Menschen 2024

Ungewöhnliche Baby-Vornamen in Werther beliebt - älteste Bürgerin ist 105

Die Einwohnerstatistik einer Stadt ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber interessante Rückschlüsse lässt ein Blick auf die Zahlen zu.

Die Zahl der Geburten in Werther ist gestiegen | © Pixabay

Silke Derkum-Homburg
06.02.2025 | 12.02.2025, 14:23

Werther. Beinahe eine Punktlandung hat Werther im abgelaufenen Jahr hingelegt - und zwar hinsichtlich der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner. Die hat sich nämlich nur um genau eine Person verändert. Lebten am 1. Januar 2024 11.457 Menschen in Werther, waren es zum Stichtag 1. Januar 2025 11.456, also genau eine Person weniger.

Aber auch in anderer Hinsicht weist die Bevölkerungsstatistik interessante Zahlen auf.

Geburten

Angestiegen - und zwar wesentlich deutlicher - ist die Zahl der Geburten. Nach einem Rückgang im Vorjahr - da war die Zahl der Geburten von 109 auf 67 gesunken - sind 2024 wieder 79 Kinder von Wertheraner Eltern in den umliegenden Krankenhäusern zur Welt gekommen.

In Werther selbst erblickte in diesem Jahr kein Kind das Licht der Welt, es gab also keine Hausgeburten, oder wie Fachbereichsleiterin Ulrike Miesen es augenzwinkernd formuliert „kein echtes Wertherchen“. Die meisten der Neugeborenen wurden in Krankenhäusern in Halle oder Bielefeld geboren.

Die Mädchen waren dabei mit 41 Neugeborenen leicht in der Überzahl. Jungen kamen 38 auf die Welt. Die beliebtesten Namen bei ihnen waren Ayaz und Noa. Bei den Mädchen wurde der Name Juna am häufigsten vergeben.

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Sterbefälle

Doch trotz der ansteigenden Geburten ist deren Verhältnis zu den Sterbefällen noch bei Weitem nicht ausgeglichen. Denn 136 Wertheraner und Wertheranerinnen verstarben im vergangenen Jahr. Das heißt, es gab 57 Sterbefälle mehr als Geburten. Damit kommen auf jede Geburt rund 1,7 Sterbefälle. Im Jahr zuvor lag diese Quote noch bei 2,2.

Allerdings verstarb nur ziemlich genau die Hälfte (69) der Fälle in Werther selbst. 67 Menschen ereilte oder erlöste der Tod außerhalb der Stadtgrenzen. Viele davon vermutlich in den umliegenden Krankenhäusern oder Altenheimen.

Alter

Das durchschnittliche Alter der Wertheraner und Wertheranerinnen ist mit 46 Jahren relativ konstant. Im vergangenen Jahr lag es bei 46,7 Jahren, 2023 bei 45 Jahren.

Altersmäßig geht es weiterhin bergauf. Die älteste Wertheranerin ist inzwischen 105 Jahre alt. Der älteste Wertheraner ist 101.

Eheschließungen

Mehr Kinder, aber weniger Eheschließungen gab es 2024. 66 Paare jeglicher Geschlechtskonstellationen entschieden sich in Werther für ein gemeinsames Leben als Ehepaar. Im Jahr zuvor waren es 89 Paare.

Waren das zwar noch 34 Prozent mehr als aktuell, gab es doch bei beiden Hochzeitsjahrgängen eine gemeinsame Tendenz: Das Trauzimmer im Haus Werther ist die unangefochtene Nummer eins bei den Hochzeitslocations. Im ebenfalls schönen Böckstiegelhaus trauen sich nur gelegentlich Paare.

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Zu- und Wegzüge

Dass Werther eine Stadt ist, die als ruhigerer oder grüner Wohnort von der Nähe zur Großstadt Bielefeld profitiert, ist einer ihrer großen Pluspunkte. Das macht sich im vergangenen Jahr offenbar auch bei den Zuzügen bemerkbar. 715 Menschen verlegten ihren Wohnsitz in die Böckstiegelstadt. Der größte Teil von ihnen kam dabei aus Bielefeld. Im Jahr 2023 waren es nur 619 Zuzüge gewesen, 2022 waren es - bedingt durch den Flüchtlingsstrom aus der Ukraine - 768.

Doch auch den Wegzug von Bürgerinnen und Bürgern muss die Stadt verkraften. Von den 668 Menschen, die sich im Rathaus abmeldeten, zogen die meisten in andere Orte des Kreises Gütersloh oder nach Bielefeld. Die Wegzüge aus den Vorjahren lagen bei 611 (2023) und 625 (2022).

Nationalitäten

Die ersten drei Plätzen der am stärksten vertretenen Nationalitäten in Werther machen seit ein paar Jahren Menschen aus der Türkei, aus Polen und der Ukraine unter sich aus. Dabei liegen auf Platz eins traditionell die Türkinnen und Türken. In den Jahren 2023 und 2024 ist deren Zahl deutlich angestiegen. Zu den 248 Menschen mit türkischem Pass, die am 31. Dezember 2022 in Werther lebten, sind bis 1. Januar 2025 145 weitere hinzugekommen. Ein Plus von 45 Prozent.

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Auf Platz zwei hat ein Wechsel stattgefunden. Bildeten 2022 noch die Ukrainerinnen und Ukrainer mit 152 Menschen die zweitstärkste Gruppe, sind es nun die Polen mit 242 Personen. Die Ukrainer sind über die zwei Jahre zwar zahlenmäßig mehr geworden, nämlich 212. Ihre Gruppe wuchs jedoch nur um rund 33 Prozent, während der Zuwachs bei den Polinnen und Polen etwa 66 Prozent betrug.

Ebenfalls stark vertreten waren zum Jahresende 2024 die Russinnen und Russen mit 162 Personen, darauf folgen Syrerinnen und Syrer mit 123 Menschen.