Sperrmüll-Chaos in Werther: Anwohner fordern konsequentes Einschreiten

Werther. Es ist schwer zu übersehen. Das Grundstück in einem Wohngebiet in der nördlichen Innenstadt ist vollgestopft mit Sperrmüll. Rund um das Haus bis zum Gartenzaun lagern Paletten, Schläuche, Glas- und Metallplatten, Leitern, Möbel, Kartons, Müllsäcke und vieles mehr. Zur Haustür führt ein schmaler Gang an den Karton-Stapeln vorbei. Offenbar ist die Lagerung all dieser Gegenstände und Müllsäcke einigen Nachbarn der eigentlich guten Wohngegend schon länger ein Dorn im Auge. Mehrere Anwohner hatten sich in letzter Zeit deshalb an Ratsherr Thomas Heidemann von den Grünen gewandt, wie dieser im Bau- und Planungsausschuss berichtete. Mit der Bitte, die Zustände auf dem Wohngrundstück einmal im Ausschuss und damit in der Öffentlichkeit vorzutragen. Den Verantwortlichen bei der Stadt ist der Fall durchaus bekannt. &bdquo;Da es sich um ein Privatgelände handelt, ist es nicht so einfach. Aber die Stadt guckt schon, ob es Ahndungsmöglichkeiten gibt“, sagt Bürgermeister Veith Lemmen. Allerdings sei für solche Fälle auch grundsätzlich der Kreis zuständig. Trotzdem ist auch das Wertheraner Rathaus offenbar stark involviert. &bdquo;Es ist einer unserer intensivsten Fälle“, sagt Veith Lemmen. Lesen Sie auch: Dreiste Müll-Trickser: Wie die Stadt Werther die illegale Entsorgung stoppt Der Kreis Gütersloh war nicht untätig &bdquo;Die Stadt Werther ist seit Längerem über den Sachverhalt informiert und umgehend tätig geworden“, sagt Werthers Ordnungsamtschefin Ulrike Miesen auf HK-Anfrage. &bdquo;In diesem Fall wurde der Kreis hinzugezogen, da er bei Müllablagerungen größeren Umfangs zuständig ist.“ Der Kreis habe vor zwei Wochen zurückgemeldet, dass er bereits tätig geworden sei, damit eine Entsorgung schrittweise passiert. Allerdings, sagt Ulrike Miesen, gehe so etwas leider nicht von heute auf morgen. Die Erwartung, dass das Grundstück innerhalb von vier Wochen leer geräumt sei, könne nicht erfüllt werden. Beim Kreis hat man seit Oktober Kenntnis vom Zustand des besagten Grundstücks, sagt Lena Baron, Pressereferentin des Kreises Gütersloh auf HK-Anfrage. Zuständig sei die Abteilung Umwelt des Kreises, die mit den Grundstückseigentümern Kontakt aufnehme. Mehr könne sie zum konkreten Fall nicht sagen, um die Privatsphäre der Hausbewohner zu wahren. Abfälle müssen per Gesetz ordnungsgemäß entsorgt werden Wie aber im Allgemeinen bei Mülllagerung auf dem eigenen Grundstück seitens der Behörden vorgegangen wird, das kann Lena Baron auf Nachfrage erläutern. Eine Abfallablagerung auf Privatgrundstücken sei grundsätzlich verboten und könne nur durch eine baurechtliche Genehmigung erlaubt werden, erklärt sie. Zudem ist zu unterscheiden zwischen gefährlichen und ungefährlichen Abfällen. In welche Sparte der Abfall jeweils gehört, das regelt die Abfallverzeichnis-Verordnung. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Die Nachbarn müssten grundsätzlich nicht jede Form von optischer oder Geruchsbelastung hinnehmen. Es gebe allerdings ganz unterschiedliche Schwellenwerte, die in gesonderten Bestimmungen festgeschrieben sind. Für Gerüche gelte zum Beispiel die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft). Für deren Überwachung ist die untere Immissionsschutzbehörde zuständig. Der Kreis Gütersloh, erläutert Lena Baron, könne nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz im ordnungsrechtlichen Verfahren anordnen, dass Abfälle entfernt und ordnungsgemäß entsorgt werden. Diese Anordnung kann der Kreis sogar mit Zwangsmitteln wie Zwangsgeldern durchsetzen. Bußgelder können in sechsstelligen Bereich gehen Die Höhe der Zwangsgelder ergebe sich aus dem jeweiligen Sachverhalt. Daneben könne ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden, bei dem nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz Bußgelder in Höhe von bis zu 100.000 Euro verhängt werden können.

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