Leckeres Brot: Ehepaar aus Versmold baut XL-Steinofen im eigenen Garten

Versmold. Die Nacht von Ostersonntag auf Montag wird für Sarah und Andreas Trockel kurz. Sehr kurz. Sie bekommen Gäste. Das ist für einen Feiertag zwar nicht ungewöhnlich, aber sie wollen den Besuch mit Brot versorgen. Das müssen sie erst backen – und dazu ihren riesigen Steinofen im Garten ihres Hofes in Peckeloh anheizen. Ganz klassisch, mit Holz und jeder Menge Handarbeit. &bdquo;Das ist so wie in einer richtigen Bäckerei“, meint Versmolds evangelischer Pfarrer Sven Keppler und bezieht sich auf die Startzeit. Das Ehepaar wird das Feuer gegen 4 Uhr entfachen. Keppler gehört zu den Besuchern am Ostermontag. Die Gemeinde möchte einen besonderen Gottesdienst auf dem Hof feiern. Zunächst gibt es ab 11 Uhr einen Spaziergang vom Gemeindehaus in Peckeloh zu dem Hof. Dieser liegt an der Münsterstraße zwischen dem Firmengelände von Wiltmann und dem Golfclub. Der Zugang erfolgt allerdings über die Seenstraße. Gegen 11.45 Uhr wollen die Spaziergänger am Backofen eintreffen. Auch interessant: Versmolds neuste Bäckerei &bdquo;Beim Gottesdienst steht die Geschichte aus Emmaus im Vordergrund, als die Jünger Jesus beim Brotbrechen erkannt haben“, sagt Sven Keppler. Irgendwie ist das Osterfest also passend zum neuen Hobby von Sarah und Andreas Trockel. Dafür stehen die beiden also sogar am Feiertag mitten in der Nacht auf. Denn bis das Brot so richtig gut wird, muss der Steinofen gut vorgeheizt werden. Ehepaar aus Versmold bietet selbst gemachtes Brot an Die Trockels heizen ganz traditionell mit Holz. &bdquo;Der Back- ist auch zeitgleich der Heizraum“, erklärt Sarah Trockel. Dank der vielen Steine im Inneren des Ofens bleibt das kleine Häuschen auch ziemlich lange heiß. Etwa vier Stunden heizt Andreas Trockel den Steinofen vor. .responsive23-3SMYC2gaDd9x4ODA-map-peckeloh-ehemaliger-dorfteich { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3SMYC2gaDd9x4ODA-map-peckeloh-ehemaliger-dorfteich { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3SMYC2gaDd9x4ODA-map-peckeloh-ehemaliger-dorfteich { padding-top: 142.86%; } } Der geformte Teig kommt dann bei etwas über 200 Grad auf die Steine. In der Spitze erreicht die Temperatur im Backraum bis zu 400 Grad. Das ist natürlich viel zu heiß für leckeres Gebäck. Neben dem Brot bereitet die Familie auch Flammkuchen oder Pizza zu. Alles nacheinander. &bdquo;Die sind dann sehr schnell fertig“, sagt Sarah Trockel. &bdquo;Wenn wir den Ofen anwerfen, lasten wir ihn auch aus, so gut es geht“, fügt Andreas Trockel hinzu. Nach Brot, Pizza oder Flammkuchen finden also durchaus auch Braten oder Pulled Pork noch Platz im auf den ersten Blick relativ kleinen Heizraum. Lesen Sie auch: In dieser Traditionsbäckerei per App bestellen Immerhin finden zwölf Laibe Brot bei einem Backgang Platz. Das freut manchmal auch die Nachbarn der Versmolder. Aber Brot lässt sich auch hervorragend einfrieren. &bdquo;Wenn man es direkt frisch in den Tiefkühler packt, schmeckt es einwandfrei“, erklärt Andreas Trockel. Für den Sommer plant er, etwas Vorrat anzulegen, denn auf dem Peckeloher Hof wird ein Baby erwartet. Ehepaar aus Versmold erweitert Wissen für XL-Backofen Der jüngste Sprössling der dann vierköpfigen Familie profitiert also von Anfang an vom Bäcker-Wissen, das sich Sarah und Andreas Trockel angeeignet haben. Die Idee, einen XL-Backofen im eigenen Garten aufzustellen, kam den beiden während der Corona-Pandemie. &bdquo;Wir wollten unsere Eltern nicht unbedingt zum Bäcker schicken“, so Andreas Trockel. Die Lösung: Brot selber backen. Die ersten Versuche unternahm Sarah Trockel im klassischen Backofen mit einer Tupper-Form. &bdquo;Ich dachte mir, dass es auch anders gehen muss“, erzählt ihr Ehemann. Also entschloss sich die Familie, direkt in die Vollen zu gehen, und startete eine Tagestour in die Nähe von Ulm. Dort kauften sie sich den großen Ofen für den Garten und begannen mit der Produktion, dem Holzmachen und Ausprobieren. &bdquo;Nach der Pandemie haben wir dort auch einen Backkurs gemacht“, erinnert sich Sarah Trockel. &bdquo;Ansonsten helfen auch viele Youtube-Videos“, ergänzt ihr Mann. &bdquo;Am besten schmeckt mir Dinkel-Roggen-Vollkorn“, sagt Sarah Trockel. Einer der größten Unterschiede zum herkömmlichen Brot sei die Kruste. &bdquo;Die ist ganz entscheidend“, erklärt Andreas Trockel. Diese würde in dem Gartenofen besonders knusprig. Durch das verbrannte Holz nimmt das Brot besondere Röstaromen an. Die seien viel intensiver als bei klassischen Backwaren. Versmolder laden Gemeinde an XL-Backofen ein &bdquo;Wir waren schon einmal mit dem Presbyterium zu Gast und durften probieren“, sagt Sven Keppler. Damals servierten die Peckeloher schwäbischen Flammkuchen. Am Montag wollen sie ihren Gästen und den Gottesdienstbesuchern dreierlei Sorten zum Testen anbieten. Zum einen natürlich den beliebten Klassiker: Dinkel-Roggen-Vollkorn. Aber auch ein Brot aus der Emmer-Flocke kommt aus dem Ofen. &bdquo;Das ist ein Urgetreide“, weiß Andreas Trockel. Brote aus dem Korn dieser Weizen-Gattung gibt es heutzutage aber nur noch selten. Ein Hof in Glandorf baut das Getreide noch an. Und zu guter Letzt darf ein weiterer Klassiker nicht fehlen: ein süßes Osterbrot. Wer nicht an der rund zwei Kilometer langen Wanderung teilnehmen möchte oder kann, darf laut Sven Keppler auch gerne direkt zum Hof Trockel nach Peckeloh kommen. Bei Regen findet der Gottesdienst in einer kleinen Scheune statt. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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