Happy End für Horst: Wertheraner Fund-Schaf kehrt nach langer Reise zurück

Werther/Hiddenhausen. &bdquo;Könnte das Horst sein?" Diese Frage stellten gleich mehrere aufmerksame HK-Leser zu unserem Artikel über das gefundene Kamerunschaf in Werther. Doch wer ist eigentlich Horst? Horst ist ein Schaf aus Hiddenhausen, das vor acht Wochen ausgebüxt ist. Sogar der WDR hatte über das vermisste Kamerunschaf berichtet. Sein Besitzer, Marc Schürstedt, hatte die Hoffnung auf eine Rückkehr schon aufgegeben, als der Anruf vom &bdquo;Haller Kreisblatt" kam. &bdquo;Eigentlich kann das gar nicht sein", sagte er, als er Bildmaterial aus der Redaktion sichtete, &bdquo;aber irgendwie bin ich jetzt doch verunsichert, ob es vielleicht doch Horst ist." Nicht nur die lange Strecke vom Kreis Herford aus bis nach Werther (mit dem Auto wären es rund 36 Kilometer) sprachen dagegen, sondern auch der Umstand, dass Horst sich in den ersten Wochen ständig im Umfeld seines Zuhause aufhielt. &bdquo;Ich konnte ihn zwar immer wieder aus der Entfernung sehen, aber Kamerunschafe sind extrem scheu. Deshalb kann man sie nur sehr schwer einfangen", so Marc Schürstedt. Trotz der zweifelhaften Umstände nahm der Hiddenhausener Kontakt mit der Wertheraner Familie Speckmann auf, die über das &bdquo;Haller Kreisblatt" einen Aufruf gestartet hatten, um den Besitzer des zugelaufenen Schafes zu finden. Familie Speckmann schickte weitere Fotos von ihrem Findelkind an die Schürstedts. Schnell wurde klar: Das muss Horst sein. Schaf flüchtet beim Tierarztbesuch Das Kamerunschaf hat ein markantes Blutgerinnsel an seiner Unterseite. Die Beule an seinem Bauch war sogar der Anlass für seine Flucht. Denn eigentlich sollte ein Tierarzt noch einmal einen Blick darauf werfen. Am gleichen Tag musste jedoch auch Horsts Vater mit einem Beinbruch zum Tierarzt. Beide Tieren sollten nacheinander behandelt werden. Als Marc Schürstedt noch das Vater-Schaf auf dem Arm trug, gelang dem Sohn die Flucht aus einer richtig verriegelten Transportbox im Kofferraum. Horst rannte direkt in einen angrenzenden Wald. &bdquo;Ich dachte, den sehen wir nie wieder", erinnert sich Marc Schürstedt. Ihn und seinen Sohn, der ebenfalls mit zum Tierarzt gefahren war, traf das nicht nur, weil Horst der Familie ans Herz gewachsen ist. &bdquo;Wir haben uns natürlich auch Sorgen gemacht." Zum einen, dass Horst unterwegs etwas passiert, zum anderen, dass andere durch einen Verkehrsunfall mit dem Schaf Schaden nehmen könnten. &bdquo;Ein Schaf wird von der Versicherung nicht abgedeckt", erklärt der Tierhalter, der sich in Hiddenhausen auf seinem Gnadenhof um rund 230 Tiere kümmert. Die Erleichterung, dass das ausgebüxte Tier Wochen später nun völlig unbeschadet zurück in den heimischen Stall kehrt, ist groß. Ein wenig Abschiedsschmerz herrscht hingegen bei der Pflegefamilie in Werther. &bdquo;Die Kinder sind schon etwas traurig, dass Horst uns wieder verlässt", berichtet Nadine Speckmann. Aber es soll kein endgültiger Abschied sein. &bdquo;Wir werden ihn in Hiddenhausen besuchen." Lange Reise über Jöllenbeck und Lenzinghausen? Schließlich gibt es dort neben den Schafen noch viele andere Tiere: Ponys, Esel, Kaninchen, Hühner, Papageien, Katzen ... Der private Tierpark ist rund um Hiddenhausen bekannt und beliebt. Regelmäßig kommen Besucher. Dank Horsts Flucht ist es sogar ein Tier mehr geworden. &bdquo;Vor zwei Wochen rief das Bielefelder Ordnungsamt an, weil in Jöllenbeck ein Kamerunschaf gefangen wurde." Marc Schürstedt stellte zwar schnell fest, dass es nicht sein vermisstes Tier ist, nahm das heimatlose Schaf aber trotzdem auf. Zudem wurde von der Behörde gemeldet, dass ein weiteres Schaf zwischen Jöllenbeck und Lenzinghausen gesichtet wurde. Ob das ebenfalls Horst war oder ob vielleicht noch weitere Kamerunschafe, die übrigens Ziegen sehr ähnlich sehen, in der Umgebung unterwegs sind, bleibt natürlich offen. Ein Hinweis auf Facebook lässt jedoch Raum für Spekulationen: Demnach sollen schon länger verwilderte Kamerunschafe in der Nähe von Peter auf´m Berge unterwegs sein. Wer darüber mehr weiß, kann sich gerne an die Redaktion unter redaktion@haller-kreisblatt.de wenden.

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