kindern und machen einen Ausflug zu uns“, erzählt Malin Linhorst. Dazu melden sie sich einfach in der kleinen Holzhütte am Eingang der Plantage. Hier wiegt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin die mitgebrachten Körbe oder Eimer. Und dann kann gepflückt werden. Im Apfelgarten gedeihen 18 verschiedene Sorten Welches Obst gerade reif ist, erfahren die Apfelpflücker auch. &bdquo;Wir haben 18 verschiedene Sorten“, berichtet Malin Linhorst. Dazu gehören frühe Sorten wie Discovery (&bdquo;Der schmeckt nicht nur gut, der riecht auch ganz toll“) und Delbarestivale (&bdquo;Er hat den Namen von der Baumschule Delbare in Frankreich, wo er gezüchtet wurde. Die Äpfel sind sehr süß, enthalten trotzdem wenig Zucker und auch wenig Säure und sind daher gut verträglich“). Auch der Gravensteiner ist jetzt reif. &bdquo;Er ist extrem saftig und schmeckt köstlich“, beschreibt Malin Linhorst. Allerdings müsse man ihn sofort essen. &bdquo;Schon nach zwei oder drei Tagen wird er weich und schmeckt lange nicht mehr so gut.“ Lesen Sie auch: Saft aus eigenen Äpfeln: Diese Werthernerin trinkt keinen anderen mehr Das ist auch der Grund, warum der Hof Linhorst wenig alte Sorten hat. &bdquo;Weil sich viele von ihnen nicht lagern lassen.“ Nachgefragt seien aber auch Sorten wie Jonagold oder Boskop. &bdquo;Die haben wir zwar, sie brauchen aber noch ein paar Tage und sind erst Ende September reif.“ Aktuell sei die beste Zeit für Sorten wie Alkmene, Cox und eben den Elstar. Vor 25 Jahren wagen Linhorsts das Risiko Warum die frischen Äpfel besser schmecken als dieselbe Sorte im Supermarkt, erklärt Malin Linhorst so: &bdquo;Wir pflücken die Äpfel genussreif. Im Laden sind sie nur erntereif, weil sie ja oft längere Reisen antreten, bevor sie im Geschäft landen.“ In einem guten Apfeljahr ernten Linhorsts bis zu 20 Tonnen Äpfel auf einem Hektar. Längst sind sie Profis, was den Apfelanbau angeht. Das war allerdings nicht immer so. &bdquo;Im Jahr 2000 hat uns ein Gemüsegärtner, der seine Plantage am Isingdorfer Bruch aufgeben wollte, gefragt, ob wir die 4.000 Bäume übernehmen wollen. Sonst würde er sie roden lassen“, blickt Hartwig Linhorst zurück. Keine leichte Entscheidung, denn: &bdquo;Wir hatten ein paar Obstbäume in der Wiese, das war’s aber auch. Wir kannten uns überhaupt nicht aus.“ Auch zum Thema: Vier Tipps für die Apfelernte Doch Hartwig Linhorst und seine Frau Renate ergriffen die Chance und nahmen an. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut haben. &bdquo;Es ist ein weiteres Standbein neben unserer Landwirtschaft und der Schweinemast“, sagt Hartwig Linhorst. Und eines, das die gesamte Familie jetzt seit 25 Jahren mit viel Elan betreibt. 2018 gaben sie die alte Plantage auf, schon 2015 hatten sie eine neue direkt an ihrem Hof angelegt. &bdquo;Das hätten wir vielleicht nicht getan, wenn unser Sohn Heiko und unsere Schwiegertochter gesagt hätten, dass sie den Hof nicht übernehmen. Doch so können wir in diesem Jahr das Zehnjährige des neuen Apfelgartens feiern“, freut er sich. Neue Ideen auf dem Hof hat immer Juniorchef Heiko Linhorst Es gibt noch einen zweiten Grund zum Feiern: Ebenfalls 2015 haben Linhorsts ihren Hofladen eröffnet. &bdquo;Vorher hatten wir zwar schon einen Ab-Hof-Verkauf, aber in kleinem Maßstab“, erzählt Hartwig Linhorst. Auf die Frage, wer die Idee dazu hatte, müssen er und Schwiegertochter Malin lachen: &bdquo;Ideen hat auf unserem Hof immer Heiko!“ Er war es auch, der die Idee für das Scheunencafé hatte. &bdquo;Wenn die Pflücksaison beginnt, kommen viele Leute zu uns“, beschreibt Malin Linhorst. &bdquo;Bei den meisten steht das Erlebnis im Vordergrund. Und das wollen wir durch das Café noch ein bisschen aufpeppen.“ Inzwischen stehen in der Scheune Tische und Bänke bereit, außerdem eine Theke mit köstlichen Sorten von Apfelkuchen. &bdquo;Die kommen von der Bäckerei Bossert“, erzählt Malin Linhorst. Außerdem serviert Martina Sahrhage, die das Café leitet, Apfelwaffeln, Kaffee, Kakao und Tee. Seniorchefin Renate Linhorst, sonst auch immer am Start, muss sich aktuell schonen: &bdquo;Ich bin bei der Apfelernte unter die Räder eines Treckers gekommen und gehe an Stützen“, erzählt sie. Dafür ist Mandy Hein im Café dabei. Die gebürtige Kanadierin lebt seit 2013 in Amshausen, ist gut mit Malin Linhorst befreudet und bietet in einem Pop-up-Store Cup Cakes und Cookies an. Witziger Tipp, wie man Obstbäume richtig beschneidet Geöffnet sind Apfelgarten und Café bis Ende Oktober mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 17 Uhr. Gruppen werden gebeten, sich per Mail an info@apfelgarten-linhorst.de anzumelden. Welche Äpfel gerade reif sind, kann auf der Internetseite des Apfelgartens eingesehen werden. Wer übrigens eigene Apfelbäume zu Hause hat und sich bei Linhorsts Tipps erhofft, wie man sie richtig beschneidet, muss sich auf eine lustige Antwort gefasst machen. Malin Linhorst erzählt, was ihr Mann Heiko dann immer antwortet: &bdquo;Am besten über dem Boden abschneiden und bei uns die Äpfel kaufen!“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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