Werthers Mann der klaren Worte wird für besondere Leistung gewürdigt

Werther. Als Uwe Gehring jetzt erzählt, wie das damals war, als er 1984 frisch gewählt an seinen ersten politischen Sitzungen im Rathaus teilnahm, kann er darüber lachen. Was übrigens auch alle anderen tun, die am Donnerstagabend bei der Ehrung dabei sind. Damals muss das weniger komisch gewesen sein. &bdquo;Die Leute rechts und links neben mir haben mir nicht das Gefühl gegeben, dass sie irgendeinen Wert darauf legen, was ich zu sagen habe. Daher habe ich im ersten Jahr sehr wenig gesagt.“ Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Heute zählt UWG-Ratsherr Uwe Gehring zu den streitbarsten Geistern des politischen Diskurses in Werther und hat sich als Mann der klaren Worte längst aus der anfänglichen Zurückhaltung herausgearbeitet. In der jüngsten Ratssitzung wird ihm eine besondere Ehre zuteil: Für 40-jährige ununterbrochene Zugehörigkeit zum Rat wird er von Bürgermeister Veith Lemmen mit Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet. &bdquo;40 Jahre: Das ist eine beachtliche Leistung“, würdigt ihn das Stadtoberhaupt. &bdquo;In dieser Zeit hast du viele dicke Bretter durchbohrt und die Stadt in vielen Belangen mitgestaltet - dafür gebührt dir unser aller Anerkennung und mein herzlicher Dank“, sagt er unter dem Applaus der Anwesenden. &bdquo;Alle Achtung!“ Am 4. Oktober 1984 tritt Uwe Gehring nach erfolgreicher Wahl zu seiner ersten Sitzung im Rathaus an. Fortan engagiert er sich in den Bereichen Soziales, Jugend, Schule und Sport, macht sich aber auch in anderen Ausschüssen einen Namen. Bis heute ist er ordentliches Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, war außerdem stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister. Dazu ist er seit 1989 Fraktionsvorsitzender der Wertheraner Unabhängigen. &bdquo;Alle Achtung für diese lange Zeit“, kommentiert der Bürgermeister. &bdquo;Deine Leute sind offenkundig mit deiner Führung einverstanden.“ Überhaupt hebt Veith Lemmen die große ehrenamtliche Leistung Gehrings hervor, sich trotz aller Höhen und Tiefen mit so viel Leidenschaft der politischen Sache zu verschreiben. &bdquo;Und das neben deiner beruflichen Tätigkeit und allem Frust, den ein solches Amt auch mal mit sich bringen kann.“ Und der Bürgermeister sagt: &bdquo;Ich schätze dich, weil du stets ein offenes Ohr hast und wir immer gut über Kompromisse verhandeln konnten und können.“ Nicht immer leicht bei den gegensätzlichen Meinungen, die die Debatten mit sich bringen. Rat als wichtiges Korrektiv der Stadt Der Bürgermeister unterstreicht zudem das vielfache weitere Engagement Gehrings: Dass er den Sozialträger Lebensbaum und den Dorfladen in Häger mit aus der Taufe gehoben habe, dass er überhaupt für Häger und das Vereinsleben dort viel getan habe - &bdquo;und dass du es schaffst, immer wieder Farbe ins Rathaus zu bringen“ - damit spielt er auf die regelmäßigen Ausstellungen an, die der kunstbegeisterte Gehring hier organisiert. Uwe Gehring dankt für die Worte und den lang anhaltenden Applaus. Nach den stillen Anfangsjahren sei es dann auch besser geworden, erzählt er augenzwinkernd. Da habe man ihm in Rat und Verwaltung auch mal zugehört. &bdquo;Das macht dann schon mehr Spaß.“ Gleich darauf wird der UWG-Mann wieder ernst: &bdquo;Der Rat ist ein ganz wichtiges Korrektiv innerhalb der Stadt. Und ein gutes Gremium, die beste Lösung im Sinn der Bewohnerinnen und Bewohner zu finden. Daher ist es wichtig, dass wir uns immer gut zuhören.“ Und eine Erkenntnis sei ihm in den vergangenen 40 Jahren gereift: &bdquo;Nicht einmal ich habe immer recht.“ Auf ein Bier zu Weinhorst Zum Abschluss hält es Gehring wie seinerzeit Alt-Bürgermeister Martin Oberwelland: &bdquo;Nach der Sitzung nehme ich eine Erfrischung ein. Nicht bei Schäperkötter, die Kneipe gibts leider nicht mehr. Sondern bei Weinhorst. Alle sind eingeladen, mir dorthin zu folgen.“

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