Werther. Mit der Kampagne „Rücksicht macht Wege breit" sollen Unfälle mit extrabreiten landwirtschaftlichen Gerätschaften verhindert werden. Im Kern geht es darum, dass sich die Fahrer großer Fahrzeuge und die anderen Verkehrsteilnehmer im Begegnungsverkehr rücksichtsvoll nähern und sie sich durch Verständigung auf schmalen Wegen die gefahrlose Weiterfahrt einräumen.
Die Ortslandwirte Hannes Dicke-Wentrup und Jürgen Schierenbeck hatten als Veranstalter vor die Werkhallen Temming eingeladen. Mit dabei Ekkehard Härtel und Norbert Rieks, Vorstand des Radfahrclubs ADFC, und ein halbes Dutzend junge Landwirte und Landwirtinnen aus der Wertheraner Landjugend, die nach dem Gespräch mit zwei Folien und einer Spraydose den Slogan in grüner Forstfarbe an ausgesuchten Stellen auf den Asphalt sprühten.
Die örtlichen Landwirte und die Vertreter des Radfahrverbandes waren sich einig, dass es im Großen und Ganzen klappt zwischen den Mähdrescher- und Radfahrern. Die Aktion, die von den Bauernverbänden und der Landesverkehrswacht NRW initiiert wird, soll aber auch die letzten fünf Prozent der Unvernünftigen auf beiden Seiten erreichen, die mit dem Kopf durch die Wand wollen und dabei Kopf und Kragen riskieren.
Notfalls Motor abstellen und miteinander reden
Für die Landwirte gelte es grundsätzlich, mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren, Ausweichstellen zu nutzen, wenn nötig anzuhalten, langsam vorbeizufahren. Wenn das nicht geht, den Motor auszuschalten und mit den Passanten zu sprechen, stellt Landwirt Hannes Dicke-Wentrup fest.
Radfahrer, Fußgänger, Jogger und Familien mit Kinderwagen sollten ganzjährig auf Trecker und Maschinen gefasst sein. „Und sie sollten voraussehend und angemessen schnell fahren, bei Begegnungen Blickkontakt halten oder aufnehmen und wenn möglich ausweichen", stellt sein Kollege Jürgen Schierenbeck fest.
Einig waren sich alle Beteiligten bei der Feststellung, dass „Freundlichkeit siegt" – im Straßenverkehr ebenso wie auf den Wirtschaftswegen.