
Versmold. Was glauben Sie, welche Hunderasse ist in Versmold besonders beliebt? Und gibt es mehr große oder kleine Vierbeiner in der Stadt? Das „Haller Kreisblatt“ hat sich im Rathaus nach der Top Ten erkundigt.
Insgesamt sind bei der Stadtverwaltung 2.072 Hunde angemeldet (Stand 31. Dezember 2024). Die Zahl ist zuletzt leicht gestiegen: Im Jahr 2023 waren es gut 100 Vierbeiner weniger. Etwa 60 Prozent zählen zu den großen Hunden entsprechend der NRW-Definition (also größer als 40 Zentimeter und/oder schwerer als 20 Kilogramm).
Besonders häufig begegnen einem in Versmold Hunde einer bestimmten Rasse: dem Labrador-Retriever. Auch deutschlandweit hat er in den Rankings die Schnauze weit vorne. Die Statistik des Heimtierregisters Tasso führt den Labrador auf Rang zwei der am häufigsten registrierten Hunderassen 2024. Ganz oben stehen dort, wenig verwunderlich, Mischlinge. Aus Tierschutzsicht begrüßt der Verein eine breite Vielfalt. „Denn entwickeln sich einzelne Rassen zu Trendhunden, fördert dies leider oft den illegalen Welpenhandel“, heißt es auf der Tasso-Internetseite.
Diese Hunde-Rassen sind in Deutschland besonders beliebt

305 Labradore sind in Versmold aktuell gemeldet, damit sind sie absolute Spitzenreiter. Wobei die Stadt bei ihrer Auflistung jeweils Kreuzungen mit anderen Hunderassen mitzählt. Vermutlich würden auch in Versmold Mischlinge für sich genommen eine sehr große Zahl der Hunde ausmachen.
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Auf Platz zwei der Statistik für 2024 steht der Deutsche Schäferhund beziehungsweise Schäferhund-Mischlinge. 154 von ihnen gibt es offiziell in der Stadt. Mit 92 Tieren landet der Berner Sennenhund auf dem dritten Rang. Ebenso in die Top Ten haben es in entsprechender Reihenfolge folgende Rassen geschafft: Australian Shepherd (76), Golden Retriever (69), Französische Bulldogge (60), Rhodesian Ridgeback (58), Chihuahua (56), Dackel (46) und Appenzeller (36).
Eine bunte Mischung aus kleinen und großen Hunden, aus langhaarigen und welche mit kurzem Fell. Viele dieser Rassen finden sich auch auf der Tasso-Top-Ten. Dort hat sich übrigens in den vergangenen Jahren wenig an der Spitze getan: Mischlinge und Labradore stehen dort seit 2018 unverändert an den ersten beiden Stellen. Auf Rang drei wurde der Deutsche Schäferhund nach vielen Jahren jüngst durch den Golden Retriever abgelöst.
Versmolds Hundesteuer vergleichsweise niedrig
Unabhängig ob Dackel oder Dogge: Die 2.072 Versmolder Vierbeiner bringen der Stadt im Jahr etwa 130.000 Euro Steuer in die Kasse. Seit dem vergangenen Jahr gilt eine veränderte Hundesteuersatzung. Danach müssen für den ersten Hund 66 Euro im Jahr gezahlt werden (zuvor 54 Euro). Wer zwei Hunde hält, zahlt pro Tier 78 Euro (statt 66 Euro). Ab drei Hunden sind es jeweils 90 Euro (vorher 78).
Damit hat die Stadt nach mehr als 20 Jahren die Steuern erhöht. Nach einer Auswertung des Bundes der Steuerzahler NRW ist die Hundehaltung in Versmold weiterhin vergleichsweise günstig. Den Spitzensatz erreicht Hagen mit 180 Euro für den Ersthund. In Bielefeld sind es immerhin 144 Euro. Steinhagen ist mit 70 Euro die teuerste Kommune im Altkreis Halle. In Verl ist es mit 24,60 Euro am günstigsten - kreis- und landesweit.
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Diskussion hatte es im Zuge der neuen Satzung in Versmold über eine gesonderte Steuer für sogenannte gefährliche Hunde gegeben. Bis zu 1.200 Euro werden in NRW für Listenhunde mitunter erhoben. Auch in Borgholzhausen, Halle, Steinhagen und Werther müssen die Halter bestimmter Rassen deutlich mehr Hundesteuer zahlen: etwa 600 Euro pro Jahr und damit ungefähr das Zehnfache der regulären Höhe. Versmold hatte ebenso eine satte Anhebung geplant - was Protest von Hundebesitzern hervorrief.
Versmold bietet Hundewiese und Hunde-Schwimmen
Mehrere Betroffene äußerten im Dezember 2023 in der Ratssitzung, wo final über das Thema entschieden wurde, ihren Unmut. Das Einmischen zeigte Wirkung. Die Politik verzichtete vorerst auf die Einführung einer „Kampfhundesteuer“. In Versmold gelten also weiterhin einheitliche Sätze unabhängig der Hunderasse - als einzige Kommune im Altkreis Halle.
Die Hundesteuer fließt als allgemeine Abgabe in den städtischen Haushalt, sie wird nicht zweckgebunden genutzt und eine Gegenleistung kann daraus nicht abgeleitet werden. Die Stadt hat an anderer Stelle im Sinne von mehr Hundefreundlichkeit einige Ausgaben. So wurde vor vier Jahren eine Freilauffläche neben der Sparkassen-Arena am Stadtpark angelegt und damit ein oft geäußerter Wunsch von Hundebesitzern umgesetzt. Knapp 20.000 Euro wurden dafür ausgegeben, in erster Linie für die Umzäunung. Hinzu kommt der jährliche Pflegeaufwand durch den städtischen Bauhof. Die Unterhaltungskosten für die Kotbeutelspender auf dem gesamten Stadtgebiet belaufen sich pro Jahr auf fast 10.000 Euro.
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Was viele Hundebesitzer und deren Vierbeiner freut: Zum Saisonabschluss öffnet im Spätsommer das Naturerlebnisbad für Vierbeiner. Dann dürfen Hunde im Wasser planschen oder im Strandbereich toben. Besonders wasserfreudige Labradore sind dort dann in großer Zahl zu sehen.