Bürgermeisterwahl in Werther: Wer wagt sich noch aus der Deckung?

Werther. Seit der parteilose Hannes Dicke-Wentrup vergangene Woche erklärt hat, bei der Kommunalwahl am 14. September für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, schießen die Spekulationen durch die Decke: Wen schicken die anderen Parteien ins Rennen? Schicken sie überhaupt jemanden? Oder unterstützen sie jemanden, von dem sie wissen, dass er oder sie antritt? Vielleicht Amtsinhaber Veith Lemmen? Parteien und Wählern stehen spannende Wochen und Monate ins Haus. Nicht nur, was die Namen, sondern auch die Zahl der Bewerber angeht. Bei der Kommunalwahl 2020 waren sechs Gruppierungen angetreten, und bis auf die FDP hatten alle einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen geschickt – so viele wie kaum jemals zuvor. Ob es dieses Mal auch so kommt? Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ hat bei den Ortsvereinen nachgefragt. Diese müssen übrigens bis zum 7. Juli ihre Wahlvorschläge einreichen, wie eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums auf Anfrage erläutert. Wer wie der parteilose Hannes Dicke-Wentrup keine Fraktion hinter sich weiß, muss sich also rechtzeitig davor um Unterstützerunterschriften bemühen. Kommt dann keiner der Kandidaten im ersten Anlauf auf mehr als die Hälfte der Stimmen und damit die absolute Mehrheit, käme es zu einer Stichwahl der zwei bestplatzierten Kandidaten. Der Termin steht ebenfalls bereits fest und wurde auf den 28. September gelegt. Werthers amtierender Bürgermeister über seine Kandidatur Ein direktes Ja oder Nein, ob Veith Lemmen für eine zweite Amtszeit kandidiert, lässt sich der Bürgermeister nicht entlocken. Was er sagt, ist, dass er in den nächsten Wochen Gespräche &bdquo;im politischen Raum in Werther“ fortsetzen werde, die bereits Ende vergangenen Jahres begonnen hätten. &bdquo;Die Bundestagswahl hat allerdings bei vielen Kräfte gebunden, so dass es erst jetzt weitergehen kann. Und es gebietet der Umgang, dass dies persönlich und nicht über die Zeitung passiert“, bittet er um Verständnis. Veith Lemmen sagt auch, dass er weiterhin große Freude daran habe, gemeinsam vor Ort Projekte zu koordinieren und zu unterstützen. &bdquo;In den vergangenen fünf Jahren ist, so meine ich, viel Gescheites dabei herausgekommen. Es besteht ein gutes Miteinander von Rat, Verwaltung und Ehrenamtlichen. Das ist mir sehr wichtig, und nur so kann es gehen.“ Weshalb Veith Lemmen auf einen &bdquo;fairen Wahlkampf“ hofft, &bdquo;der dafür sorgt, dass der Zusammenhalt in Werther stark bleibt“. Werthers CDU hat schon einen eigenen Kandidaten im Auge &bdquo;Ja, wir haben jemanden in petto“, sagt Ralf Eckelmann. Wen will der CDU-Stadtverbandsvorsitzende allerdings noch nicht verraten. Er könne die Anfrage gut nachvollziehen, zumal jetzt Hannes Dicke-Wentrup seine Kandidatur bekannt gegeben habe. Er könne auch verstehen, dass die Sache für die politisch interessierte Öffentlichkeit sehr spannend ist. &bdquo;Aber bitte haben Sie Verständnis, dass wir noch etwas Zeit brauchen.“ Ende April plane die CDU ihre Aufstellungsversammlung sowohl für die Kandidatinnen und Kandidaten der Wahlbezirke als auch das Bürgermeisteramt. Bis dahin werde man sich mit Namensnennungen zurückhalten. Auch wenn Eckelmann keine Namen nennt: &bdquo;Niemanden aufzustellen, kommt für uns nicht infrage. Die Bürgerinnen und Bürger von Werther müssen die Wahl haben – im Sinne der Demokratie!“ Die Wertheraner UWG sucht noch nach dem passenden Bewerber &bdquo;Wir haben aktuell keinen Kandidaten, den wir aufstellen könnten“, gibt UWG-Ortsvereinsvorsitzender Olaf Wöhrmann offen zu. Was allerdings nicht heiße, dass die UWG niemanden ins Rennen schickt. &bdquo;Es ist ja noch sehr früh im Wahljahr“, erinnert Wöhrmann an die Kommunalwahl 2020, als seine Partei auch erst zum April einen Kandidaten gefunden habe und benennen konnte – damals Johannes Decius, der am Ende so erfolgreich war, dass er SPD-Bewerber Veith Lemmen in die Stichwahl zwang. &bdquo;Und vielleicht bekundet ja noch jemand sein Interesse, den wir aktuell noch gar nicht auf dem Schirm haben“, meint Wöhrmann. Werthers Grüne sprechen nächste Woche über die Bürgermeisterwahl &bdquo;Wir nehmen das Thema Kommunalwahl erst kommende Woche bei unserer nächsten Fraktionssitzung auf die Tagesordnung“, kündigt Grünen-Sprecher Thomas Heidemann an. Dann werde man auch über das Thema Bürgermeister-Kandidat oder -Kandidatin sprechen. &bdquo;Bis jetzt hatten wir Berlin und die Bundestagswahl im Kopf, was uns viel Nerven gekostet hat.“ Heidemann lässt allerdings durchblicken, dass es aktuell keinen Bewerber gibt. Ausschließen, dass seine Partei jemanden aufstellt, will er jedoch nicht. &bdquo;Das werden die nächsten Wochen zeigen.“ &bdquo;Werther – das geht anders!“ legt sich noch auf keinen Kandidaten fest &bdquo;Bei uns ist noch nichts spruchreif“, sagt auch WDGA-Vorsitzender Jürgen Schäfer. Die Wahl sei ja noch eine Weile hin, weshalb man sich noch Zeit lassen könne. &bdquo;Aber wir sind ja sehr spontan“, erinnert er an die Kommunalwahl 2020, als die Wählergemeinschaft selbst erst Ende Juni gegründet worden und danach mit dem parteilosen Kandidaten Andreas Steffens in den Wahlkampf gezogen war. &bdquo;Gut möglich also, dass wir erst im letzten Moment jemanden aufstellen.“ Ob die FDP in Werther einen eigenen Kandidaten stellt, ist fraglich &bdquo;Zuerst einmal finde ich es gut, dass es mit Hannes Dicke-Wentrup mindestens einen Gegenkandidaten zu Veith Lemmen gibt. Das ist gut für die Wählerinnen und Wähler von Werther und gut für die Demokratie“, betont FDP-Ortsverbandsvorsitzender Andreas Honsel. Einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin habe die FDP aktuell nicht. &bdquo;Persönlich kann ich mir gut vorstellen, dass wir Hannes Dicke-Wentrup unterstützen. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren eine Fraktionsgemeinschaft gebildet und gut zusammengearbeitet. Das werden wir in den nächsten Wochen parteiintern besprechen“, kündigt Honsel an. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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