Lidl-Pläne in Werther: Das sagt der Investor zu den Gesprächen

Werther. Die Zukunft dieser Fläche wird Werthers Zentrum in den kommenden Jahrzehnten wesentlich mitprägen. Klar ist, dass auf dem ehemaligen H.-W.-Meyer-Gelände an der Engerstraße investiert werden soll. Aber wie, dazu gab es zuletzt verschiedene Positionen und politische Diskussionen. Nachdem eine Veränderungssperre für das Gebiet im Stadtrat zunächst vertagt wurde, sind weiterhin alle Optionen offen. Mit einigen Tagen Abstand zu den jüngsten Entwicklungen äußert sich Investoren-Vertreter Karl-Otto Cord jetzt gegenüber dem &bdquo;HK“. Und eines ist ihm dabei ganz wichtig: &bdquo;Es gibt hier tatsächlich keinen Streit. Wir setzen uns konstruktiv auseinander. Ob wir dabei zu einer übereinstimmenden Lösung kommen, sei dahingestellt.“ Die &bdquo;Werther GbR Engerstraße“, zu deren Gesellschaftern Cord zählt, hatte für die Engerstraße 10 und 12 sowie die Ravensberger Straße 9 zuletzt Pläne vorgestellt: Dort soll ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden. Entstehen könnte demnach ein 1.355 Quadratmeter großer Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss, hinzu kämen auf der Geschossfläche von 2.400 Quadratmetern Lager- und Nebenräume. In der ersten Etage sollen auf 1.300 Quadratmetern Wohn- und Praxisflächen entstehen, im zweiten Obergeschoss 750 Quadratmeter Wohnflächen. Vor allem die Pläne für den Supermarkt trafen bei der Stadt, der SPD und den Grünen auf Widerstand. Die Befürchtung der Verwaltung, die darum auch eine Veränderungssperre anstrebt: Ein Supermarkt an dieser zentralen Stelle würde negative Auswirkungen auf den umliegenden Handel haben. Die Investoren hatten ursprünglich auch Pläne ohne Supermarkt verfolgt – konnten diese nach eigenen Angaben aber aufgrund veränderter Rahmenbedingungen bisher nicht umsetzen. Bisherige Pläne für Wohnen in Werther nicht mehr umsetzbar Vor der jüngsten Ratssitzung hatte es ein Treffen von Cord und Lidl-Vertretern mit CDU, UWG und Bürgermeister-Kandidat Hannes Dicke-Wentrup (Freie) gegeben. Die daran aufgekommene Kritik kann Karl-Otto Cord nicht nachvollziehen, wie er dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ erklärt: &bdquo;Das als Geheimtreffen zu deklarieren, ist doch Quatsch. Die Fraktionen sollen abstimmen, haben aber keinen Hintergrund.“ Darum habe die CDU um ein Treffen in Werther gebeten. &bdquo;Dass wir unsere Pläne dann erklären, ist doch selbstverständlich. Es fehlten den Parteien noch wichtige Informationen. Und die CDU hat betont, dass sie dort nicht die nächste Brache will.“ Natürlich begrüßt es Cord, dass die Veränderungssperre für das Gelände in der Ratssitzung zunächst vom Tisch ist. &bdquo;Die Verwaltung sollte hier nicht bremsen.“ Das tue sie allerdings auch nicht, wie Bürgermeister Veith Lemmen zuletzt wiederholt betonte: &bdquo;Eine Veränderungssperre führt nicht zu Stillstand, sondern lediglich dazu, dass die Stadt zu beteiligen ist.“ Die Stadt sei seit sechs Jahren mit dem Investor bestrebt, eine Entwicklung hinzukriegen. &bdquo;Den gemeinsam vereinbarten Weg hat nicht die Stadt verlassen.“ Das sieht Karl-Otto Cord erwartungsgemäß anders: &bdquo;Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren gedreht, mit Ukraine-Krieg, steigenden Zinsen, Gaza-Krieg und der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung. Das muss man doch realisieren und nicht am Alten festhalten.“ Lidl hat in Werther bislang nur räumliche Optionen ausgelotet Aber wie konkret ist denn nun das Interesse des Lidl? &bdquo;Ich kenne da einige Verantwortliche. Und im Austausch hat sich ergeben, dass die Werther bisher so noch nicht auf der Landkarte hatten. Bislang ging es nur darum, gemeinsam auszuloten, ob überhaupt genügend Platz vorhanden wäre“, so Cord. Ihm kommen in der Debatte zudem andere Dinge zu kurz: &bdquo;Alle schauen dabei nur aufs Erdgeschoss. Was wir auf den anderen beiden Etagen planen, wird überhaupt nicht thematisiert.“ Aus Sicht der Werther GbR Engerstraße könnte ein Supermarkt zudem zwar Umsatzeinbußen für umliegende Händler bedeuten, sei aber nicht grundsätzlich als schädlich einzustufen. &bdquo;Wir sind dazu im Gespräch mit der BBE Handelsberatung, die auch das Einzelhandelsgutachten für Werther erstellt hat. Es wäre eine Überlegung, dort auch ein Gutachten einzuholen.“ Zum Hintergrund: Innenstädte im Altkreis Halle unter Druck Allen inhaltlichen Differenzen zum Trotz: Karl-Otto Cord will nach eigenem Bekunden am Austausch mit der Politik und den Verantwortlichen festhalten: &bdquo;Wir haben uns im Nachgang der letzten Sitzung mit der Stadt ausgetauscht und jetzt eine Einladung für den Bauausschuss am 13. Mai erhalten“, berichtet der Investor. &bdquo;Es gibt gute neue Anregungen, die wir da diskutieren können – zunächst im nicht öffentlichen Teil.“ Viele Modelle seien denkbar – mit oder ohne Lidl. &bdquo;Wir werden mit den Fraktionen besprechen, ob das gangbar ist.“ Wenn ja, könne ein mögliches Projekt auch schnell umgesetzt werden. H.-W.-Meyer-Gelände für Investoren aktuell wirtschaftlich nicht tragfähig Käme es allerdings zur Veränderungssperre, &bdquo;dann müssten wir unsere rechtliche Position prüfen lassen“, erklärt Cord. &bdquo;Schließlich bin ich hier auch nur einer von fünf Gesellschaftern, und die haben auch Interessen.“ Beim Kreis hat Karl-Otto Cord darum gebeten, seine Bauvoranfrage zunächst für vier Wochen auf Eis zu legen – er glaubt an eine einvernehmliche Lösung: &bdquo;Wir brauchen hier keinen Zank, sonst haben wir das nächste Weco-Gelände.“ Auch hier verweist Veith Lemmen allerdings darauf, dass es sich bei H.W. Meyer aktuell nicht um eine Brache handele: Alle Häuser dort seien vermietet und belegt mit Wohnen und Gewerbe. Die Bausubstanz sei weiterhin nutzbar und werde genutzt. Dass sich alle Seiten eine Weiterentwicklung wünschen, darin sind sich Bürgermeister und Investor allerdings einig. Zumal Karl-Otto Cord betont, dass die aktuelle Vermietung anders als zunächst geplant wirtschaftlich nicht tragfähig sei: &bdquo;Das kostet uns jeden Monat Geld.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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