Leben in dieser Stadt im Altkreis wegen Corona jetzt wirklich mehr Hunde?

Werther. Noch gut kann sich Kämmerer Rainer Demoliner an die Hundebestandsaufnahme aus dem Jahr 2008 erinnern. &bdquo;Das hat bei den Besitzern für einigermaßen Wirbel gesorgt", blickt er zurück. Damals waren der Stadt immerhin 84 tierische Steuerflüchtlinge ins Netz gegangen, Hunde also, die von ihren Haltern steuerlich nicht angemeldet worden waren. Gut 4.600 Euro brachte die Hundefahndung damals ins Stadtsäckel. Aktuell, so der Kämmerer, sei eine Überprüfung zwar nicht geplant. &bdquo;Sollten wir allerdings Hinweise bekommen, dass doch mehr illegale Hunde in Werther gehalten werden, könnte das erneut sinnvoll sein." Hat die Zahl an Hunden im vergangenen Jahr zugenommen? Die Befürchtung vieler Tierschützer und Tierheime, die Menschen würden sich in der Corona-Zeit Hunde anschaffen und sie mit Abebben der Pandemie und beginnender Urlaubszeit wieder loswerden wollen, war groß. Doch sie hat sich nicht bestätigt. Das Gütersloher Tierheim hat aktuell keine Rückgabewelle zu beklagen. Allerdings, so die Aussage von Leiterin Sophie Winter, hätten die Sommerferien &bdquo;ja auch erst angefangen". Hundesteuer in Werther extrem günstig In Werther jedenfalls gibt es laut Statistik keine &bdquo;Corona-Hunde". 738 Tiere sind derzeit im Register der Stadt geführt, im vergangenen Jahr waren es 742, im Jahr davor 732 und 2018 740. &bdquo;Keine Auffälligkeiten also", bekräftigt Rainer Demoliner. Er hält die Versuchung, sich die Steuern zu ersparen, ohnehin nicht für besonders groß. &bdquo;Aus meiner Sicht fällt die Hundesteuer in Werther recht günstig aus." Seit Jahren sei die Summe konstant und nicht angehoben worden. Für einen Hund zahlten Besitzer 55,20 Euro. Zum Vergleich: Hundebesitzer in Bielefeld müssen 144 Euro im Jahr aufbringen. Wer in Werther zwei Hunde hält, zahlt je Hund 67,20 Euro, bei drei Hunden müssen pro Hund knapp 80 Euro aufgewendet werden. Teurer wird es nur für so genannte &bdquo;Kampfhunderassen". Hier zahlen Halter 613,20 Euro für einen Hund, wer mehr Hunde hält, muss entsprechend mehr bezahlen. &bdquo;Derzeit haben wir in Werther genau einen &bdquo;Kampfhund" gemeldet", so Demoliner. Ob ein Hund ordnungsgemäß bei der Stadt angemeldet ist, lässt sich leicht daran erkennen, dass er eine Steuermarke am Halsband trägt – wie von der Stadt eingefordert. &bdquo;Wir wollen aber nicht übermäßig den Kontrolleur spielen", betont Demoliner, &bdquo;sondern uns darauf verlassen, dass Hunde, wenn sie neu angeschafft werden, auch bei uns angemeldet werden." Keine neue Bestandsaufnahme geplant Die sogenannte Hundebestandsaufnahme 2008 habe jedenfalls nicht nur positive Reaktionen hervorgerufen. &bdquo;Das hat viel Aufregung gegeben", beschreibt der Kämmerer. Er kann sich noch an Aussagen von Bürgern wie ’Glaubt ihr, wir sind alle Steuerhinterzieher?’ erinnern. &bdquo;Manchmal erhalten wir allerdings Hinweise von netten Nachbarn. Dann gehen wir der Sache natürlich auch nach." Derzeit könne er allerdings keine hohe Dunkelziffer erkennen, weshalb eine Zählung aktuell nicht infrage kommt. Seinerzeit war eigens ein kommunaler Dienstleister aus Düren damit beauftragt worden, von Haustür zu Haustür zu gehen und zu hören, wo gegebenenfalls Hunde illegal gehalten werden. &bdquo;Oft stehen Aufwand und Ertrag aber in keinem Verhältnis", so Demoliner.

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