Werther. Kurz nach Bekanntgabe der Kandidatur Marion Weikes für das Amt der Landrätin stellt die Wertheraner SPD neue Weichen für den Kommunalwahlkampf 2020. „Gehen Sie davon aus, dass ihre Entscheidung nicht wie kaltes Wasser über uns kommt", sagte der Fraktionsvorsitzende Rainer Schütz. Am Sonntag wird es eine Mitgliederversammlung des Ortsvereins geben. Dann soll den Genossen der Wunschkandidat des Vorstandes für das Bürgermeisteramt vorgestellt werden – damit er danach mit Rückenwind in den Wahlkampf starten kann.
Jung, aber mit langer SPD-Karriere
Nach Informationen des Haller Kreisblattes handelt es sich dabei um den 35-jährigen SPD-Politiker Veith Lemmen. Er ist der Lebensgefährte der unter anderem für Werther zuständigen SPD-Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar und hatte sich zuletzt mehrfach öffentlich mit den Genossen vor Ort gezeigt: So moderierte er jüngst das neue Format »Miteinander mehr möglich machen« des Ortsvereins.
Veith Lemmen hat das politische Geschäft von der Pike auf gelernt. Schon seit 2010 sitzt er im NRW-Landesvorstand der Partei, war zuvor bei den Jusos und in der Hochschulpolitik aktiv. Lemmen hat Politikwissenschaft, neuere und neueste Geschichte sowie Soziologie in Münster studiert und 2014 mit Magister abgeschlossen. In dieser Zeit war er als freier Journalist tätig, arbeitete anschließend bis 2018 für vier Jahre als Referent bei der SPD-Landtagsfraktion. Mittlerweile ist der 35-Jährige, dessen politische Laufbahn im SPD-Unterbezirk Dortmund begann, stellvertretender Landesvorsitzender der Partei. Veith Lemmen arbeitet als Leiter Entwicklung und Digitalisierung bei der Sozial-Aktien-Gesellschaft in Bielefeld und sitzt im WDR-Rundfunkrat.
Das sagt Alexander Fillers
Der Stadtverbandsvorsitzende der CDU und Kandidat für das Bürgermeisteramt war überrascht über die Entscheidung Marion Weikes. „Ich rätsele noch, ob das ein Vor- oder Nachteil für uns ist." Weikes Bekanntheitsgrad hätte ihm den Wahlkampf zwar erschwert, so Fillers. „Auf der anderen Seite kommt jetzt jemand mit neuem Gesicht und neuen Ideen." Unter dem Strich verbucht der Wertheraner für sich steigende Chancen, Weikes Schritt findet er mutig: „Aber irgendwie nachvollziehbar, wenn sie an anderer Stelle noch mehr gestalten will. Irgendwann stellt sich eben auch beim Bürgermeisteramt Routine ein. Ihre Zeit in Werther ist jetzt aber vorbei."